Kapitel 32

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Luna:

"Wie 'er hat Nein gesagt' ?!?" Mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Verwirrung sah Nina mich an. Ich zuckte hilflos mit den Schultern. "Ja, er hat halt einfach gesagt, dass er nicht kann..." Ich saß mit meiner besten Freundin in der Saftbar und hatte ihr gerade von Matteos Korb erzählt.

Mitleidig sah Nina mich an. "Das tut mir so Leid für dich!" Lässig schlürfte ich meinen Orangensaft, als würde es mich nicht kümmern. Innerlich allerdings war ich total aufgewühlt. Hatte ich etwas falsch gemacht? Etwas dummes gesagt? Mochte er mich vielleicht gar nicht?

Diese Fragen geisterten unerbittlich in meinem Kopf herum. "Ach, ist doch keine große Sache. Vielleicht hat er ja gerade viel zu tun." Ich klang so überzeugend, dass ich es mir für einen Moment sogar selbst glaubte.

Nachdenklich sah Nina mich an. "Ich verstehe das einfach nicht..." Meine beste Freundin hatte ihr Grübelgesicht aufgesetzt. Das hieß, dass sie keine Ruhe geben würde, bis sie auch das letzte Detail herausgefunden hatte. Sofort kramte sie ihren Laptop aus der Tasche und begann wild auf ihm herumzutippen. Ich versuchte gar nicht erst, sie davon abzubringen. Es war zwecklos.

In diesem Moment kam Matteo in die Saftbar. Sein Blick schweifte über die Menge und blieb an mir hängen. Ein Hauch von Reue zog über sein Gesicht, bevor er sich abwandte um sich einen Saft zu bestellen. Bedrückt sah ich zu Boden. Nina hatte Matteo nun auch bemerkt und strich mir mitfühlend über den Arm.

"Mama? Papa? Ich bin zu Hause!" rief ich durch unser Haus, während die Haustür ins Schloss fiel. Mein Vater steckte erstaunt den Kopf durch die Tür. "Du bist schon da? Wir dachten, du bleibst den ganzen Tag im Roller?" Schulterzuckend gab ich ihm einen Wangenkuss. "Ich hab es mir eben anders überlegt."

In der Küche begrüßte mich auch meine Mutter. "Kannst du mir bitte beim Mittagessen helfen?" bat sie, während sie ein paar Töpfe aus dem Schrank holte. "Klar doch, Mama..." antwortete ich lächelnd und setzte kochendes Wasser auf.

Eine Weile waren wir einfach still am arbeiten. Dann fragte meine Mutter plötzlich: "Wirst du dieses Jahr eigentlich am Skatewettbewerb teilnehmen? Demnächst müssten doch die Anmeldungen sein, oder?" Ich wäre beinahe zusammengezuckt. "Ähm, jaaa... Ich, ich glaube ich mache dieses Jahr nicht mit. Zu viel Schule und so..." stotterte ich.

Mama sah mich erstaunt an, fragte aber nicht weiter nach. Wahrscheinlich war sie froh, dass ich mich mehr auf die Schule konzentrieren wollte. Wenn sie wüsste...
Nach dem Essen wollte ich schon auf mein Zimmer gehen, als mein Vater mich zurückrief.

"Hast du nicht Lust, mit uns noch die Nachrichten anzusehen? Um diese Zeit gibt es immer die interessantesten Zwischenfälle zu berichten." Schulterzuckend setzte ich mich zu meinen Eltern auf die Couch vor den Fernseher. Warum denn nicht? "Können wir den Nachrichtensender aus Mexico schauen?" bat ich. Grinsend reichte meine Mutter mir eine Schüssel Popcorn.

Als wir herzogen war es eine ganz schöne Prozedur um auch einen Sender aus Mexico zu empfangen, aber am Ende hatte es sich ausgezahlt. Manchmal fühlte ich mich wieder wie zu Hause, wenn von den Stränden berichtet oder irgendein politisches Problem diskutiert wurde, von dem ich absolut nichts verstand.

Mein Vater lächelte. "Natürlich, mein Spätzchen." Damit schnappte er sich die Fernbedienung und zappte durch die Kanäle, bis er das richtige Programm erwischte. Gerade liefen die Topmeldungen der Mexico-Stars. Eigentlich interessierte mich sowas nicht sonderlich, aber immerhin: Es war Mexico.
Also kaute ich auf meinem Popcorn herum, sah gebannt zum Bildschirm und betrachtete die Bilder, die zur Demonstration eingeblendet wurden.

Reporterin:

... alle fragen sich, ob er wegen dieser Straftat ins Gefängnis kommt, oder sich wieder freikaufen wird. Eine andere Überraschung war die plötzliche Geburt von Hella Mensons Tochter. Die kleine erblickte gestern das Licht der Welt. Bilder oder den Namen haben die Eltern nich nicht preisgegeben, aber wir bleiben weiter dran.

Und nun zur absoluten Sensationsmeldung: Was ist mit Prinz Ramon los? Seit Wochen hat er sich weder der Presse noch seinem Volk gezeigt. Zieht er sich vielleicht von der Öffentlichkeit zurück? Neueste Gerüchte besagen, dass er gar nicht mehr in Mexico ist, sondern auf eine auswärtige Schule ginge. Stimmt das tatsächlich? Wir bleiben dran...

Ein Scheppern versetzte meine Eltern in einen Schreck. "Du lieber Himmel, was ist in dich gefahren, Luna!?" rief mein Vater erschrocken, doch ich achtete gar nicht darauf. Ich hatte die Popcornschüssel fallen lassen und starrte mit offenem Mund auf den Bildschirm. Das konnte nicht sein. Das war ein Irrtum, ganz bestimmt. Oder?

Das Bild, welches demonstrativ präsentiert wurde, zeigte einen Mann. Einen Jungen, bessergesagt. Doch, es war unverkennbar: Dieser Junge auf dem Bild, das war Matteo.

Call me your Princess (Lutteo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt