Kapitel 33

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Luna:

Ohne ein Wort sprang ich auf und rannte aus dem Haus. Dann jedoch stoppte ich und holte mein Handy raus. Ich musste sicher sein. Ich musste mich vergewissern, dass es so war. Angespannt googelte ich nach Bildern von Prinz Ramon und öffnete die Ergebnisse.

Unverkennbar: Das war Matteo. Auf jedem Bild trug er eine Uniform und hatte diesen starren Blick, der nichts über seine Gefühle verriet. Nur war sein Name nicht "Matteo" sondern "Ramon". Er war wirklich der Prinz von Mexico! Mit Tränen in den Augen steckte ich mein Handy weg und rannte einfach los.

Er hatte mich angelogen. Mir etwas vorgegaukelt! Soetwas tat man nicht als Freunde. Warum hatte er mir nichts erzählt? Vertraute er mir nicht? Wobei hatte er mich noch angelogen?

Wenn ich genauer darüber nachdachte, war ich entsetzt darüber dass ich nicht selbst darauf gekommen war: Als Gaston uns seinen Namen nicht nennen wollte, Matteos steifer Gang, seine anfängliche Förmlichkeit, sein Vater in Mexico, das Bild von ihm und Gaston in Uniformen... Obwohl ich die ganze Zeit gespürt hatte, dass er anders war, habe ich es nicht erkannt.

Natürlich hatte er nicht mit mir am Wettbewerb teilnehmen wollen: Die Öffentlichkeit hätte mitbekommen, dass er in Buenos Aires war. Aber... vielleicht wollte er auch einfach nicht mit mir teilnehmen? Das Stechen in meiner Brust wurde immer größer, und dies lag nicht an meiner Rennerei.

Auf einmal prallte ich gegen jemanden. Bevor ich hochsah hörte ich schon seine Stimme: "Vorsicht Lieferfee, du rennst ja noch alle um!" Lachend sah der Snob mich an, bevor er meine Stimmung bemerkte. Besorgt nahm er meine Hand. "Hey, was ist denn los?" Das Kribbeln in meiner Hand vermischte sich mit dem Stechen in meiner Brust.

Rasch zog ich sie weg und sah zu Boden. Jetzt nur nicht weinen! "Luna?" wiederholte Matteo. Nun sah ich hoch. Seine braunen Augen sahen mich besorgt an. Ich fühlte mich verraten. Irgendwie schaffte ich es, stark zu bleiben und mit ernster, fester Stimme zu fragen: "Wer bist du?"

Verwirrt sah er mich an. "Soll das ein Witz sein? Luna, du weißt doch wer ich bin." Ich schüttelte den Kopf und holte mein Handy raus. Während ich ihm das Bild von ihm hinhielt, wiederholte ich mit fester, und gleichzeitig verletzter Stimme: "Nein, wer bist du?!" Ich wollte es hören. Ich wollte es aus seinem Mund erfahren.

Wie erstarrt betrachtete Matteo das Bild. Abwechselnd sah er zwischen diesem und mir hin und her. Dann ließ er geknickt die Schultern sinken. Er sah mir in die Augen, als er antwortete: "Ich bin Ramon Matteo Balsano. Prinz von Mexico." Puff. Der letzte winzige Hoffnungsschimmer, den ich in mir trug, war verschwunden. Er war es. Er hatte mich tatsächlich belogen. Ich fühlte mich verraten, hintergangen... verletzt.

"Du hast mich angelogen." sagte ich leise und wandte meinen Blick ab. "Luna, bitte lass es mich erklären -" "Wieso? Was willst du erklären? Ich dachte wir wären Freunde!" fuhr ich ihn gekränkt an. "Wir sind Freunde!" widersprach Matteo, doch ich schüttelte den Kopf. "Freunde belügt man nicht, Matte- ...Ramon."

Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare. "Ich weiß. Bitte glaub mir, ich hatte nie vor dich zu belügen, aber ich hatte keine Wahl!" "Man hat immer eine Wahl!" rief ich enttäuscht. Dann ließ ich den Kopf sinken. "Ich dachte irgendwie...es wäre etwas besonderes zwischen uns. Anscheinend hab ich mich getäuscht. Offensichtlich hab ich das..."

Matteo wollte widersprechen, doch ich kam ihm zuvor. "Lass es. Lass mich einfach in Ruhe." Meine Stimme war leise, entkräftet und geknickt. Ich hatte Mühe meine Tränen zurückzuhalten. Wieder wollte er meine Hand nehmen. "Luna, bitte ich-" Doch ich zog sie weg, drehte mich um und rannte davon. Nun verließen die Tränen meine Augen und liefen mir über die Wangen.

Call me your Princess (Lutteo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt