Kapitel 12. Der Anfang der Ewigkeit

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Schon eine Weile sitze ich hier im Gras und pflücke ein paar Blumen für meine Schwester. Sie liebte es, Pflanzen in unserem Häuschen zu haben und pflegte sie für ihr Leben gern. Sie verbrachte oftmals den ganzen Tag damit, das Haus mit Blumen zu schmücken. Mir und meiner Mutter machte es nichts aus, da wir beide Blumen und Pflanzen liebten, doch mein Vater war in der Hinsicht ganz anders. Er war wirklich oft sehr grimmig und bemerkte manchmal selbst nicht, was er alles von sich gab. Schon oft kam es vor, dass Samara weinend zu mir kam und sich über unseren Vater beschwerte. Es war noch nie einfach gewesen mit ihm unter einem Dach zu leben, doch wir liebten ihn. Samara und Mutter jedenfalls. Ich selbst konnte mich nie entscheiden wie ich für ihn empfand. Hasste ich ihn oder Liebte ich ihn? Eigentlich tat ich beides, doch ich steckte trotzdem zwischen diesen zwei Emotionen fest, doch ich hasste es. Nicht zu wissen was man will, war eins der schlimmsten Gefühle die man haben kann und genau so fühlte ich mich im Moment. Nicht nur im  Moment, sondern fast mein ganzes Leben lang. Mein Vater fing an mich zu Schlagen als ich 10 war. & Jahre später hat dies immer noch nicht aufgehört. Ich weinte mich oft genug an Avan aus, da ich meine Mutter damit nicht belasten wollte. Sie hatte mich schlimmerem zu Kämpfen, denn mein Vater misshandelte auch sie. Bei Samara tat er das Gottseidank nicht. Ich würde es nicht aushalten wenn ihr etwas passiert. Ich hatte Avan gebeten ihr zu helfen, wenn mein Vater ihr auch nur zu nahe kam. Doch Avan musste darum nicht mehr gebeten werden, denn er tat es schon längst und dafür konnte ich ihm nie genug danken. 

Langsam stand ich auf und strich mein Kleid Glatt. Eigentlich sollte ich mich auf den Weg ins Nachbardorf machen, wo Avan auch mich wartete, aber ich hatte ein komisches Gefühl. Um diese Uhrzeit sollte ein junges Mädchen wie ich, nicht alleine durch die Straßen laufen. In letzter Zeit hörte man oft von Morden oder Schlägereien, da irgendwelche Idioten sich entschlossen, den Abend mit Wein und Sekt zu verbringen. Meine Mutter hatte es mir eigentlich auch verboten noch draußen zu sein, doch wenn Avan bei mir war, würde mir nichts geschehen, das wusste sie. Meine ganze Familie wusste es, da Avan sozusagen der beschützende Vampir dieser Familie war. Er kam eines Tages mit meinem Vater zu uns und mein Vater wusste zu diesem Zeitpunkt schon genau was er war. Zwar hätte man das meinem Vater nie zugetraut doch er war nicht so wie alle dachten. Noch nicht einmal ich wusste wer er genau wer er war und das wollte ich auch gar nicht wissen.

Inzwischen hatte ich mich in Bewegung gesetzt, doch nicht etwas um nach hause zu laufe, ich ging zu Avan genau so wie wir es abgemacht hatten. Es dauerte ungefähr 20 Minuten, bis ich endlich im kleinen Nachbardorf angekommen war. Mit Avan und Samara kam ich oft hier her um etwas zu essen. Unsere Familie hatte sehr viel Geld, weshalb ich auch im Moment eins meiner schönsten und liebsten Kleider trug. 

Von weitem sah ich schon die Umrisse und ein paar Gesichtszüge von Avan.Sein Anblick zauberte mir wie immer ein lächeln ins Gesicht und ich begann schneller zu laufen. Nun konnte ich sehen, dass er ebenfalls lächelte, doch dieses wurde kleiner als ich endlich bei ihm war.

Wir begrüßten uns und begannen dann uns zu unterhalten. Schließlich hatte er mir den Grund für den Besuch in diesem Dorf nicht genannt. 

"Ist alles in Ordnung, Avan? Wieso wolltest du dich hier treffen?" fragte ich neugierig und setzte mich auf die Bank die ein paar Zentimeter entfernt von uns stand. Daraufhin setzte er sich genau neben mich. "Ich habe dir doch gesagt das ich dich nicht Verwandeln möchte..." setzt er an, denn ich bemerkte wie er zögerte. Er wollte mir anscheinend nicht mehr sagen, doch er zwang sich dazu. "Ich habe jemanden gefunden der es vielleicht tun würde."

Für einen kurzen Moment, vergaß ich die Welt um mich herum und dachte an seine Worte. Ich freute mich riesig darüber, denn die Verwandlung war alles was ich wollte. Für immer mit Avan zusammen zu bleiben war mein Traum, es war mein Wunsch für immer mit ihm zu lachen, zu weinen oder irgendeinen Blödsinn zu machen.

Scars of the past ➶ the vampire diariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt