16

1.8K 70 9
                                    

Überall. Er hatte überall gesagt. Er würde mich mit der Markierung überall finden.
Weglaufen ist jetzt keine Option mehr. Und jetzt war ich am Arsch.

„Dein neues Sofa kommt heute”, meinte Mason. Der Gigant zog sich gerade in meinem Augenwinkel ein dunkles Oberteil an. Ich nickte nur.
„Du weißt, dass ich es hasse, wenn du nicht redest.”
Scheiße, ich wollte nicht reden. Meine Stimme hätte mich verraten. Ich will nicht wissen, was er tun wird, wenn er hört, dass ich gleich weinen würde.
Ich kniff die Augen kurz zusammen, um mich innerlich zu richten. Ich hielt es zurück. Ich kontrollierte es.
Ich musste.
„Ja, Alpha.”, zu Ende wurde ich immer leiser.
„Gut. So Baby. Dann gib mir einen kleinen Kuss und wir können frühstücken.”
Ich nutzte das Klettern vom Bett, um mir versteckt die Tränen wegzuwischen.
Ich lief zu ihm und es war mir auf einmal sogar egal, als ich vor ihm stand.
Stolz wie eine antike Statue eines Adonis stand er vor mir und blickte auf mich hinab.
Ich stellte mich vor ihm auf Zehenspitzen, doch erschrak so sehr bei dem Zusammenstoß unserer Körper, dass ich nach hinten taumelte. Doch er umschlang meinen Körper und zog mich an sich. Meiner Hände griffen in seine Schultern.
„Ruhig. Und jetzt nochmal.”
Ich atmete zittrig aus und hielt die Luft weiter an. Als der Kuss plaziert war, ließ er mich wieder los und ich begann weiter zu atmen. Da stieg mir sein Geruch in die Nase. Es war ein schöner Geruch. Jedoch erinnerte er mich umso mehr an sein Alter und ich zog meine Augenbrauen erinnert zusammen.
„Ach, mein Kleiner. Das üben wir noch und jetzt beweg dich.”
Er drängte mich in Richtung der Tür.
Im zweiten Stock begegneten wir einem jungen Mann. Um die 17 und such sehr groß und breit gebaut.
Mason und er nickten Einander zu.
Dann aßen wir. Liss schenkte Mason nur einen scharfen Blick, als sie die Markierung sah.
Später lag ich auf meinem neuen Sofa. Es war wirklich bequem. Jedoch so kalt wie alle hier bis auf Liss und ihrem Mate.

„Alpha?", fragte ich nach Minuten des Überlegens.
Von ihm kam nur ein Brummen.
Ich setzte mich auf und ließ meine Beine baumeln.
„Mir ist langweilig"
„Dann mach was"
Ich überlegte. Mein Blick schweifte durch den Raum. Doch ich sah nur noch langweiligere Dinge.
„Hast du Spiele auf deinem Handy?"
„Nein."
„Kann ich mir dann welche runter-"
„Nein, und jetzt sei still.", sagte er monoton.
Ich verdrehte innerlich die Augen. Oh man.
Also legte ich mich wieder mit dem Gesicht zur Lehne hin und schlief vor Langeweile irgendwie, irgendwann ein.

Liss Sicht:

Ich war mal wieder schlecht gelaunt. Der Alpha war so eklig zu unserem Kleinen, dass es mich so wütend machte. Auch dass sich diese Erinnerungen wieder in meinen Kopf schlichen seit kürzester Zeit, war ermüdend.
Ich wusste nicht, ob ich den Boden nun doller schrubben sollte oder es einfach aufgeben sollte, diese Schlieren wegzubekommen.
Meine Energie sank immer weiter, als ich meinen Mate sah, der mit ch verstehend ansah. Er presste seine Lippen zusammen, kam mit beruhigendem Lächeln auf mich zu und reichte mir seine Hand. Kurzerhand warf ich die alte Bürste in den Eimer, dessen Wasser schon lange eiskalt war und stellte mich schwermütig auf. Mit einem Seufzer nahm er mir den Eimer und schickte mich in unser Schlafzimmer. Schlapp schlürfte ich die Treppen hinauf und setzte mich auf die harte Fußbank am Ende des Bettes.
Ich sah auf, als ich ohn wieder erblickt, wie er traurig sich neben mich setzen wollte.
„Du hast schon wieder Träume, nicht wahr?”
Ich nickte nur, am Ende mit dem Nerven. Ich ließ meine Hände an seine Wangen wandern und zog ihn in einen Kuss.
Als ich die Intensität weiter erhöhte, hielt er mich auf.
„Das ist keine so gute Idee. Du bist zu schwach", riet er mir. Ich biss mir auf die Lippen und sah ihn an.
„Ich brauche das, bitte.", mein Satz war nur noch ein Flüstern.
Die Tränen in meinen Augen brannten.
Er nickte nur und ließ seine Taten für sich sprechen.

Masons Sicht:

„Dylan. Was führt dich zu mir?”, fragte ich, als ich von meinen Papieren hoch sah.
„Ich muss mit dir über etwas sprechen. Von Beta zu Alpha. So zwischen besten Freunden.”, bat er mich. Verwundert nickte ich zu dem Stuhl vor meinem Schreibtisch, behielt jedoch meine Miene. Immer, wenn Dylan etwas mit mir besprechen wollte, war es wie ein Wachrüttler für mich.
Er meinte jedoch, dass draußen ein geeigneterer Platz zum Reden wäre. Mit Seufzer und Blick zu Benny, der immer noch schlief, stand ich dann kurz darauf vor meinem Büro mit Dylan.
Ich deutete ihm anzufangen.
„Mason, es geht um Benny. Bevor du jetzt deinen überbeschützerischen Modus hochfährst, lass mich ausreden.", begann er „Wenn du jetzt nicht aufhörst, ihn wie eine Puppe zu behandeln und ihm weh zu tun und alles gegen seinen Willen zu tun, dann wird er genau so gebrochen sein wie Liss. Sie hat immer mehr Albträume. Alles, was ich sie vergessen lassen wollte, kommt wieder und wieder in ihr hoch und macht sie komplett krank. Verstehst du? Du traumatisierst ihn, wie ich es bei Liss tat. Er wird irgendwann genau so enden wie sie, wenn du dich nicht langsam im Griff hast. Bitte, Mason. Die Art wie du ihn behandelst lässt Liss wie in Trance fallen. Die wird daran noch eingehen. Du-", ich unterbrach ihn.
„Du irrst dich, Dylan. Ich habe ihn nicht vergewaltigt, wie du Liss. Du suchst nur ausreden, weil du Schuldgefühle hast, was du ihr alles angetan hast. Du hast Glück, dass sie dein Mate ist und dein inneres Biest nur gedämmt wahrnimmt nach der Zeremonie.”, spuckte ich.
Wut lag jetzt in seinem Blick, doch ich schmiss die Tür meines Büros zu und ließ ihn einfach da stehen.
Er kann doch nicht mein Verhalten mit seinem damals vergleichen.
Liss musste wahrlich durch die Hölle gehen, aber ich weiß, wer Benny ist und könnte ihn niemals so innerlich verblühen lassen. Trotzdem war es wichtig, ihn zu beschützen um jeden Preis.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 12, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Won't let you go Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt