And every day I wish we could trade places; because you were the first person that loved me in any real way, and now I stand six feet above where you lay.
...
Jetzt
Jeder Schritt, jede Bewegung fühlte sich wie eine enorme Last an. Von einem Tag auf dem anderen, fühlte ich mich wieder wie siebzehn. Ich lief planlos durch meinen Tag – ohne Ziele und ohne Motivation, ohne jegliche Vorstellungen wie meine Zukunft aussehen soll. Ich verlor die Freude in meinem Leben. Damals strahlte ich dieses Gefühl nicht aus, anders wie heute. Jede Person, die an mir vorbeiging, starrte mich an als wüsste jeder, dass ich in meinen Depressionen ertrinke. "Zweiundzwanzig", murmelte ich leise vor mich hin.
Depressionen. Ein Wort, ein Gefühl – eine dunkle Welle, die mir zuvor nicht geläufig war. Ich wusste die Definition von Depressionen, doch ich hatte keine Ahnung wie sich tatsächliche Depressionen anfühlten. Die Depression war ein dunkles Etwas tief in mir, welches all möglichen Gefühle in mir auffraß. Sie nahm mir nicht nur das Fühlen weg, sondern auch jeglichen Appetit und beeinträchtigte meine tagtägliche Routine. An manchen Tagen lag ich einfach nur in meinem Bett und starrte die Decke an, selbst die Lust an meiner Morgenroutine verlor ich.
"Dreiundzwanzig." Kurz hielt ich den Augenkontakt mit der älteren Dame, die Nummer dreiundzwanzig des heutigen Tages, und versuchte ihren Gesichtsausdruck zu deuten. Ich hatte die Vermutung, dass sie annahm ich sei betrunken oder zugekifft – vielleicht sogar beides. Jetzt in diesem Moment wünschte ich mir nichts mehr als betrunken zu sein.
An manchen Tagen, wenn ich es tatsächlich aus dem Bett schaffte, saß ich in einem Park welchen ich vor wenigen Wochen entdeckte und zählte wie oft mir eine Person einen komischen Blick zuwarf. Auch, wenn dieser Park und sie nichts verband, dachte ich trotzdem ständig an sie und ihre wunderschönen Augen und ihr bezauberndes Lächeln.
Neben dem Stich in meinem Herzen und dem dunklen Etwas in mir, spürte ich auch den Hunger, den ich verspürte. Das Komische an dieser Sache jedoch war, dass ich meinen leeren Magen tatsächlich spürte und deutlich hören konnte und trotzdem hatte ich keinen Appetit. Als ich noch in Cheshire war, zwang mich meine Mutter wortwörtlich etwas zu essen. Und ich tat es, ich nahm es zu mir um das Lächeln auf ihren Lippen zu sehen. Was sie jedoch nicht wusste, war, dass ich mich meistens abends übergab.
"Alles klar bei dir?", fragte mich Nummer vierundzwanzig. Setzte sich der Junge in meinem Alter neben mir. Deutlich roch ich die Duftwolke, die mir entgegen kam – dieser Junge war eindeutig betrunken und zugekifft. Er hielt mir seine bereits geöffnete Bierdose entgegen, worauf ich, ohne ihm einen Blick zu schenken, meinen Kopf schüttelte. "Maaan ich habe dich schon letztens hier gesehen." Er zog das erste Wort ziemlich in die Länge. Etwas, was mir früher dermaßen auf die Nerven gegangen wäre. Heute aus irgendeinem Grund nicht, denn es war mir scheißegal. "Hast du vielleicht eine Zigarette für mich?", fragte er. Ich hielt ihm meine Zigarettenverpackung, die ich die ganze Zeit zwischen meinen Händen hielt, entgegen und überreichte ihm auch mein Feuerzeug. "Wow Danke", bedankte er sich mit einem breiten Grinsen in seinem Gesicht. Erst jetzt sah ich ihn das erste Mal genau an. Er kam mir gar nicht bekannt vor. "Sag, was treibt dich hierher?", zündete er die Zigarette an und steckte sich mein Feuerzeug in die Hosentasche. Nett, dachte ich mir. "Wohl kein Mann mit vielen Worten huh?"
Person fünfundzwanzig ging an uns vorbei. Wobei ich mir bei dieser Person nicht sicher war, ob sie mich oder den Typen neben mir einen Blick zuwarf. Die Sonne ging bereits unter, worauf ich dann auf meine Uhr sah. Es war an der Zeit zu gehen. Ohne irgendetwas zu sagen, stand ich von der Bank auf. Ich hörte den Type hinter mir irgendetwas sagen, doch schenkte ihm keine Aufmerksamkeit.
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12 Letters to you - Promise Me III.
Fanfiction"How terrible it is to love something that death can touch"