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I lost you but all the love you left behind will always remind me, remind me of you. 

...

"Manchmal, wenn ich aus der Dusche steige und der Spiegel beschlagen ist, wische ich über die Oberfläche und hoffe jemand Anderes im Spiegel zu sehen." 

"Wen wünscht du dir zu sehen?", fragte ich Keegan und hob seine rechte Augenbraue. Es war völlig absurd, jedoch waren die Stunden in diesem Büro, das Beste in jeder einzelnen Woche. Hier konnte ich meine Mauern fallen lassen.

"Mein altes Ich", antwortete ich und sah über seine Schulter zum Fenster. Ein weiterer regnerischer Tag. Ich überlegte den Regen als Ausrede zu benutzen - meine Schwester und ihr Freund luden mich zum Abendessen ein. 

"Welches Ich?", hörte ich Keegans nächste Frage. 

Einige Sekunden starrte ich aus dem Fenster. Dieses Treffen verschob ich nun schon seit Wochen. Ein Teil von mir wollte meine Schwester wiedersehen. Dieser Teil wollte sicher gehen, dass es meiner Schwester gut ging und ihr Freund sie nach wie vor so behandelte, wie sie es verdiente. Ein anderer Teil in mir jedoch wollte sich in meinem Zimmer verstecken und die Decke anstarren. "Die Person, die ich mit ihr war", brach ich die Stille. 

"Wen siehst du derzeit in deinem Spiegelbild?" 

"Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht." Meinen Blick richtete ich wieder zu ihm. "Ich kenne diese Person nicht. Derzeit fühlt es sich an, als wäre ich gefangen in einem fremden Körper. Aus diesem Grund weiß ich auch an manchen Tagen nicht wie ich fühle." 

"Und an anderen Tagen?"

"Habe ich eine leichte Ahnung, weil mein altes Ich noch irgendwo existiert." Meine Augen wanderten wieder zum Fenster, während ich meine Hände ineinander drückte. Aus irgendeinem Grund dachte ich an Ana. Vor wenigen Tagen holte sie mein altes Ich für einen kurzen Moment hervor. 

"Weißt du wo dieses Ich ist?"

"Gefangen", gab ich ihm sofort eine Antwort. 

Keegan zählte eins und eins zusammen, dabei kam er zu einer Schlussfolgerung. "Im schwarzem Etwas." Nun lebte ich schon seit mehr als sechs Monaten mit den Depressionen in mir. An die Leere und das schwarze Etwas gewöhnte ich mich nach einiger Zeit. Der Schmerz jedoch war so groß wie am ersten Tag. "Was ist mit deinem Ich, welches du vor ihr warst?", fragte Keegan mich nach einer kurzen Pause. 

Ich überlegte einige Momente. In meinen Gedanken schweiften blasse Erinnerungen aus dieser düsteren Zeit. "An machen Tagen wünschte ich mir Er zu sein." 

"Wieso?"

"Der Harry konnte mit Verlusten und Schmerzen umgehen", schenkte ich ihm sofort eine klare Antwort. 

Er strich sich über seinen Kinn und nickte langsam. "Wie denkst du kann es dieser Harry nicht?" 

Ich dachte erneut über meine alten Zeiten nach. Damals war eine Beziehung zu meiner Familie der größte Schmerz. Doch ich baute mir meine eigene Familie mit meinen Freunden auf. "Meine Verluste von damals sind nicht mit meinem heutigem Verlust vergleichbar."  

"Wie denkst du wird dein Zukunft-Ich damit umgehen?", fragte Keegan interessiert und setzte seine Brille nun ab. 

Meine Stirn runzelte ich und zuckte mit meinen Schultern. "Ich weiß es nicht. Sag du es mir." 

Ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. In diesem Moment war ich ein Wenig irritiert - was brachte ihn in diesem Moment zum Lächeln? "Dein Zukunfts-Ich wird mit diesem Verlust nie umgehen können." Für wenige Momente wurde er leise und war ins einen Gedanken versunken. "Du wirst in den nächsten Wochen, Monate oder vielleicht Jahren lernen mit dem Verlust umzugehen. Genau wie mit dem Schmerz in dir." 

12 Letters to you - Promise Me III.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt