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Benny's point of view

Ich lag in seinem Bett und zog die Decke immer höher über meinen Körper. Mein Hals pochte stark, wo er mich markiert hatte. Es war kein schönes Erlebnis. Auf keinen Fall und doch fühlte ich mich von dem großen Mann beschützt. Es war etwas zwischen Angst und Genuss.
Wie ging das? Dieser Mann tat mir sogar so weh, dass ich ins Krankenhaus musste. Was geht hier vor? Ist mein Körper jetzt auf seiner Seite? Ich verstand mich nicht. Mein Kopf hasste ihn. Wirklich!

Mason kam kurz mit dem Essen rein und lächelte ein wenig vor sich hin, als er mich so liegen sah. So versteckt unter einer Decke, die sowieso nicht fähig war, mich zu beschützen.
Gegessen hatte ich fast nichts. Der Prozess bestand eher daraus mit der Gabel im Essen herumzustochern.

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Es war bereits spät am Abend und Mason war immer noch nicht wieder gekommen. Da ich müde war, schloss ich die Augen und versuchte, so unwohl ich mich bei allem hier fühlte, einzuschlafen. Im Krankenhaus und an meinem ersten Abend war es viel leichter. Wahrscheinlich hatte meine körperliche Schwäche einen Großteil dazu beigetragen, jedoch schwirren mir nun viele neue und andere Gedanken im Kopf herum. Über Mason, über Ethan und über mich selbst. Lange konnte ich jedoch nicht an meiner Gefühlswelt teilhaben, da mein Bewusstsein abdriftete.

Als ich das nächste mal aufwachte, war das Gefühl meines eigenen Körpers klemmend. Es erdrückte mich. Ich konnte nicht einmal mehr atmen. Mein Herz pochte gegen meine Brust und es war, als ob sich meine Rippen in dieses bohren würden. Alles stach, bis auf mein Hals, der innerlich sowie äußerlich brannte. Ich hustete mir die Seele aus dem Leib, jedoch wurde der Schmerz dadurch nur schlimmer. Panik kam hinzu, als sich ein Arm um mich schlang. Dieser drückte mich nach unten. Ich wollte, dass es aufgehört, also schrie ich. Es war kaum auszuhalten.
Sein Arm machte es nicht besser. Er drückte meine Rippen sogar näher an meine inneren Organe. Meine Tränen liefen und meine Ohren waren durch meine eigene Stimme taub. Ich erstickte, jedenfalls dachte ich das, denn alles wurde schwarz.

Ich zuckte regelrecht aus meinen Schlaf. Meine Hand griff wie automatisch zu meinem Hals. Nichts, ich spürte nichts. Hatte ich etwa schlecht geträumt? Nein, kann nicht sein. Dafür hatte es sich zu real angefühlt. Ich kniff die Augenbrauen zusammen, als ich versuchte mich aufzusetzen, was durch einen gewissen Arm verhindert wurde. Der Arm, er fühlte sich genau so an, wie der, der mich so eisern festhielt.
Ich drehte mich nicht um. Es war klar, dass es Masons sein würde. Ich traute mich nicht, mich umzudrehen. Ich blieb einfach liegen und versuchte, mich so wenig wie möglich zu bewegen. Leider fühlte es sich so seltsam und unangenehm an, dass mein ganzer Körper juckte und besonders dort, wo seine Haut meine berührte.
Ich konnte nicht anders, als mich zu schütteln und zu winden.
Ein dumpfes Lachen ertönte. Würde ich nicht so eingeschüchtert sein, würde ich es schön finden, doch die Angst in Mischung mit Wut überkam mich. Ich fürchtete mich, laut zu werden, aber dennoch fand ich es unerhört und überheblich. Was hatte er mit letzter Nacht zu tun? Er musste dahinter stecken. War es für ihn etwa witzig, mich leiden gesehen zu haben?
Sein Arm entfernte sich plötzlich von mir und es war mir so, als würde er immer noch grinsen. Ich sah leicht über meine Schulter hinweg, nur um zu sehen, ob er sich weggedreht hatte, doch peinlicher Weise blickte ich ihm direkt ins Gesicht.
„Gefällt es dir?”, fragte er. Verwundert drehte ich meinen Kopf von ihm weg.
„Was?”
„Achso, ich vergaß. Du hast es ja nich nicht gesehen.”, erklärte er sich.
„Was gesehen?”
Was hatte er mit mir gemacht?
Ich richtete mich auf, als er aufstand und einen Spiegel holte.
Grinsend ging er auf mich zu und reichte ihn mir. Ich traute mich kaum hinein zu sehen. Doch, ich sah es.
Es wahren kleine Punkte, die Reihen in Kreisen bildete, die immer kleiner wurden zur Mitte hin. Sie sahen aus wie Narben.
„W-was?”, murmelte ich, als ich mit meinen Fingern sanft darüber strich. Ich rieb härter, doch sie gingen nicht weg.
„Jetzt bist du markiert. Naja, teilweise.”, lächelte er.

Won't let you go Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt