Kapitel 34

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~nächster Tag~

Nina:

Eine halbe Stunde lang saß ich nun schon mit meiner besten Freundin auf ihrem Bett und strich ihr tröstend über den Rücken.
Als Luna mich angerufen hatte, bin ich sofort zu ihr gekommen. Mit zittriger Stimme hatte sie mir grob erzählt, was passiert war. Dabei kullterte ihr immer mal wieder eine Träne über die Wange.

Hilflos strich ich ihr eine Locke aus dem Gesicht. "Aber, vielleicht gibt es ja einen guten Grund dafür, dass er es verheimlicht hat." versuchte ich zu helfen, doch Luna sah mich verständnislos an. "Aber Freunden erzählt man alles! Vor allem, wenn es etwas so wichtiges ist!" Auf einmal stutzte sie und sah mich an.

"Dich scheint das ja nicht so überrascht zu haben..." stellte sie fest. Oh oh... Nervös antwortete ich: "Naja, also... wenn du es mir erzählst, dann klingt alles nicht mehr so krass..." Misstrauisch sah sie mich an. "Ninaaaa!?"  "Ich...also... es könnte sein, dass ich schon vorher wusste, wer Matteo ist..." gab ich kleinlaut zu.

Jetzt war es raus. Mit offenem Mund sah sie mich an. "Und du hast mir nichts gesagt?!" "Ich wollte ja! Wirklich, aber ich konnte nicht!"
Traurig sah Luna mich an. "Das hab ich heute doch schonmal gehört..." murmelte sie. Bedrückt fasste ich ihren Arm. "Bitte Luna, ich wollte es dir nicht verheimlichen. Eigentlich bin ich damals sogar zur Schule gerannt, um dir alles so schnell wie möglich zu erzählen. Weißt du nicht mehr?"

Kurz huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. "Da, wo du so K.O. warst?" Verlegen nickte ich. "Wieso hast du es dann nicht gemacht?" wollte meine beste Freundin wissen. Ich dachte an den Tag zurück....

~Flashback Anfang~

Unglaublich, ich musste es Luna unbedingt erzählen! Wenn ich nur endlich wieder normal atmen könnte... "Bist du etwa den ganzen Weg gerannt?!" fragte Luna ungläubig. Ich konnte nur nicken, denn ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen.

"Wieso?" "Weil ich..." endlich kamen die Wörter aus meinem Mund. Vorsichtig sah ich mich um. Dieses Gespräch durfte niemand belauschen. Da niemand zu sehen war, sprach ich weiter:"...etwas unglaubliches herausgefunden habe!" Ich holte tief Luft, bevor ich anfing. "Es geht um Matteo..."

In diesem Moment tauchte Besagter hinter Luna auf. Fröhlich stellte er sich zu uns. "Hey, wie geht's euch? Habt ihr Gaston schon gesehen?" Während er dies fragte lag sein Blick die ganze Zeit auf Luna. Diese sah mich besorgt an. "Nina, ist alles in Ordnung?" Ich musste Matteo angestarrt haben wie ein Auto.

Nun sah auch er mich an. Als er meinen Blick bemerkte, riss er erschrocken die Augen auf. Also stimmte es tatsächlich! Er wusste, dass ich seine Geheimnis kannte. "Du..." begann ich zu stottern, doch Matteo unterbrach mich eilig. "Ach Nina, ich brauche unbedingt deine Hilfe bei diesem Geschichtstest..." faselte er eilig, griff nach meinem Arm und zog mich ein paar Meter weiter weg.

Außer Hörweite begann ich aufgeregt: "Du...du bist ein Prinz!" Matteo hob angespannt einen Finger an seine Lippen. "Ja, aber bitte nicht so laut." Nervös sah er sich um. "Ich kann es nicht glauben..." murmelte ich mehr zu mir als zu ihm. Vor mir stand ein leibhaftiger Prinz!!!

"Bitte verrate es niemandem!" bat er leise, aber eindringlich. Dann fügte er noch leiser hinzu: "Besonders nicht Luna..." Langsam erwachte ich aus meiner Starre. Allmählich verwandelte sich der Schock in... Wut? "Luna? Wieso nicht?! Sie hat doch wohl das Größte Recht, zu erfahren wer du bist!" Fast hätte ich ausgeplaudert, dass sie auf Matteo steht.

Explizit hatte sie mir zwar nichts gesagt, aber ich konnte ihre Blicke schon lange sehen. Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare. "Bitte, du darfst ihr nichts erzählen!" "Wieso nicht?!" wollte ich verständnislos wissen, doch da fiel es mir auf: "Du...liebst sie."

Seine Augen weiteten sich. "Was?! Neeeein...Also, ich...keine Ahnung...ja." gab er geschlagen zu. Ein triumphierendes Grinsen trat in mein Gesicht. "Ich wusste es!" Dann wurde ich wieder stutzig. "Aber...sollte sie es dann nicht erst recht erfahren?"

Stumm sah er zu Luna hinüber. Sie unterhielt sich gerade angeregt mit Gaston, und schien uns nicht weiter zu beachten. Matteos Blick enthielt etwas... sehnendes. "Das ist es ja. Luna soll mich sehen, nicht den Prinzen. Jetzt gerade sieht sie wer ich bin, und trotzdem mag sie mich. Sie ist so...anders." Schmunzelnd folgte ich seinen Worten.

Ich wusste, was er meinte. Luna war es egal, von wo man kam. Sie würde einen Obdachlosen genauso behandeln wie einen König. Grübelnd wandte ich mich wieder Matteo zu. "Aber, gerade weil du sie liebst, solltest du ihr soetwas nicht verheimlichen."

Er seufzte. "Das will ich ja auch gar nicht. Ich werde es ihr noch erzählen...Ich brauche nur noch den richtigen Augenblick..." Bittend sah er mich an. "Bitte versprich mir, dass du ihr nichts erzählst!" Unsicher biss ich auf meine Unterlippe und schielte zu meiner besten Freundin.

Unter Freunden hatte man keine Geheimnisse... Aber Matteo wollte es ihr sagen. Vermutlich war es auch besser so. Also nickte ich zögerlich. "Gut, ich verspreche es." Erleichtert stieß er einen Seufzer aus. "Danke..." Dann nahm ich seine Schulter und sah ihn drohend an. "Aber wenn du ihr wehtust, breche ich dir jeden einzelnen Knochen!"

~ Flashback Ende~

Nervös biss ich mir auf die Unterlippe und sah meine beste Freundin an. Ich hatte ihr von dem Versprechen erzählt. Die Sache mit Matteos Gefühlen hatte ich für mich behalten, schließlich würde ich auch nicht einfach so zu Matteo gehen und ihm Lunas Gefühle verraten.

Call me your Princess (Lutteo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt