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Gespannt warteten wir in der Früh auf Mason. Er würde uns Krankenhaus bestellt.
Erstens wegen der Untersuchungen, weil man dazu seine Erlaubnis brauche und zweitens, um Dinge für die nächste Zeit abzusprechen.
Auch Ethan wollte mit ihm reden. Für mich. Er will, dass Mason sich zusammen reißt und nicht so grob mit mir umgeht.
Irgendwie süß.

Sogar Liss war hier, um uns zu unterstützen.

Fast alle Pfleger waren hier. Inklusive der Security.
Alle waren sehr nett zu mir. Doch eine Person machte mich misstrauisch. Ein junges Mädchen, dessen Namen ich nicht kannte.
Oft war sie in Ethans Nähe. Mir war sie vielleicht auch etwas zu nah mit ihm vertraut.
Ich wusste nicht, warum ich so ein Eifersuchts-Gefühl in mir verspürte.
Klar, ich mochte ihn, aber gleich eifersüchtig zu sein?

Auf jeden Fall war ich sehr aufgeregt.
Ob Mason die Erlaubnis für die Untersuchungen gibt? Ich meine, er hat die ja gestern auch nicht gegeben. Warum also heute? Aber dazu waren ja alle da und wenn er erstmal erfährt, wie die vermutete Verletzung ohne Behandlung enden könnte, würde er bestimmt seine Zustimmung aussprechen. Es ist ja eine Verletzung an der Wirbelsäule, da ist das Risiko immer hoch zu größeren Verletzungen.

Die Tür ging auf.
Mason war in dieser zu erkennen. Er sah wütend aus. Sehr sogar. Die Angst, die ich gerade verspürte stieg, obwohl ich genau wusste, dass es hier Leute zu meinem Schutz gibt.
,,Ihr bekommt meine Erlaubnis nicht. ", sprach er hitzig.
,,Keiner fasst ihn an!",schrie er nun.
Plötzlich sah er Ethan ganz genau an.
Ethan hatte mich sehr wohl angefasst.

,,Du wagst es?!"

Er ging auf ihn los. Ethan hob beschwichtigend die Hände, schien aber nicht sonderlich Angst zu haben. Gebannt und ängstlich sah ich ihnen zu.
Erst jetzt viel mir Ethans Größe und seine starke Muskulatur auf. Er war fast so wie Mason.

,,Er hatte plötzlich starke Schmerzen gehabt. Hätte ich einfach zugucken sollen?", fragte er.
Immer noch wütend gab sich Mason geschlagen. Es brodelte jedoch weiter in ihm.
,,Weswegen?",wollte er wissen.
,,Das wissen wir nicht genau. Es muss etwas an der Wirbelsäule sein. Das kann zu schwerwiegenden Folgen führen, wenn das nicht behandelt wird.", meinte die junge Dame im weißen Kittel weiter.

Nachdenklich nickte Mason nur.
,,Nun gut. Dass mein Baby auch meine Kinder austragen kann, muss er gesund sein. Ihr dürft ihn untersuchen und helfen.", sprach er aus. Seine Stimme klang kräftig und entschlossen.
Ich freute mich irgendwie. Vielleicht, dass ich mehr Zeit mit Ethan verbringen könnte.
,,ABER nur die Schwestern. Kein Mann fasst ihn an.", verordnete er nachdrücklich.
,,A-aber Alpha. Die Luna braucht die Fachkenntnis eines Chefarztes. Es gibt leider nur Männer in diesem Beruf.", meinte eine Schwester.
,, Dann lasst euch was einfallen! Mein letztes Wort wurde gesprochen. Liss passt auf, dass es auch eingehalten wird."

Damit knallte die Tür zu.
Die Schwestern tuschelten durcheinander.
Liss streichelte meinen Arm ein wenig und stand dann auf.
,,Also! Da ich das Wohl der Luna nicht gefährden will und mir sein Wohl am Herzen liegt, erlaube ich den Männern ihn anzufassen.
Und keine Sorge, ich werde dafür bezahlen, falls der Alpha davon Wind bekommt. Dann rann an die Arbeit!", meinte Liss.
Liss war so eine gute Freundin für mich.
Ich hoffe, ich kann mir ihr den Stress mit Mason allmählich vergessen und meine Sorgen mit ihr teilen und loswerden.

Ich lächelte sie an, bevor sie mit einem seligen Lächeln auf den Lippen durch die Tür ging.
Ethan kam auf mich zu.
,,Na dann mal los, Kleiner. Shirt aus und auf den Bauch legen.", meinte er und zog aus einem Spender ein paar Gummihandschuhe raus.
Ich nickte schüchtern. Noch nie hatte ich mein Shirt vor einem Fremden ausgezogen.
Okay, so fremd war er gar nicht mehr, aber trotzdem.
Ich tat was er sagte.
Seine Hände tasteten meine Seiten ab.
,,Ladies, macht bitte die Radiologie bereit. Ich will ganz sicher gehen.", schichte er die beiden Schwestern raus.
,,Und nun zu dir", redete er wahrscheinlich eher mit sich selbst.
Er tastete meine Wirbelsäule entlang und fuhr jeden Knochen mindestens drei mal ab.
Er seufzte und dann hörte man, wie er die Handschuhe abstreifte. Kurz darauf berührten seine bloßen Finger meine Haut. Sie waren schön warm und sanft.  Anders als die Handschuhe, wo das Gummi an der Haut kleben blieb.
,,Okay, Kleiner. Da ist wahrscheinlich nur ein Nerv geklemmt zwischen zwei Wirbeln.
Nichts zur Beunruhigung.", lächelte er, als ich wieder aufrecht saß.
,,Dann spring mal runter und gehen zur Radiologie."
Ich nickte und lief mit ihm zur Tür.
Er machte mir die Tür auf und drückte mich am unteren Rückenteil in den Flur.
Ich weiß nicht warum, aber mein Hintern war schon immer empfindlich und seine Hand nahe meines Allerwertesten machte es nicht besser.
Trotzdem lief ich weiter, auch wenn mein Kopf sicherlich scharlachrot ist.

Nachdem ich auch einmal geröntgt wurde, gab es mehr Klarheit.
Ethans Vermutung hatte sich bestätigt. Es war nur ein eingeklemmter Nerv, der allerdings auch größeres hätte bewirken können. Dich mit ein paar Handgriffen von Ethan saß der Knochen wieder richtig und ich fühlte mich automatisch wieder besser.
Es war fast wie eine Massageeinheit für mich. Auch wenn es ein bisschen weh tat, was auch an den Hämatomen lag.

Dennoch lag ich diese Nacht noch hier im Krankenhaus.
Beobachtung.. Bla, bla, bla...

Und Morgen? Da hatte ich eine Einzel-Sprechstunde mit Ethan. Irgendwie freute ich mich schon darauf.

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Wollt ihr ein Bilder von den Personen? Ich glaube, ich habe ein paar schöne treffende gefunden.

Won't let you go Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt