Ablenkung

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Langsam löse ich mich von Peter und blicke ihm ins Gesicht. Er hat einige Schnittwunden und ein blaues Auge, trotzdem lächelt er mich liebevoll an. Er hebt seinen linken Arm und schwingt meine Tasche in der Hand. "Du hast was verloren." "Danke." Ich drücke mich noch einmal kurz an ihn, nehme ihn meine Tasche ab und stelle mich dann neben ihn. Erst jetzt erkenne ich die Verwüstung die weit und breit zu sehen ist. Einige Hauswände sind zerstört, die Straße ist aufgerissen, an manchen Stellen brennt es und überall liegen tote und verwundete. Es ist grausam und beschämt schaue ich zu Boden. Da kommt Clint zu mir und hebt behutsam mein Kinn an. "Hey alles ist gut. Du hast das richtige getan. Wir töten nur die Menschen die es verdient haben." "Wir sollten eigentlich nicht mal die töten die es verdient haben Clint." "Manchmal geht es eben nicht anders.", mischt sich jetzt auch mein Vater ein. "Da hat er recht. Hör auf deinen Vater.", flüstert Clint mir zu. "Man ich bin kein Kleinkind mehr. Macht es euch denn gar nichts aus zu wissen das ihr jemanden getötet habt!" "Und wie. Es quält einen, jede Nacht. Immer muss du dich selbst daran erinnern das es das richtige war.", ruft Sam uns zu. "Das einzige was wir jetzt tun können ist die Unschuldigen zu rächen indem wir den schnappen, der die Typen auf uns losgelassen hat.",fügt Natascha hinzu. "Das stimmt. Aber wir haben gar nichts.", überlegt mein Vater. "D..doch wir haben einen Namen.", flüstere ich. "Was welchen?", fragt Peter. "Als ich vorhin mit einer Frau gekämpft habe hat sie einen Namen erwähnt." Vor meinem inneren Auge spielt sich die Situation noch einmal ab. "Firekill." "Was!", ruft mein Vater. "Dad was hast du?" "Wir gehen jetzt alle sofort zurück in den Tower. Keiner verlässt ihn." "Tony was ist?", fragt Sam. "Nichts. Los zurück!", mit diesen Worten klappt er seinen Helm wieder nach oben und fliegt in Richtung Tower davon. "Was war das denn?", flüstert Peter mir zu. "Keine Ahnung aber das finden wir raus." Um die Ecke kommen Krankenwagen und Feuerwehr sowie die Polizei und halten am Rand der Zerstörung. Mehrere Beamte steigen aus ihren Fahrzeugen und deuten uns an zu gehen. Clint unterhält sich noch kurz mit einem Polizisten und klärt ihn über die Situation auf, bevor er sich zurück zur verletzten Natascha bewegt. Die anderen verschwinden langsam in Richtung des Towers doch ich halte Peter zurück. "Was ist?" "Geht es dir wirklich gut?" "Ja es sind nur kleinere Verletzungen." Ich lächle ihn an und nehme seine Hand. "Dann komm.", flüstere ich ihm zu und ziehe ihn hinter mir her. Schweigend laufen wir hinter den anderen her, die offensichtlich auch nicht gerade Lust haben miteinander zu reden. Als wir um die Ecke biegen erhebt sich vor uns der Avengers Tower in die Höhe. Plötzlich rennt Clint los, die anderen hinter ihm her. Panisch suche ich den Grund für ihr loslaufen. Da sehe ich es. In der Etage wo mein Vater lebt brennt es. Jetzt höre ich auch die Schüsse. "Das ganze war nur Ablenkung damit niemand mehr im Tower ist!", schlussfolgert Peter und rennt ebenfalls zum Tor. Schnell laufe ich ihnen nach. Als ich am Tor ankomme öffnet Clint es gerade und rennt über den Hof. Vor der Hauswand zieht er einen Pfeil und schießt ihn bis an die Spitze des Towers. An einem Seil, welches aus dem Pfeil heraushängt zieht er sich nach oben. Sam fliegt los und hebt Natascha gleich mit in die Luft. Ich blicke zu Peter, welcher sofort versteht und mich an sich zieht. Er spannt ein Netz und schwingt nach oben. Wir kommen gleichzeitig mit den anderen am zerstörten Fenster an. Die Wohnung ist verwüstet. Mein Vater kämpft mittlerweile nur noch im halben Anzug gegen die Männer. Der Helm, der linke Arm und das rechte Bein sowie der Bauchteil fehlen. Stark blutet mein Vater an der Stirn. Aber ich habe keine Zeit um mich jetzt darum zu kümmern. Vom Dach seilen sich immer mehr Gegner ab. Ausgebildete in Kampfanzüge gepackte Männer steigen in unser Stockwerk ein. Natascha und ich rennen gleichzeitig los und nehmen uns jeweils einen Angreifer vor. Ich trete dem Mann in den Bauch, dafür kassiere ich einen Schlag gegen die Schläfe. Etwas warmes läuft meine Wange herunter. Wütend blicke in den Mann an, kann aber sein Gesicht durch den dunklen Helm nicht erkennen. Mit allem Schwung den ich habe trete ich gegen ihn. Er taumelt rückwärts und rutscht über die Kante des zerstörten Fensters in die Tiefe. Plötzlich sticht etwas in meinen linken Oberarm. Der Schmerz breitet sich bin zu meiner Hand aus und ich umfasse meinen Arm. Warmes dickes Blut fließt über meine Hand. Ich drehe mich um. Eine Frau steht vor mir, ohne Waffe. Schnell ziehe ich das kleine Messer, was sie mir in den Arm gestochen hat heraus und sehe sie siegessicher an. Sie rennt auf mich zu, doch ich werfe nur unbeeindruckt das Messer. Es bleibt direkt in der Mitte ihrer Brust stecken und sich sackt zu Boden. Ich wende meinen Blick von ihr ab und entdecke Clint. Schnell renne ich quer durchs Wohnzimmer und schlage gerade im richtigen Moment den Angreifer hinter ihm zu Boden. Danke!", ruft er bevor er sich dem nächsten Feind nähert. Auf mich kommt ein Bär von einem Mann zu. Er hält zwei Dolche in seinen Händen. Als er nah genug bei mir ist greift er an. Geschickt ducke ich mich unter dem ersten Dolch hinweg, doch der zweite streift leicht mein Ohr, welches sofort zu bluten beginnt. Ich trete ihm in den Bauch, was aber nichts bringt und er reißt mich zu Boden. Er hält mir die Dolche an den Hals. Mit all meiner Kraft drücke ich dagegen, trotzdem kommt er immer näher. Da stößt ihn plötzlich Peter von mir runter und rollt mit dem Mann zusammen von mir weg. Einer der Dolche ist dem Mann aus der Hand gefallen und ich schnappe ihn mir schnell. Ich drehe mich zu Peter und dem Mann um und erschrecke. Der Mann hält Peters Kopf als würde er ihn zerdrücken wollen. Ich reagiere schnell und schmeiße den Dolch in Richtung der beiden. Der Dolch landet in der Hand des Angreifers und er schreit auf. Peter gibt ihm einen kräftigen Kinnharken und befördert den Mann in die Welt der Träume. Ich nicke ihm kurz zu und wende mich dann an meinen nächsten Gegner. Es kommen allerdings immer mehr Soldaten über die Seile und wir werden immer weiter in die Richtung des Fahrstuhls gedrängt. Wir stehen Rücken an Rücken und Seite an Seite vor den Fahrstuhltüren. Auf uns zeigen dutzende Waffen und ich stelle mich schützend von meinen Vater und vor Peter. Doch niemand schießt. Trotzdem wagt auch keiner von uns anzugreifen, da wir nicht nur in der Unterzahl sind sondern auch nirgendwo in Deckung gehen können. Plötzlich horche ich auf. Ein dumpfes Geräusch erklingt und die Fahrstuhltüren öffnen sich. Die Männer ziehen sich zurück und verlassen das Gebäude über ihre Seile. Zeit habe ich nicht mir darüber Gedanken zu machen. Schnell drehe ich mich um. Ein Mann in schwarzem Kampfanzug und mit den verschiedensten Waffen bestückt kommt zum Vorschein. Er hat ganz kurze braune Haare und eine Narbe verläuft quer über sein Gesicht. Ich höre ein schluchzen und drängle mich durch die anderen. Mir stockt der Atem. Der Mann zielt mit einer Waffe auf eine rothaarige Frau, welche am Boden sitzt und zittert. Es ist meine Mutter.

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