Kapitel 2

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Nun, drei Stunden später, stehe ich in meinem Apartment vor dem Spiegel und betrachte mich nochmal genau... Das silberne Kleid aus Seide passt sich perfekt meinen Kurven an und die passenden High-Heels runden meinen Look ab. Ich stecke meinen Lippenstift und ein paar Taschentücher in meine kleine, glitzernde Handtasche und greife nach meinem schwarzen Fake-fur-Bolero, um dann in die milde Abendluft zu treten.

Das Auto, dass mich abholen soll, steht schon bereit und Tom steigt aus, um mir ins Auto zu helfen. Ich begrüße freundlich sein Frau Linda und mache ihr ein Kompliment für ihr wirklich überaus hübsches Kleid. Linda ist ein paar Jahre jünger als Tom und arbeitet auch bei uns in der Firma. Sie leitet die Finanzabteilung und die Zwei ergänzen sich einfach super.

Wir machen ein bisschen Smalltalk auf dem kurzen Weg hin bis zu unserer heutigen Lokation und Tom führt noch ein kurzes Telefonat, bei dem ich heraushören kann, dass es sich dabei wohl um den obersten Chef persönlich handeln muss.

Mr. Hyde ist ein Mann, der nichts dem Zufall überlässt und so kam es auch, dass ich in den vergangenen Wochen des Öfteren das Vergnügen mit ihm hatte. Er kann wirklich äußerst charmant sein, wenn er will, aber sobald etwas nicht nach seinen Vorstellungen läuft kann er ebenso unangenehm werden. Linda erzählt mir, dass sein Sohn wohl eine ähnliche Art und Weise an sich hat und es oft nicht leicht ist ihn zufrieden zu stellen.

Na toll, dass kann ja heiter werden. Aber nichtsdestotrotz bin ich schon mehr als gespannt den jungen CEO mal zu Gesicht zu bekommen. Laut Google ist er wohl einer der gefragtesten Junggesellen in ganz New York und soll wirklich absolut großartig aussehen. Es ist schon eine Weile her, dass ich Bilder von ihm gesehen habe, aber soweit ich mich erinnern kann ist er wirklich ein Hingucker.

„Charlotte, Engel, sind sie noch bei uns?" holt mich Lindas Frage wieder zurück ins Auto. Ich bin wohl mit den Gedanken ganz schön abgeschweift. „Ja, Linda, es tut mir leid! Haben sie mich etwas gefragt?" erwidere ich ihr entschuldigend. „Ja, ich hatte sie gefragt, woher sie dieses wirklich sehr hübsche Kleid haben?" Ihr Lächeln ist wirklich herzlich. „Oh, das habe ich in einer Boutique in der Nähe des Hyde Park gekauft. Eine Bekannte ist die Besitzerin und weiß genau, was mir steht und welchen Stil ich bevorzuge." Erzähle ich ihr deswegen ehrlich. „Es ist wirklich wunderschön... Vielleicht können sie mir bei Gelegenheit zeigen wo sich dieser Laden befindet?"

Es ist erfrischend mal nicht nur mit Männern zu reden, was bei mir im Beruf leider meistens der Fall ist. Und tiefergehende Freundschaften pflege ich schon seit Längerem nicht mehr, weil mir dazu einfach die nötige Zeit fehlt. „Gerne, ich bestehe sogar darauf, aber das bleibt dann unser Geheimtipp, nicht dass bald die ganze Firma in den selben Kleidern kommt." Zwinkere ich ihr zu und sie grinst verschworen zurück. „Gut, sie haben mein Wort!"

Mittlerweile sind wir angekommen und warten in der Schlange von Autos, dass wir den Teppich erreichen, über den wir ins Innere der Hotels gelangen. Tom hilft seiner Frau und mir galant aus dem Auto und wir haken und links und rechts bei ihm unter, um sicher anzukommen.

Drinnen herrscht schon reges Treiben und die meisten Leute die hier so herumschwirren habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Tom wird immer wieder in kleine Gespräche verwickelt und ich bereue es wirklich, dass ich ohne Begleitung hierhergekommen bin. Jeder um mich herum unterhält sich mit jemandem nur ich stehe daneben und fühle mich unwohl. Also laufe ich ein wenig durch den Raum und schlendere durch die offenen Flügeltüren hindurch hinaus auf die ausladende Terrasse, auf der sich der ein oder andere Raucher niedergelassen hat.

Die milde Luft und der leicht orangene Abendhimmel haben etwas Romantisches an sich und ich stelle mich an das Geländer um die Menschen und das Treiben um mich herum zu beobachten. Schon verrückt... wir Alle arbeiten in derselben Firma oder die Firmen miteinander und doch kennt man sich nicht.

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