Kleine, zarte Schneeflocken fielen federleicht vom Himmel und tauchten die Welt in ein weißes Schneebett. Eine beruhigende stille machte sich in der ganzen Stadt breit, diejenigen, die zu dieser zeig noch unterwegs waren, hielten einen Moment inne und begutachteten das schöne Naturerlebnis oder ver schnellerten ihre Schritte um der steigenden Kälte zu entkommen.
Die Häuser waren einladend beleuchtet und jeder freute sich nach einem langen Tag endlich in die eigenen vier Wände zurück zu kehren.
Oder, wie Jungkook und Taehyung, gemeinsam den Abend zu verbringen. Die beiden Studenten lagen noch immer wie seit der ersten Folge.
Jungkooks Kopf lag auf Taehyungs muskulösem Oberkörper und dieser hatte seine Arme fest um Jungkook geschlungen.
War Jungkook am Anfang noch unglaublich nervös und etwas überfordert, so war davon keine Spur mehr.Stattdessen war er noch näher an den gut riechenden Musikstudenten gerutscht und spielte mit dem Zipfel des blauen hoodies den dieser trug.
Mit aller Kraft versuchte er seine Aufmerksamkeit auf den Fernseher zu konzentrieren, allerdings fielen seine Augen immer wieder zu und mit dem Abspann der mittlerweile Sechsten folge schloss er seine Augen gänzlich und sank mit einem tiefen Seufzer noch tiefer in die weiche Matratze und Taehyungs Oberkörper.
Längst zur Schwelle in seine Traumwelt, merkte Jungkook nicht, wie Taehyung ihn liebevoll von der Seite musterte, die Fernbedienung neben sich griff und den Fernseher ausschaltete.
Eine angenehme, winterliche Ruhe machte sich in dem kleinen Zimmer breit und alles was man hören konnte, war Jungkooks regelmäßiges atmen und sein überaus süßes nuscheln.
Taehyung beobachtete seinen Gast friedlich und fragte sich insgeheim, ob sie nicht etwas zu nah beieinander lagen, wenn man beachtete, dass sie sich weniger als einen Monat kannten und nicht einmal geklärt hatten, ob sie mehr oder weniger als Freunde waren. Oder ob sie überhaupt Freunde waren.
Doch auch wenn ihn diese Tatsachen etwas beunruhigten, verschwand die Sorgen Falte auf seiner Stirn sofort, als er erneut in Jungkooks friedliches Gesicht sah.
Dieser Junge hatte es ihm wirklich angetan, mit seiner schüchternen, lustigen und süßen art, und das in so kurzer Zeit.
Um Himmels Willen, Taehyung hatte ihm sogar schon ein Lied geschrieben und das hatte er noch nie getan.Seine immerwährenden Gedanken um Jungkook wurden durch ein lautes schniefen und den verstärkten Druck um seinen Pulli unterbrochen. Jungkook krallte sich mit aller Kraft in Taehyungs Hoodie, Sorgenfalten auf der Stirn, leise etwas murmelnd, offensichtlich einen Traum habend, der ihm zu schaffen machte.
Taehyung lächelte bei dem hinreißend süßen Anblick der sich ihm bot, jedoch schaute er auch etwas besorgt und nahm kurzerhand die Hand des jüngeren in seine, verschränkte ihre Finger mit einander, strich sachte mit dem Daumen über die weiche Haut Jungkooks und flüsterte ihm beruhigende Sachen zu, um den bösen Traum den er hatte zu vertreiben.
Dies schien Jungkook jedoch aus seinem Schlaf zu holen, weshalb er etwas verwirrt die Augen öffnete und sein Blick auf der Stelle auf Taehyungs und seien Hand fiel.
Peinlich berührt spürte er, wie seine Wangen den altbekannten Rotton annahmen.
„I-ich sollte j-jetzt gehen.", noch immer rot blickte er zu Taehyung der ihn gespannt musterte und anschließend leise lachte.
„Sicherlich nicht. Hast du mal gesehen was draußen los ist? Du schläfst hier."
Tatsächlich war der friedliche Schneefall zu einem starken Sturm herangewachsen und es sah außerordentlich schwierig aus, durch dieses Wetter nach Hause zu kommen.
Obwohl Jungkook nicht noch länger Taehyungs Gastfreundlichkeit ausnutzen wollte, musste er dem älteren zustimmen.
Er musste zu Fuß nach Hause gehen und er war sich sicher, dass das kein Vergnügen in dem Sturm würde, welcher bereits so stark war, dass die Äste der kahlen Bäume peitschten und es bereits schwer war etwas anderes als weißes Chaos zu sehen.
Taehyung, der Jungkook die ganze Zeit beobachtet hatte, sah das Stille Einverständnis Jungkooks in dessen Augen, weshalb er, wenn auch definitiv ungern, die warme Umarmung verließ und mit einem Lächeln in Richtung Jungkook zu seinem Schrank ging.
„Hier. Das kannst du zum schlafen anziehen.", sagte er und warf, ohne hinter sich zu blicken, einen großen, gelben oversized Pullover und eine schwarze Jogginghose auf sein Bett zu Jungkook.
Dieser sah den Musikstudenten verdattert an, ehe seine Wangen erneut und wie zu erwarten rot wurden. Sein herz schlug auffällig schnell, wenn er daran dachte, dass er gleich Taehyungs Sachen tragen würde, denn war er ehrlich, war seine Zuneigung zu dem Barista mit jedem Tag gewachsen und auch wenn er ihn nie haben würde, so wünschte er es sich doch.
Er wollte schon immer die Kleidung von seinem zukünftigen Freund tragen und auch wenn Taehyung bedauerlicherweise nicht sein Freund war, nahm er die Situation einfach als solche, zumal er auch das kuscheln eben äußerst schön fand.
Taehyung hatte sich in der Zwischenzeit, in der Jungkook wieder einmal in seinen Gedanken verschwunden war, eigene Schlafsachen aus seinem Schrank genommen und bereits ins Bad gegangen.
Jungkook, der langsam aus seinen Gedanken kam, machte sich ebenfalls daran, die weichen Sachen von Taehyung anzuziehen, welche verboten gut nach diesem rochen.
Und auch wenn ihm bewusst war, dass das vermutlich sehr verrückt aussah, konnte Jungkook sich nicht davon abhalten, die langen Ärmel, welche über seine Hände reichten, an seine Nase zu drücken und daran zu riechen.
Zu verlockend war die Vorstellung, die der Geruch auslöste. Dass er, wann immer er wollte seinen Hals in Taehyungs Halsbeuge verstecken konnte und den Duft seines Waschpulvers und Parfüms riechen konnte.
Wenige Momente später, hatte er sich selbst aus seinen eigenen Gedanken gerettet und beschloss, ebenfalls ins Bad zu gehen um sich selbst fertig zu machen und dann endlich ins Bett zu gehen.
Zögerlich drückte er die Tür auf, hinter der stetiges Rauschen zu hören war und er das Bad vermutete.
Tatsächlich stand Taehyung direkt hinter der Tür und hatte das Wasser laufen, während er die Zahnbürste unter den Strahl hielt und anschließend in den Mund nahm.
„Hier if hab' eine Erfapfzahnbürste für dif.", nuschelte er halbwegs verständlich und reichte Jungkook die noch verpackte Zahnbürste, mit einem Lächeln, welches das Innere des Kunststudenten wie immer fühlen ließ, als wäre eine Herde Elefanten darin unterwegs.
Mit zittrigen Händen nahm er die blaue Zahnbürste an, bevor auch er Zahnpasta drauf tat, sie unters Wasser hielt und schließlich in den Mund nahm.
In stille, putzten sich die erschöpften Studenten die Zähne, ehe sie ohne Zeit zu verlieren zurück in Taehyungs Bett trotteten.
Einen kurzen Moment überlegte Jungkook ob er anbieten sollte auf dem Sofa zu schlafen, jedoch sah Taehyung nicht aus, als hätte er ein großes Problem mit Jungkook in seinem Bett und letztere konnte wirklich gerne auf einen schmerzenden Rücken verzichten.
Nach seiner kurzen, innerlichen Debatte, legte sich Jungkook neben Taehyung, welcher bereits bequem saß und sein Buch gezückt hatte, ohne welches er nicht schlafen konnte.
Jungkook war jedoch bei bestem Willen viel zu müde noch etwas zu tun und obwohl Taehyung noch immer unsicher wegen der Freundessache war, guckte er Jungkook erwartend an und öffnete die Arme für ihn.
Jungkook überlegte nicht zwei mal und legte sich sie vorhin auf Taehyungs Oberkörper und während seine Gedanken bereits im Land der Träume waren, hörte er noch ein letztes 'Schlaf gut, Kookie', von Taehyung ehe er sich komplett von seinem wachen Zustand verabschiedete.
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[ masterpiece ] k.th x j.jk
FanfictionJeon Jungkook, ein schüchterner junger Mann, der die Kunst mit ganzem Herzen und aus tiefster Seele liebt. Sein Leben besteht aus nichts anderem, immer auf der Suche nach Gemälden und Fotografien die als Inspiration für seine eigene Kunst dienen. A...