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Zaghaft und leise brachen sich die warmen Sonnenstrahlen in den zarten Kristallen des Eises, tauchten ihre gesamte Umgebung in magisches Licht und verbreiteten das Gefühl von Ruhe und Glück.

Ungewöhnlich und fast unglaublich war es, dass so gut wie nichts diese Ruhe zerstörte. Nur wenige Autos passierten ab und an die Straße und nur wenige, eilige Menschen hasteten über die schneebedeckten Bürgersteige, zu beschäftigt um die Schönheit der Winterzeit in sich auf zunehmen.

Belustigt und auch etwas mitleidig beobachteten zwei Studenten, das ruhige treiben außerhalb der warmen Wohnung.

Manchmal lachend über tolpatschige Menschen und die gestressten Gesichter die sie machten.

Mit jedem Menschen mehr, der mit voranschreitenden Zeit, durch eine der sichtbaren Türen trat, wurden Taehyung und Jungkook glücklicher darüber, dass sie ihren Tag, eingekuschelt in weiche decken auf der breiten Fensterbank in Taehyungs Wohnzimmer verbringen durften.

Nichts schien ihre Ruhe stören zu wollen, außer der ganz kleine Teil in Jungkook, der sich grummelnd bemerkbar machte und ihn selber vor Scham rot anlaufen und Taehyung leise auflachen ließen.

Letzterer verschwendete keine Zeit, sondern stand direkt auf, nachdem er Jungkooks Hand einen letzten Druck gab, und verschwand in der Küche.

Der überraschte Kunststudent verweilte noch ein wenig in der wohltuenden Wärme der Decken und blickte erneut auf die schneebedeckten Straßen, noch immer ungläubig über all das, was ihm in letzter Zeit passiert war.

Nicht nur, hatte er endlich sein wahres Meisterwerk gefunden, sondern er lernte dessen Schönheit auf wegen kennen, die er sich nicht einmal hätte erträumen können.

Wie um alles in der Welt hätte er denn daran denken können, einmal in den Armen des schönsten Menschen einzuschlafen wieder aufzuwachen und sogar von Taehyung ein Frühstück zubereitet zu bekommen.

Es war so unglaublich surreal, dass er tatsächlich mit jeder Sekunde, die er mehr in dieser Wohnung verbrachte, daran zweifelte, ob er nicht doch träumte oder gar den Verstand verloren hatte und sich nun alles nur ausdachte.

Es war zum Haare raufen und trotzdem kam er nicht umher, jeden Moment den er mit dem Barista verbringen durfte, genoss, nach mehr sehnte und die nagenden Zweifel in den Hintergrund drängte.

„Die Pfannenkuchen sind fertig. Du kannst auch gerne noch weiter so süß und verträumt in die Gegend schauen aber dann weiß ich nicht, wie viel dann von dem Frühstück noch übrig ist.", flüsterte eine Engels gleiche stimme in Jungkooks Ohr und ließ wie zu erwarten eine angenehme Gänsehaut über seinen Rücken wandern und sein Herz unangenehm schnell schlagen.

Ohne ein weiteres Wort, ließ Taehyung seine Hand von Jungkooks Schulter über seinen Rücken streichen und verließ das Wohnzimmer erneut, um zurück in die Küche zu gelangen, aus der es himmlisch nach Weihnachten roch.

Jungkook, der sich halbwegs von seinem eben erlittenen Herzrasen erholt hatte, befreite seine Füße und Beine aus der Decke und tapste anschließend mit nackten Füßen in Richtung Küche.

Verträumt folgte er dem Zimtgeruch und wäre, wie so oft, fast an Taehyungs atemberaubenden Anblick erstickt.

Dieser saß, mit einer hellen Brille auf der Nase, der Zeitung vor dem Gesicht und einer Tasse Kaffee in der Hand an dem kleinen Tisch, vor ihm der Teller mit den Pfannenkuchen, von denen jeder einzelne perfekt und kein einziger angerührt war, eindeutig zeigend, dass Taehyung niemals auch nur daran gedacht hätte, ohne Jungkook zu frühstücken.

Ein ehrliches, breites Lächeln bildete sich auf Jungkooks Gesicht, als er diese wunderbare Situation vor seinen Augen wahrnahm und er wünschte sich, jeden Morgen, so aufwachen zu können. Mit dem Mann an seiner Seite, den er in jedem Detail mehr als perfekt empfand.

Mit einem kleinen 'Danke, Tae' setzte er sich vor seinen Teller und nippte an dem Glas, welches mit frischem Orangensaft gefüllt war.

„Tae? Ich mag den Namen...", weiter sagte er nichts dazu, sondern fragte den Kunststudenten still mit den Augen, ob er einen Pfannenkuchen haben möchte.

Dieser stimmte natürlich zu und sobald er ihn mit Ahornsirup versüßt hatte, begann Jungkook zu essen. Er hatte bereits Angst es würde seltsam werden, schließlich hatte er den Mund zu voll um zu reden und überhaupt wusste er nicht, was er hätte sagen sollen, doch stattdessen blickte Taehyung ihn mit einem schiefen Lächeln an und widmete sich schließlich wieder seiner Zeitung.

In stille saßen sie also da, der eine essend und der andere lesend.
Jungkook welcher in Gedanken schwor, noch nie so gute Pfannenkuchen gegessen zu haben, dachte immer wieder daran, wie sehr ihn diese Situation an ein altes Ehepaar erinnerte.

Er fragte sich, wie es wohl wäre ein Leben mit dem fröhlichen, hübschen, liebenswerten Musikstudenten zu verbringen.

Auch wenn ihn dieser Gedanke schmerzte - schließlich war er der Meinung niemals auch nur in frage für Taehyung als fester Partner zu kommen - so gefiel ihm die Vorstellung alles mit dem Barista zu erleben doch zu sehr, als das er sie hätte komplett vergessen können.

Ja, sogar die Tatsache, dass er wohl nur mit Taehyung befreundet sein würde, reichte aus um ihn glücklich sein Frühstück beenden zu lassen.

[ masterpiece ] k.th x j.jkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt