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,,Hallo Kookie. Ich dachte schon, ich seh dich nie wieder."

Geschockt richtete Jungkook seinen Blick von seinem Laptop auf den heißen Barista, welcher vor ihm stand und grinsend auf eine Antwort wartete.

Jungkook wusste, dass er eigentlich hätte weg gucken müssen, weil er schon die zunehmende Wärme in seinen Wangen spürte, doch stattdessen heftete sein Blick an dem Mann der vor ihm stand, er ließ seinen Blick über Taehyung schweifen und nahm jedes noch so kleine Detail in sich auf, brannte es in sein Gedächtnis.

Er ließ sich Zeit dabei und da es Taehyung nicht sonderlich zu stören schien, beobachtete er noch ein wenig länger das Meisterwerk welches mir nichts, dir nichts in sein Leben geworfen wurde.

Er nahm nicht nur die wunderschönen Sachen an dem jungen Mann wahr - welche er zu Hauf hatte - sondern bemerkt auch kleine Makel, die den Barista jedoch nur noch perfekter machten. Imperfekt perfekt.

Nach geschlagenen fünf Minuten, die Jungkook nur gestarrt hatte, räusperte sich sein Gegenüber leicht und brachte ihn somit eiskalt zurück in die Realität.

Jungkook räusperte sich ebenfalls um seine Nervosität zu überspielen, und realisierte langsam, wie der Barista ihn angesprochen hatte.

„Kookie?!", fragte er etwas entsetz, woraufhin Taehyung nur lachte, wobei seine mandelförmigen Augen zu Schlitzen verzogen und eine weiße Zahnreihe entblößt wurde.

,,Ja, Kookie. Das ist mein neuer Spitzname für dich. Weil du so süß wie ein Keks bist."

Jungkook blickte seinen Gesprächspartner geschockt aber auch beschämt an und murmelte etwas von 'ich bin nicht süß' und wendete seinen Blick wieder auf seine uninteressante Hausarbeit.

Taehyung lachte immer noch über ihn, bekam sich jedoch langsam wieder ein, und fragte etwas, dass Jungkooks Herzschlag rapide verschnellerte und er Angst hatte, es könnte vielleicht aus seiner Brust herausspringen.

„Also Kookie. Darf ich mich vielleicht zu dir setzten?"

Entsetzt riss Jungkook seine Augen auf und schaute zu dem Barista, welcher ihn noch immer mit einem umwerfenden Lächeln anguckte und gespannt auf eine Antwort wartete.

Ein einfaches, kaum erkennbares Nicken von Jungkook, ließen Taeyhung noch breiter grinsen und ohne Zeit zu verlieren, ließ er sich auf dem Sessel nieder.

Jungkook beobachtete das Geschehnis nur mit roten Wangen, während er versuchte seine Nervosität mit einer Gabel Kuchen zu kaschieren.

Peinlich blickte er auf seine Finger, kaute unsicher auf dem weichen Stück Kuchen herum, während Taehyung ihn dabei beobachtete und schwor, dass er noch nie etwas süßeres gesehen hatte und sich das vermutlich auch nicht so bald ändern würde.

Jungkook, der den interessierten Blick des Baristas wie Nadelstiche auf seiner Haut spürte, versuchte angestrengt seinen eigenen Blick bei sich zu behalten, erwischte sich jedoch dabei, wie sein Blick doch den Weg zu Taehyung fand und er wieder einmal jedes einzelne, wunderschöne Detail des Mannes vor ihm aufnahm.

Letzterer kommentiert das erneute starren des süßen Jungen mit einem amüsierten Lachen, was Jungkook zurück ins hier und jetzt beförderte.

„Sag mir Kookie...Woher kommt es, dass du mich immer zu anstarrst?"

Beschämt hielt Jungkook dem forschenden Blick seines Gegenübers stand, während er versuchte eine einigermaßen normale Antwort zu finden.

Aber sein Gehirn trennte sich von seinem Mund, weshalb er keinerlei Kontrolle darüber hatte, was er als nächstes sagte.

„I-ich...D-du bist so-so wunderschön. D-du musst wissen ich l-liebe Kunst und b-bin immer auf der S-suche nach etwas b-besonderem u-und als ich d-dich gesehen habe...", er beendete seinen Satz nicht, sondern atmete einmal tief ein um wieder Luft in seine Lunge zu lassen, die er zuvor angehalten hatte.

Panik machte sich in ihm breit als er realisierte, was er gerade einem wildfremden, zugegeben heißen Barista erzählt hatte und er klappte ohne zu zögern seinen Laptop zu und wollte fluchtartig das Café verlassen, wäre nicht die Hand eines bestimmten Mannes gewesen, die ein warmes Gefühl zusammen mit einem Kribbeln seinen Arm hoch schickte und sein Herz Purzelbäume schlagen ließ.

Taehyung lachte heiser, bevor er Jungkook zu verstehen gab, er solle sich wieder hinsetzten, was Jungkook einerseits gerne tat, er jedoch lieber vor Scham im Boden versunken wäre.

„Danke, schätze ich", sagte Taehyung, nachdem er sich versichert hatte, dass Jungkook das Café nicht stürmisch verlassen würde.

,,T-tut...tut mir l-leid-", begann der braunhaarige, wurde jedoch erneut von einer warmen Hand unterbrochen, die sich auf seine eigene legte.

„Schon gut, Kookie, ich fühle mich geehrt. Ich heiße übrigens Taehyung wie du sicherlich schon an meinem Namensschild gesehen hast."

Aufmunternd lächelte er Jungkook zu, welcher sich kaum merklich entspannte und das Lächeln erwiderte.

„Nun Kookie, studierst du? Vielleicht Kunst?"

Interessiert schaute er Jungkook an und zeichnete währenddessen kleine Kreise auf Jungkooks Hand um ihn zu beruhigen, was jedoch einen etwas anderen Effekt hatte.

Jungkook hatte in der zwischen Zeit das Gefühl sein Herz würde vor Überarbeitung sterben, weil es so schnell in seiner Brust schlug.

Er zog seine Hand jedoch nicht weg, genoss das Gefühl insgeheim und versuchte einen vollständigen, grammatikalisch, richtigen Satz zu formulieren, was in seiner Verfassung mehr als schwierig war.

„J-ja...I-ich studiere Kunst an der Nationalen Kunstakademie in Busan."

Nervös ließ er seine Finger durch seine Haare fahren, während seine Gedanken überhand nahmen und er nur noch daran denken konnte, dass es Taehyung doch garnicht interessierte, was er wo studierte, obwohl er selbst gefragt hatte. Es war sicher eine reine Höflichkeitsfrage.

Doch anders als Jungkook erwartet hatte, guckte Taehyung ihn nicht desinteressiert an und versuchte schnellst möglich den kleinen Tisch zu verlassen, stattdessen saß er da, mit einem Lächeln das Jungkooks innere schmelzen ließ und begann über sich selbst zu erzählen.

Das er eigentlich aus Seoul stammte, dass er zwei Jahre älter als Jungkook war und somit schon fast am Ende seines Musikstudiums stand.

Das sein Umzug keinen Monat her war und er unglaublich froh war mit der Öffnung des Cafés hier hatte anfangen können.

Jungkook der von Taehyungs tiefer, weicher stimme wie hypnotisiert war, hörte die ganze Zeit gespannt zu, schmolz bei jedem lachen und hatte mehrmals das Gefühl sein Herz würde so laut schlagen, dass das ganze Café eingeschlossen Taehyung es hören könnte.

Er sprach nicht wirklich viel, genoß die Gegenwart des atemberaubenden Mannes, was diesen jedoch nicht sonderlich störte.

Und alles was Jungkook an diesem Abend denken konnte, als er das kleine Café verließ und in die kalte Winterluft trat war, dass Taehyung nicht nur unvorstellbar schön von außen sondern dass auch sein Inneres genauso perfekt, genauso meisterhaft zu sein schien wie sein Äußeres.

[ masterpiece ] k.th x j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt