Die Legende der Zweien

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Einige Tage später saß ich zusammen mit Malia auf der Couch im Arbeitszimmer meiner Mutter, welches schon länger nicht mehr benutzt wurde und starrte gegen die Wand. Die Reality Show, die gerade lief, interessierte mich überhaupt nicht.

Das Einzige, was mir durch den Kopf ging war, dass ich irgendetwas tun musste. Ich wusste, dass ich etwas tun musste. Doch was es war, wusste ich nicht.

Seufzend stand ich auf und ging schnell zu einem der Bücherregale, auf der Suche nach einem bestimmten Buch.

„Was tust du da?", fragte Malia beinahe panisch, als ich wie verrückt die Bücher aus dem Regal riss und immer mal wieder fluchte.

„Es muss hier irgendwo sein.", grummelte ich und zog das nächste Buch heraus, ohne wirklich auf die Frage meiner Schwester einzugehen.

„Was denn?", wollte Malia wissen und stand schließlich auch auf, um mir neugierig über die Schulter zu blicken.

„Das Familienbuch, dass meine Mutter von ihrer Mutter bekommen hatte. Sie sollte es mir vermachen.", entgegnete ich und sah ihr kurz standhaft in die Augen, bevor ich weiter suchte.

„Woher weißt du davon?", fragte Malia mich verwirrt.

„Ich hab es in einem Traum gesehen... Im letzten in dem Theo vorkam.", meinte ich, doch den letzten Teil sagte ich mehr zu mir selbst.

„Woher weißt du, dass es wirklich existiert?", wollte sie dann wissen.

Ich stoppte, atmete tief durch und sah sie ernst an.

„Ich weiß es einfach! Hilf mir bitte. Ich such ein altes Buch... Sehr alt.", meinte ich und sie nickte.

Schließlich landete ein Buch nach dem anderen auf dem Fußboden und ich war gerade mehr als glücklich über die Tatsache, dass mein Bruder bei seiner Freundin war und denn sonst lebte hier ja niemand, als konnte uns niemand zurechtweisen.

Noch einige Bücher gingen zu Boden, bis wir es gefunden hatten. Schnell setzten wir uns damit auf den Boden und klappten es auf. Direkt flog uns ein Zettel entgegen. Ich wollte ihn gerade genauer betrachten, als Mom hereinkam.

„Ally, Malia! Was habt ihr hier getan?", zischte sie uns wütend an und ich ließ den Zettel schnell unauffällig in meiner Hosentasche verschwinden.

„Wir haben nach dem Buch von Grandma für mich geguckt.", entgegnete ich ihr schlicht aber ehrlich.

„Woher weißt du davon?", fragte sie mich wütend und wirkte kurz panisch, bevor sie mir das Buch aus der Hand riss und mich sauer anfunkelte. Ich erkannte sie kaum wieder. Sie fuhr nie so schnell aus der Haut.

Malia sah mich kurz fragend an, doch ich schüttelte nur den Kopf und deutete ihr an, dass sie mich später fragen sollte.

Dann räusperte meine Mutter sich und befahl uns die Bücher wieder aufzuräumen, bevor sie, mit dem Buch unter dem Arm, den Gang entlang ging und in ihr Schlafzimmer verschwand.

Ich sah ihr noch etwas verdutzt nach, bevor wir die Bücher zurückräumten und dann in mein Zimmer gingen.

„Was war da denn los?", fragte Malia leise, als ich die Tür geschlossen hatte.

„Keine Ahnung. Mom wirkte nur irgendwie verängstigt, als sie mir das Buch aus der Hand riss.", entgegnete ich ihr wahrheitsgemäß und Malia stimmte mir darauf gedankenverloren zu: „Sie sah wirklich ängstlich aus."

Da fiel mir der Zettel wieder ein, den ich mir in die Hosentasche gesteckt hatte. Sofort kramte ich ihn hervor und faltete ihn auf, bevor ich sah, dass es eine herausgerissene Buchseite war.

Die Legende der Zweien
Wer sie sehe, gehe mit ihr, denn sie ist die Existenz.
Zwei gemeinsam können es schaffen, die eine wie immer, die andere mit Geist.
Doch sollten sie vor dem Ende stehen, handle die eine mit Verstand allein.
Nur so könne eure Welt gerettet sein.

„Was hat das zu bedeuten?", fragte Malia verwirrt und auch ich wusste nicht weiter.

Ich runzelte angestrengt die Stirn und überflog die Zeilen erneut, bevor ich murmelte: „Wir müssen an das Buch rankommen. Komme was wolle."

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A/N: Habt ihr erkannt was hier schief läuft? Schreibt eure Vermutungen mal in die Kommentare! :)

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