Kapitel 3. Dance with the Evil?

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Draußen war es kalt geworden und der Wind verriet mir, das es schon spät sein muss. Es waren kaum mehr Leute unterwegs, nur ab und zu habe ich ein paar gesehen. Mein Arm lag immer noch auf dem von Elijah und wir liefen im eher langsamen schritt eine Straße entlang. Sein Blick galt dem Weg doch meiner galt ihm. Er sah wirklich gut aus und der Anzug den er trug, passte Perfekt zum Rest seines Charakters. Ich lächelte und ließ meinen Blick herumwandern. Wie ich gedacht hatte. Keine Menschenseele. "Ist es hier Abend immer so ruhig?" fragte ich lächelnd. "Nein. Eigentlich nie. Vielleicht haben sie Angst vor dir?" Nun lächelte er auch. Ich schaute in seine wunderschönen Augen. Es dauert nicht lange bis er das bemerkt. "Alles okay?" verlegen schaute ich auf den Boden. Das war auch nicht unbedingt die beste Idee die ich je hatte. So habe ich noch nie jemanden angestarrt, also blieb mir dieses Gefühl der Peinlichkeit für lange Zeit erspart. "Ja....Ja alles bestens ich hab nur..." Ich brach den Satz ab den ich wusste, wenn ich weiter sprechen würde, würde das alles viel schlimmer machen. Er lächelte. "Es ist in Ordnung." sagte er und richtete seinen Blick wieder nach vorne. "Das ich dich anstarre als würde gleich die Welt untergehen? Wenn du mich fragst, gibt es nichts schlimmeres!" erwiderte ich. "Glaub mir, Katerina. Es gibt vieles was schlimmer ist, du hast es nur noch nicht erlebt." "Ich bin 900 Jahre alt. Ich habe so ziemlich alles gesehen. Von meiner Verwandlung bis zum peinlichen anstarren." sagte ich lachend. Er erwiderte das lachen und sagte dann:"Wir alle haben unsere Narben. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Verheilen. Glaub mir." Seine Stimme klang nur leicht gequält. "Aber manchmal reicht nicht mal alle Zeit der Welt, um diese verschwinden zu lassen." Für kurze Zeit herrschte eine eiserne Stille. Wir würdigten uns keinen Blick, denn ich hatte keine Lust noch näher auf das Thema ein zu gehen. Ich hatte noch keiner Menschenseele von Klaus erzählen und ich hatte auch nicht vor das zu tun. Sie würden nur versuchen mir zu helfen und wenn ich sie dann soweit habe das sie mich mögen, würden sie früher oder später von Klaus getötet. Das war einer der vielen Gründe, warum ich meine Gefühle abgestellt habe. Oder zumindest einen Teil. Ich wollte mir den Schmerz nehmen der mich für immer begleiten wird. 

In Gedanken versunken ging ich weiter und achtete nicht mehr auf den weg. Doch die bereute ich sofort, denn vor mir war eine kleine Erhöhung und ich blieb mit meine Schuh daran Hägen. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel, doch ich wurde von zwei Großen Händen aufgefangen. Als ich Elijah ansah, sah ich schmerz, Verlust und auch ein kleinen wenig Spott in seinen Augen. Er muss ungefähr so viel durchgemacht haben wie ich, denn dieses Blick kannte ich. Ich sah ihn jedes mal wenn ich in den Spiegel sah. Nun fing er an zu lächeln. "Du solltest aufpassen wo du hingehst, meine Liebe." Meine eine Hand lag auf seiner Schulter und die andere suchte noch einen platz, wo sie sich niederlassen konnte. "Ich..bin eigentlich nicht ungeschickt. Ich war nur in Gedanken." sagte ich. "Ahh verstehe. Mache ich dich Nervös?" "Nein! Wirklich nicht, Nein! Wie gesagt ich war in Gedanken und das vergisst man ab und zu mal wo man hin läuft. Die Empörung in meiner Stimme war nicht sehr deutlich, doch ich denke in diesem Augenblick bemerkte er das nicht. Hoffe ich zumindest. Wir verharrten kurz in dieser Position dann ergriff ich das Wort:"Es wäre wirklich nett wenn sie mich loslassen." "Natürlich." Er half mir wieder auf die Beine und ich wagte es kaum ihn anzusehen. So ein Gefühl hatte ich noch nie Gespürt, dabei war dieses Gefühl bei mir fast abgestellt. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und ich hatte den drang, sie einfach verschwinden zu lassen. "Sollen...sollen wir weiter?" fragte ich leise. Wenn ich zu laut gesprochen hätte, würden meine Lippen jetzt ganz sicher auf seinen liegen, aber das ging nicht. Denke ich zumindest. Ich kannte ihn erst seit einem oder zwei tagen, obwohl der eine nicht wirklich zählt, weil er mich da gerettet hatte. "Wenn du willst." Seine Stimme klang lauter und er entfernte sich von mir. Gott sei dank, dachte ich und richtete mich wieder richtig auf. "Wo sollen wir hin?" Ich legte den Kopf leicht schief und lächelte. "Ich glaube ich hab eine Idee. Komm mit." Automatisch hakte ich mich wieder bei ihm ein und ich bemerkte das sein Blick nun mir galt. Dieses mal war ich diejenige die den Blick auf die Straße richtete und stark bleib. Und dieses Gefühl gefiel mir. Ich hatte Elijah einige male gefragt wo wir hingehen, doch er wollte es mir nicht verraten. Es soll eine Überraschung werden. Wie konnte er auch wissen, das ich Überraschungen hasste. "Komm schon Elijah! Entweder du sagst mir wo wir hingehen oder ich gehe!" Erlächelte. "Ist ja schon gut wir sind da!" Erleichtert schaute ich mich um. Ich sah nichts interessantes. Nur einen Brunnen und eine leere Straße. Dazu spielte dann ein kleines Orchester irgendeine Musik. "Darf ich bitten?" Elijah streckte mir die Hand entgegen. "Ich sollt mit dir tanzen? Du musst wissen, ich in nicht sehr gut!" Er lachte etwas. "Du tanzt doch bei Miss Wahlen, das hier schaffst du auch." Ich knuffte ihm leicht in den Oberarm. "Das ist was ganz anderes. Es sind fast immer die gleichen." "Nur ein Tanz. Nennen wir es...Willkommen zurück Tanz." Lachend ergriff ich seine Hand. "Du bist wirklich unglaublich." Er zog mich sanft an sich heran und umfaste meine Hüften. Ich legte meine Arme um seinen Hals und wir schauten uns an. Genau das wollte ich vermeiden. Langsam entfernte ich meine Arme und legte meinen Kopf auf seine Brust. Ich lächelte. Es war wirklich süß, dass er mit mir einen "Willkommen zurück" Tanz machen wollte. Ich hatte nicht geahnt mich mit überhaupt jemandem anzufreunden. Wir bewegten uns kaum, doch ich fühlte mich so wohl wie schon lange nicht mehr. "Katerina...!" setzte er an. Ich richtete meinen Kopf wieder auf und schaute ihm in die Augen. Ein kurzes lächeln umspielte meine Lippen. "Ich habe wirklich lange niemanden wie dich getroffen..." Er konnte nicht weiter sprechen, denn ich unterbrach ihn. Erst jetzt fiel mir auf, dass er meinen Namen kannte, doch ich hatte ihn ihm nie verraten. "Warte. Woher kennst du meinen Namen?" ich ließ ihn Ruckartig los und dieses Gefühl, das ich zuvor hatte war verschwunden. "Hast du in meinen Sachen gewühlt?" Unterstellte ich ihm wütend auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, das er so etwas tun würde. "Nein. Das würde ich nie wagen." sagte er ruhig. Von jedem anderen hätte man erwarten können, das er ausrastet doch das hier war mir neu. "Woher dann?" Er schwieg. Ich lachte kurz sarkastisch. "Ich dachte wirklich ich kann dir vertrauen. Ich hab mich das erste mal seit Jahrhunderten wieder wohl gefühlt. Ich dachte wirklich ich hätte jemanden gefunden dem ich vertrauen kann. Naja. Anscheinend lag ich da falsch." Sofort machte ich auf dem Absatz kehrt und steuerte den weg an, von wo wir gekommen waren. "ich habe von dir gehört!" rief Elijah mir hinterher und ich blieb stehen. "Wann und wo? Und von wem?" sagte ich direkt. "Vor ein paar Monaten, hörte ich ein paar Vampire, deinen Namen sagen. Sie sagten sie wäre wunderschön und auf der Flucht vor jemandem. Und würde immer ihren willen durchsetzten. Und als ich dich neulich traf, hatte ich schon die Vermutung und wollte einfach sichergehen, als ich es vorhin gesagt habe. Es tut mir leid." Ich schluckte schwer. "Danke. Für deine Ehrlichkeit." Ich stand immer noch mit dem Rücken zu ihm, und ich wusste nicht was ich machen soll. Soll ich umdrehen oder weitergehen? Doch ich musste keine Entscheidung treffen, denn Elijah kam auf mich zu. Er stellte nur Zentimeter entfernt, vor mich und schaute mich an. "Es tut mir wirklich leid." Ich wollte meinen Blick abwenden wirklich, aber ich konnte einfach nicht. "Hör auf damit!" sagte ich leicht wütend. "Womit?" "Na damit! Dich vor mich zu stellen! Mich in Versuchung zu bringen! Damit sollst du aufhören!" Ich schrie ihn laut an doch er blieb ruhig. "Wenn es dich stört dann gehe ich eben weiter weg." Ich überlegte kurz und sagte dann:"Nein! Tu das bitte nicht...lass und...unseren Tanz Zu ende tanzen und dann nach Hause gehen, okay." sagte ich. "Liebend gerne." antwortete er. Wir nahmen wieder die gleiche Position wie zuvor ein und der kleine Tanz, der eigentlich gleich zu ende sein sollte, zog sich länger und länger und es schien, dass keiner von uns je wieder loslassen wollte.

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