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,,W-wieso bist du darauf e-eingegangen?", fragte ich.
Er lächelte und meinte: „Er hat mir ein Foto von dir gezeigt und dann musste ich einfach ja sagen. Weißt du, ich mag schmächtige Boys wie dich, aber du warst anders und dass du so klein und jung bist, macht es noch interessanter."
Er will mich wohl wirklich erziehen.
Mein Plan ist es, sein Vertrauen zu erwecken und dann zu fliehen. Doch wenn ich zu sehr mitspiele und mit mich erziehen lasse, dann würde ich doch eher bei ihm bleiben, wenn er mich durch Belohnungen und Streicheleinheiten manipuliert.
Ich solchen Situationen ist man eigentlich noch davon überzeugt, dass man standhalten wird, doch mein Verstand sagt mir das Gegenteil.
Sollte ich vielleicht wirklich ihm gehorchen und dann keine weiteren Verletzungen kassieren? Oder alles riskieren und flüchten?

Meine Gedanken wuchsen über, wollten Pro und Kontra aufzählen, doch kamen immer wieder durcheinander und fanden den Faden nicht wieder. Ich kam zu keinem Entschluss, bis ein Gedanke alles beendete: Ich kann bei niemanden unterkommen. Keinen gäbe es, der mir Unterschlupf gewährt. So musste ich meinen Plan aufgeben. Ich musste ihn heiraten und bei ihm leben. Es fiel mir sehr schwer das einzugestehen, aber ich musste aufgeben.

,,Wie wird es jetzt w-weitergehen?"
„Du kommst erstmal wieder mit zu mir und dann gewöhnst du dich halt an deinen neuen Alltag."
„Ja, aber wie wird mein neuer Alltag ablaufen?"
„Eigentlich wollte ich, dass du in unserem Zimmer bleibst und ich jemanden schicke, der dir dann Essen und Filme oder so bringt, aber ich will dich lieber bei mir haben. Dann bist du sicherer und ich kann mich besser auf meine Arbeit konzentrieren, wenn ich weiß, wo du bist und was zu machst. Du kannst dich auch gleich an die Aufgaben einer Luna gewöhnen."
Ich nickte.
,,Und Liss ist dann ganz alleine?"
,,Naja, mein Beta wird auch seine Arbeiten erledigen und du bist bei mir, also ja.", überlegte er.
,,K-kann ich dann bei Liss bleiben?", fragte ich ängstlich.
,,Nein, auf keinen Fall. Falls etwas passieren sollte, kann sie sich und dich nicht verteidigen. Sie konnte letztes Jahr nicht einmal eine 2Literflasche so anheben, dass sie daraus trinken kann."
,,Aber was ist dann mit ihr? Sie ist dann ganz alleine. Sie hat auch keinen Schutz!", meinte ich nun etwas mutiger. Ein Fehler.
,,Ich sagte nein und es steht keine Diskussion zur Debatte."

Won't let you go Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt