Z w ö l f

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I will carry you with me till I see you again. Sometimes I feel my heart is breaking but I stay strong and I hold on cause I know I will see you again.

...

Nervös sah Steve zwischen der Straße und mir hin und her. Irgendwann fing er an mit seinem Fuß zu Zucken und biss auf seinen Nägeln herum. "Was ist das Problem?", fragte ich ihn und sah kurz von der Straße zu ihm - hatte er wirklich so große Angst vor Jere? 

"Nun ja", fing er nervös an zu lachen und kratze sich am Hinterkopf. "Das letzte Mal, als ich ihn sah, wurde er wegen mir von dir verprügelt - ich denke, dass wir die Letzten sind, die er gerade sehen möchte." 

Natürlich erzählte ich ihm nicht den wahren Grund - ich versprach es immerhin Ana. "Wieso hast du so große Angst vor ihm?", fragte ich schließlich und warf ihm einen weiteren fragenden Blick zu. Jere war für mich eine Witzfigur - Steve zwar auch, dennoch auf einer anderen Art und Weise. 

"Wieso ich Angst vor ihm habe?", lachte er unglaubwürdig und hörte nun mit dem Zucken auf.  Als Steve meine Reaktion sah und realisiere, dass ich meine Frage ernst meinte. Fing er erneut an zu lachen und schüttelte seinen Kopf, dann deutete er auf seinen Körper und antwortete: "Hast du mich jemals angesehen?"

Kurz blickte ich zu ihm und wand meinen Blick wieder zurück zur Straße. Zugegeben, Steve war nicht gerade der Muskulöseste. Dennoch verstand ich nicht wieso er so eine Angst vor Jere hatte - immerhin war Jere nur um ein Wenig größer als Steve. "Ungern", scherzte ich während ein kleines Lächeln sich auf meinen Lippen bildete. 

Moment - ich lächelte? 

Steve schien mein Lächeln nicht bemerkt zu haben, denn er sprach weiter. "In der Welt von Deadpool - im zweitem Teil bildet er ja eine Gruppe namens X-Force. Sehr einfallsreich", fügte er als sarkastisches Kommentar zu und fuhr dann fort: "Auf jeden Fall besitzen alle irgendwelche Superkräfte - außer Peter. Peter ist Peter und steuert absolut Nichts zur Gruppe dazu. Doch X-Force wäre Nichts ohne Peter. Nun ja ich bin Peter in unserer Gruppe. Während Jere Cable ist-", Steve bemerkte meinen verwirrten Blick. "-und du hast den zweiten Teil von Deadpool nicht gesehen", stellte er als Nächstes fest. "Okay, also in der Welt von Star War-"

"Okay, ich habe es verstanden", unterbrach ich ihn und blieb vor Jeres Haus stehen. "Du bist nicht der Stärkste oder Muskulöseste", warf ich ihm nun einen Blick zu und schaltete den Motor ab. "Und? Jere ist zwar etwas Größer als du, aber bestimmt nicht viel stärker. Das Alles hat mit deinem Kopf zu tun", tippte ich auf meine Schläfe und fuhr fort: "Wenn du nicht selber von dir überzeugt bist, wieso sollte dann jemand Anderes von dir überzeugt sein? Denkst du ich hatte keine Angst vor meinem ersten Kampf?", sah ich ihn fragend an. "Ich hatte enorme Angst und dennoch wollte ich es. Ich hatte diese Wut in mir, die raus musste. Mein Selbstbewusstsein habe ich mir die ersten Monate vorgemacht, bis ich es selber geglaubt habe. Ich war nicht immer so, Steve." Ich konnte nicht glauben, dass ich tatsächlich ein ernstes Gespräch mit Steve führte. "Wenn du ihm das Gefühl gibst, dass du Angst vor ihm hast, dann bist du seine nächste Mahlzeit. Jere ist ein Nichts und nimmt sich die Erlaubnis deiner Schwester emotionalen Schaden zu zuführen. Hast du keine Wut ihm gegenüber?" 

In Steves Augen konnte ich sehen, dass er meine Worte in diesem Moment enorm wertschätzte. Sonst hatte ich bloß nur oberflächliche Gespräche mit ihm. Doch ich konnte nicht mehr zusehen, wie er sich von anderen Personen behandeln ließ. "Eine unglaublich große", antwortete er schließlich. 

"Dann lass uns hineingehen und ihm zeigen mit wem er es zu tun hat. Ich werde nicht zulassen, dass er jemals wieder in Dianas Nähe kommt", spannte ich meinen Kiefer an und stieg dann schlussendlich aus meinem Auto aus. Stillschweigend gingen wir auf die Wohnung von Anas Ex-Freund zu. Voller Wut klopfte ich an seiner Tür - als er auch nicht nach einer Minute öffnete, fing ich an noch stärker zu Klopfen. Irgendwann hörte ich Schritte hinter der Holztür. Wenige Momente später öffnete Jere die Tür. Sofort packte ich ihn an seinen Kragen und schubste ihn durch seinen Flur. "Du und ich haben Etwas zu klären." 

12 Letters to you - Promise Me III.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt