Harter Tag

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Ich sitze noch einige Zeit so da und überlege wie mein Plan aussehen soll. Nachdem ich aber nicht wirklich auf ein Ergebnis gekommen bin stehe ich schließlich auf. Ich will nicht mehr alleine sein. Vorsichtig hebe ich meine Sachen von der Bank und balanciere Richtung Fahrstuhl. Die Türen öffnen sich und Clint kommt zum Vorschein. „Grace. D..dein Vater und Peter suchen dich. E..es tut mir leid, also wegen deiner Mutter." Ich atme einmal tief durch bevor ich einsteige und ihm antworte. „Danke Clint aber dir muss es nicht leid tun. Mein Vater hat schuld daran, das weißt du genauso gut wie ich. Ich will ihn nicht sehen und ich denke du verstehst das." „Natürlich kleines.", meint er und legt sich ein Lächeln ins Gesicht bevor er mich umarmt. Beinahe wäre mir mein Laptop aus der Hand gefallen, aber Clint fängt ihn rechtzeitig auf und hält ihn mir freundlich hin. „Danke.", lache ich schon fast. „Denk dran Natascha und ich sind immer für dich da. Du kannst immer zu und kommen, schließlich bist du wie eine Schwester für uns.", meint er und gibt mir einen leichten Kuss auf die Haare. „Ihr habt ja keine Ahnung wie viel mir das bedeutet. Danke." Er lächelt mich noch einmal an und lehnt sich dann wieder an die Wand des Fahrstuhl.

Der Fahrstuhl hält in Peters und meiner Wohnung und ich verabschiede mich von Clint. Mit schnellen Schritten laufe ich auf die Couch zu und schmeiße meine Sachen darauf. Suchend blicke ich mich um kann aber Peter nirgendwo entdecken. Ich sollte mich bei ihm entschuldigen. Er kann gar nichts dafür, ich hätte mich nicht so zu ihm verhalten dürfen. Wie aufs Stichwort geht die Tür des Badezimmers auf und ein frisch geduschter Peter steht vor mir. Er hat eine lange schwarze Jogginghose an, sein Oberkörper aber ist frei und mehrere blaue Flecken und kleinere Wunden zieren seine Muskeln. Als er mich sieht, fängt er leicht an zu lächeln. „Grace. Endlich da bist du ja." „Ich dachte du sucht mich?" „Hab ich ja auch. Gefunden hab ich dich auch aber ich wollte dich nicht stören als du da so auf der Bank saßt. Ich kann verstehen das du allein sein wolltest und wollte dir auch nicht in die Quere kommen." „Danke für dein Verständnis. Du bist der Beste feste Freund den sich ein Mädchen wünschen kann.", flüstere ich ihm zu und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Ein paar seiner nassen Haarsträhnen streifen meine Schläfe und hinterlassen eine angenehme Kälte. „Ich weiß.", lacht er leicht. Liebevoll blickt Peter mir in die Augen und zieht mich fest in seine Arme. „Du hast das alles gar nicht verdient.", flüstert er in mein Ohr. „Niemand hätte so etwas verdient aber wir können daran nichts ändern. Schlimme Dinge passieren nun mal.", sage ich kalt. Ich versuche nicht an die vergangenen Stunden zu denken. Plötzlich löst Peter sich von mir und schaut auf meinen Arm. „Zeig ihn mir." „Nicht nötig es blutet nur ein bisschen.", versuche ich Peter abzuwimmeln. Doch er lässt nicht locker und wickelt den Ärmel meines roten Shirts nach oben. Ich wage gar nicht hinzusehen denn jetzt wo Peter den Ärmel hoch gezogen hat, zieht mir ein übler Geruch in die Nase. Es riecht nach Blut und ich versuche er so gut es geht zu ignorieren. Peter jedoch begutachtet meine Wunde sorgfältig. Er zieht scharf die Luft ein. „Komm.", sagt er nur und zieht mich Richtung Badezimmer. Er hält meinen Arm unter den Wasserhahn. Warmes Wasser fließt über meinen Arm auf meine Hand. Es entspannt mich doch dann schaue ich in das Waschbecken. Blutrot gefärbt verschwindet das Wasser im Abfluss. Ich blicke auf meine Armwunde. Leicht streicht Peter mit der Hand darüber um das getrocknete und frische Blut zu entfernen. Als immer weniger neues Blut nachkommt schaltet er das Wasser ab. „Du hast Glück gehabt. So tief ist die Wunde nicht." Er lässt meinen Arm los und läuft zu einem kleinen weißen Schrank der an der Wand hängt. Peter kramt kurz darin herum, dann kommt er mit Verbandszeug zurück zu mir. Sachte umwickelt er meinen Arm und wickelt meinen Ärmel wieder ab.
Als er fertig ist stellt er sich vor mich, verschränkt seine Arme vor der Brust und betrachtet sein Werk. „Echt jetzt?", fragt er auf einmal. „Was denn?" „Denkst du wirklich dein Bein hätte ich vergessen?" „Das bekomm ich alleine hin." „Komm Hose aus." „W..was?" „Ich will dir nur helfen. Hose aus!", lacht er mir entgegen. Peinlich berührt ziehe ich erst meine Schuhe und Socken und dann meine Sporthose aus. Beim Anblick meines Beines setze ich mich auf den kalten Rand der Badewanne. Die Einschusswunde ist nicht groß aber trotzdem ist mein ganzes Bein von Blut überströmt. Mein Fleisch leuchtet uns entgegen. Von meiner Sporthose kann ich mich wohl verabschieden. Das Blut bekomm ich bestimmt nie wieder raus. „Hast du die Kugel rausgeholt?", unterbricht Peter meine Gedankengänge. „Ich hab's versucht, aber ich hab vor lauter Blut nichts gesehen." Er deutet mir an mein Bein in die Badewanne zu legen und läuft zurück zu dem kleinen Schrank. Er zieht eine Pinzette hervor und kommt sofort zurück zu mir. Erneut beginnt Peter mein Bein zu waschen. Nachdem er das Wasser abgestellt hat sieht er sich die Wunde genauer an. Dann nimmt er die Pinzette in die Hand und sticht in die Wunde. Ein kleiner Schrei entfährt mir als Peter die Kugel aus meinem Bein zieht. Ich zucke zusammen als Peter die Kugel in die Badewanne fallen lässt. Schnell greift er meine Hand. „Alles gut sie ist draußen." „Danke.", flüstere ich und lasse ihn auch mein Bein versorgen und verbinden. Schnell räumt Peter die Sachen zurück in den Schrank. „Hast du schmerzen?", fragt er mich. „Nein eigentlich nicht." „Na dann!" Ich will aufstehen aber Peter lässt das nicht zu und hebt mich einfach hoch. „Ich kann selbst laufen." „Ich weiß aber davon hätte ich nichts.", lacht er verschmitzt und trägt mich durchs Wohnzimmer ins Schlafzimmer wo er mich vorsichtig auf dem Bett absetzt. „Das kannst du vergessen mein Freund es ist 1:45!" „Na dann wann anders.", meint er gespielt beleidigt. Er lässt sich neben mir aufs Bett fallen und deckt uns beide zu. Ich kuschle mich an seine nackte Brust und genieße die Wärme die er ausstrahlt. Peter klatscht zweimal und das Licht geht aus. Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und flüstert ein 'gute Nacht' bevor er einen Arm um mich legt und mich auf sich zieht. Ich liege jetzt auf Peter. Ein Lächeln huscht auf mein Gesicht und ich rutsche ein bisschen hoch um ihm einen Kuss zu geben. Er erwidert ihn sofort. Als wir uns voneinander lösen seufzt Peter. „Und du willst wirklich nicht?" „Nein Schatzi heute nicht mehr. Außerdem war heute ein echt harter Tag. Für uns beide. Danke das du mich so ablenkst und immer das beste für mich willst." „Ist doch klar! Meine Freundin verdient auch nur das beste. Aber ich darf ja nicht." „Nein aber irgendwann mal." Ich spüre die leichte Enttäuschung in Peter die mich leicht grinsen lässt. „Gute Nacht Peter.", flüstere ich. „Jaja schlaf du nur mal.", antwortet er leise und drückt mich falls es überhaupt möglich ist noch näher an sich. Das hab ich jetzt davon. Zufrieden mit Peter aber mit traurigen Hintergedanken schlafe ich schließlich ein...

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