Fluchend warf der junge Mann die Palette mit der getrockneten Farbe in den Mülleimer.Es war schon das dritte mal diese Woche, dass er beim malen eingeschlafen und die teure Acrylfarbe auf der Palette getrocknet war.
Sauer auf sich selbst, stopfte er die echthaar Pinsel zurück in ihre Tasche, nur um es direkt zu bereuen und die Pinsel vorsichtig glatt zu streichen.
Er verschwendete schon seine hart erarbeiteten Farben, dann musste er nicht auch noch seine Pinsel grundlos ruinieren.
Gestresst fuhr er sich durch die Haare. Er hatte wichtigeres zu tun, als sich über getrocknete Farben zu ärgern. Auf dem Schreibtisch lag eine Hausarbeit, die er bis nächste Woche beenden musste und seine Wohnung konnte er auch mal wieder aufräumen.
In seinem Hinterkopf hörte er eine leise Stimme flüstern die ihm sagte, er müsse heute Abend noch zu seiner Familie essen gehen und eigentlich auch einmal die längst fällige Rechnung bezahlen.
Doch so sehr er sich auch bemühte, seine Gedanken wanderten immer wieder zu dem halbfertigen Bild, den roten Pinseln und den vertrockneten Farben im Müll.
Am liebsten hätte er sich gleich wieder an das Bild gemacht, um der Realität zu entfliehen, welche nur durch ein wenig Kunst hier und da erträglich wurde.
Seine Wohnung war voll mit Fotografien, Inspiration für ihn und Salbei für seine kunstvernarrte Seele.
Er liebte die Kunst über alles. Alles was sie erschaffen konnte, wie sie die Realität verdrehen oder sie verständlich machen konnte.
Kunst kannte keine Grenzen. Keine Grenzen der Sprache, der Hautfarbe, der Physik oder des Verstandes.Kunst brauchte keine Farbe, nicht mal einen Pinsel benötigte man um Kunst zu erschaffen.
Ein einfacher, langweiliger Bleistift genügte, um etwas unmögliches möglich zu machen, um es auf Papier zu bringen und die Welt mit einer weiteren Idee, einer weiteren Wirklichkeit zu bereichern.Deshalb liebte er die Kunst so sehr. Jeder, wirklich jeder, konnte Kunst erschaffen. Waren es Bilder, für die man stundenlang wartete, um den perfekten Moment vor der Linse einzufangen, oder Skizzen, die nur wenige Minuten der wertvollen Zeit benötigten, nur dazu dienten eine plötzliche Idee zu notieren oder das plötzliche Bedürfnis etwas zu zeichnen zu befriedigen.
Kunst konnte überall gefunden werden. In der Natur, in Gebäuden, in Tieren oder in Menschen.
Wann immer Jungkook seine spärlich eingerichtete Wohnung verließ wurde er von der Kunst, welche auf der ganzen Welt, die in unglaublich vielen Farben erstrahlte, überwältigt.
Jedes noch so kleine Detail eines Kunstwerk wollte er einfangen, in sich aufnehmen und es nie wieder vergessen.
Und obwohl die Kunst seinen Sinn des Lebens widerspiegelte und er sicher noch einige Zeit so hätte weiter leben können, sehnte er sich nach etwas anderem, etwas ganz besonderem.
Etwas das sein Mund vor Erstaunen offen stehen ließ, was seine Hände vor Aufregung schwitzen ließ, was ein Kribbeln durch seinen ganzen Körper schickte und was ihn so in seinen Bann zog, dass er seinen Blick nicht mehr abwenden konnte.
Er suchte nach einer Kunst, die nur er erkannte, die ihm die Augen öffnete.
Er sehnte sich nach einem wahren Meisterwerk.
Seine immer wehrenden Gedanken an Kunst und Meisterwerke wurden jäh durch ein schrilles Klingeln unterbrochen, was unangenehm laut in der kleinen Wohnung zu hören war.
Er murmelte etwas von 'was ist denn jetzt schon wieder' und schlürfte nur in Jogginghose und einem weißen T-Shirt zur Tür.
Gelangweilt öffnete er die Tür um von einem enthusiastischen Karottenkopf begrüßt zu werden.
„Guten morgen, Jungkookie!", begrüßte Jimin ihn fröhlich, was er nur mit einem genervten 'Morgen, Hyung' erwiderte und den schweren Arm seines besten Freundes von seinen Schultern entfernt.
,,Was ist los, Kookie?"
Sie standen mittlerweile in der Küche und lehnten an der Küchentheke, während leise Motorgeräusch von der Straße zu hören waren.
Jungkook blickte zu seinem hyung und musterte ihn genau.
Er trug eine eine dunkelblaue Jeans, einen feuerroten Hoodie und schwarze Ankelboots.
Gegen den kalten Wind draußen hatte er sich einen dunkelblauen, fast schwarzen Mantel angezogen, welcher das Outfit perfekt abrundete.Jungkook mochte das Outfit und er nahm sich vor, es vielleicht als Inspiration für sein eigenes Outfit zu benutzen.
,,Meine Farben sind schon wieder vertrocknet, weil ich eingeschlafen bin.", beantwortete er Jimins frage etwas spät und schaute etwas beschämt zu dem älteren, welcher ihn amüsiert anguckte.
,,Ach Jungkookie!", lachte er und wuschelte den jüngeren durch die Haare bevor er ihm kräftig auf die Schulter schlug.
,,So leid es mir auch tut...ich muss leider schon wieder los. Ich bin nur hier um dir das hier-", begann er und zog eine dunkelgraue Hose aus seiner Tasche, ,,wiederzugeben."
Mit einem Lächeln nahm jungkook die Hose an, welche er tatsächlich schon einige Zeit suchte.
,,Wird auch langsam Zeit, Chimchim."
,,Immer noch Hyung für dich.", schnaubte Jimin als Antwort und drängte sich an Junkook vorbei, Richtung Haustür.
Jungkook trottete ihm müde hinterher und beobachtete wie sein Hyung die Tür auf machte und sich ein letztes Mal zu ihm umdrehte.
,,Lass dir einen Rat von deinem Hyung geben und geh dir einen Kaffee holen. Du siehst schrecklich aus und du kannst dir auf dem weg neue Inspiration suchen."
Mit einem letzten Lächeln an Jungkook schloss er die Tür und machte sich auf den Weg.
Jungkook, welcher in Gedanken vertieft vor der Tür stand, erschrak durch ein lautes Hupen von draußen und beschloss, dem Rat seines Hyungs tatsächlich nachzugehen.
Er beeilte sich, eine hellblaue Jeans, einen rot-weiß-gestreiften Pulli und wie Jimin schwarze Ankelboots anzuziehen.
Er nahm sich die, für ihn eigentlich unnötige Brille vom Regal und setzte sie auf, bevor er das Outfit mit einem schweren dunkelblauen Mantel und einer schlichten, schwarzen Chockerkette abrundete.Mit einem letzten Blick in den Spiegel und einem verzweifelten Versuch seine Haare zu richten, nahm er sich sein Portemonnaie, seine Schlüssel und ganz wichtig seine Kamera, bevor er die Wohnung verließ, jedoch nicht ohne vorher abzuschließen.
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[ masterpiece ] k.th x j.jk
FanficJeon Jungkook, ein schüchterner junger Mann, der die Kunst mit ganzem Herzen und aus tiefster Seele liebt. Sein Leben besteht aus nichts anderem, immer auf der Suche nach Gemälden und Fotografien die als Inspiration für seine eigene Kunst dienen. A...