S i e b e n

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Tell me, what does it look like in heaven? Is it peaceful is it free like they say? Cause here on earth it feels like everything good is missing since you left.

...

Liebe B,

ich weiß noch immer nicht wieso ich das hier versuche, doch aus irgendeinem Grund tue ich es. Vielleicht, weil ich mich durch das Schreiben dir näher fühle. Vielleicht, aber auch weil ich über Dinge reden  möchte, über die ich sonst kein Wort verliere.

Ich sitze hier in dieser dunklen Barecke. Wieso ich hier sitze? Ich weiß es selber nicht genau. Ich weiß Vieles derzeit nicht. So viele Fragen ohne Antworten schwirren derzeit in meinem Kopf. Und vielleicht tut es mir zur Abwechslung gut– endlich mal nach Antworten zu suchen, statt planlos durch die Gegend zu irren.

Zurück zum Thema was ich in dieser Gott verdammten Bar trieb. Weißt du B, seit du weg bist, fühle ich mich sehr einsam. Die Einsamkeit verschwindet nicht, wenn ich mit unseren Freunden bin. Sondern sie wird umso stärker. Machmal sehe ich Niall und Ana an und frage mich, wieso mir so Etwas genommen werden musste. Also das Gefühl, welches Beide verspüren, wenn sie sich ansehen, ihre Haut sich berührt. Ich fragte mich, wieso ich so Etwas nicht mehr mit dir erleben durfte. Was habe ich in meinem Leben getan um so eine Einsamkeit zu verdienen?

Ich werde mein Bestes versuchen diese Einsamkeit zu beschreiben. Es ergibt in meinem Kopf Sinn doch ich befürchte, dass es auf Papier wahrscheinlich gar keinen ergeben wird. Aber, ich denke du wirst es verstehen. Denn du tatest es immer.

Stell dir vor du bist ein Puzzleteil in einem enormen Puzzleset. Ich werde in verschiedenen Lücken ausprobiert und ich weiß, dass ich irgendwo dazugehöre. Ich weiß es. Und trotzdem passe ich nirgendwo hin. Trotzdem passe ich nicht in eine Lücke. Das Puzzleteil muss gedreht werden – nur weiß man noch nicht wie.

Ich weiß, dass ich zu meiner, deiner Familie und unseren Freunden dazugehöre. Ich weiß, dass ich ein Teil von ihnen bin. Nur derzeit passe ich nicht dazu. Weil ich mich noch drehen und wenden muss. Ich muss mein Leben drehen und wenden, ich muss mich erst wieder in dieser Welt ohne dich zurechtfinden.

Das Schlimmste ist, ich weiß nicht wie. Ich weiß derzeit nicht wie ich ein Teil dieser Familie, dieses Freundeskreises sein soll. Und genau deswegen fühle ich mich an Tagen wie diesen besonders einsam. Ich wünschte ich würde endlich wieder dazugehören.

Unsere Freunde können mich nicht ansehen ohne an dich zu denken. Ich habe das Gefühl, dass indem ich durch die Türe gehe, ich ihnen jegliche Glücksgefühle nehme. Seit Monaten habe ich wieder das Gefühl, dass ich bloß nur Trauer, Tränen und Wut mit mir bringe. Vielleicht war das auch der Grund wieso ich weniger Zeit mit unseren Freunden verbringe. Vielleicht wollte ich einmal nicht der Grund für ein verschwundenes Lächeln sein.

Zurück zu der Frage, was ich nun in dieser Gott verdammten Bar trieb. Das hier ist der einzige Ort, an dem ich mich nicht einsam fühlte. Du musst wissen, dass es immer dieselben Personen hierher zieht. Irgendwie kannten wir uns alle und irgendwie gar nicht. Sie waren eigentlich alle Unbekannte und doch fühlte es sich an als wäre ich ein Part von ihnen. Jeder von ihnen verspürte dieselbe Einsamkeit . Aus diesem Grund waren sie alle hier. Wenn ich durch die Tür gehe, wenn ich ausnahmsweise nicht der Erste bin, werde ich nicht komisch angesehen. Egal wo ich sonst hingehe, ziehe ich jeden Blick an. Vielleicht waren es meine großen Augenringe und vielleicht auch die unfrisierten Haare. Oder vielleicht die negative Aura, die ich anscheinend mit mir brachte. Jedenfalls werde ich hier nicht schief angesehen. Wir grüßen uns nicht einmal. Vielleicht, weil keiner von uns reden wollte. Und genau das mochte ich an diesem Ort. Keiner möchte reden. Jeder genoß die Stille und war versunken in seinen eigenen Gedanken. Und vielleicht war ich auch hier wegen meinem Alkoholproblem.

12 Letters to you - Promise Me III.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt