Kapitel 31

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Luna:

Wie ein Fangirl quiekte ich und hüpfte begeistert auf und ab. "Seid ihr zusammen?" fragte ich dann gespannt. Verlegen strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Najaa, also... ich denke schon!" Jetzt quiekten wir beide begeistert auf, bevor uns einfiel, dass wir ja nicht alleine im Haus waren und es mitten in der Nacht war.

Also setzten wir uns auf Ninas Bett und senkten unsere Lautstärke.
In leiserem Ton fragte ich gespannt: "Und? Wie war es? Also der Kuss?" Verträumt verdrehte Nina die Augen. "Ach Luna, es war sooo schön! Ein unbeschreibliches Gefühl!" Ich musste lächeln als ich meine beste Freundin so glücklich sah.

Sie hatte es verdient. Auf einmal schien ihr aber etwas einzufallen. Mit einem Grinsen sah sie mich an. "Sag mal, was hast du eigentlich die ganze Zeit mit Matteo gemacht?" Glücklicherweise lag das Zimmer in einem Halbdunkel, sonst hätte sie jetzt mein knallrotes Gesicht sehen können.

"Mit Matteo? Gar nichts..." antwortete ich scheinheilig. "Wir haben noch ein bisschen über euch geredet, aber dann musste er los..." Skeptisch sah sie mich an, beließ es aber dabei da es schon sehr spät war und wir schlafen mussten. Mit einem heimlichen Lächeln kuschelte ich mich in meinen Schlafsack und schloss die Augen. Meine Träume führten mich direkt zu Matteo...

~nächster Tag~

Auf der Bahn des Jam& Rollers war nicht viel los, genauer gesagt hatte ich sie praktisch ganz für mich alleine. Das war toll, so konnte ich die ganze Fläche nutzen ohne jemanden anzurempeln. Ich übte einige Sprünge und Schrittfolgen, konnte mich dabei jedoch nicht so richtig konzentrieren.

Das hatte einen Grund: Matteo. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf, egal was ich tat. Die ganz Zeit dachte ich an ihn. Und an den Fastkuss. Dabei lächelte ich und spürte wieder dieses Kribbeln in meinem Körper. Und ich ließ es zu, denn mir war etwas bewusst geworden: ich hatte mich verliebt. In Matteo Balsano.

Es konnte keinen anderen Grund dafür geben. Aber war das denn gut? Und fühlte Matteo überhaupt dasselbe? Was brachte es mir denn, dass ich nun wusste, dass ich in Matteo verliebt war? Ausgerechnet in den Snob!

All diese wirren Gedanken flogen durch meinen Kopf, sodass ich plötzlich stolperte. Anstatt aber hart auf dem Boden zu landen hielt mich jemand fest. "Vorsicht, Lieferfee!" hörte ich jemanden hinter mir lachen. "Snob!" Lächelnd drehte ich mich um. "Ähm, Danke..."
Er zuckte mit den Schultern. "Ich rette dich immer wieder gerne."

Seufzend verdrehte ich die Augen. Innerlich fühlte ich aber die Aufregung in mir aufsteigen, die ich bis jetzt immer unbewusst unterdrückt hatte. "Sag mal, seit wann stolperst du eigentlich über deine eigenen Füße?" wollte der Snob interessiert wissen. Nun zuckte ich mit den Schultern. "Ich war abgelenkt..."

Jetzt grinste er. "Natürlich. Wahrscheinlich konntest du nicht aufhören an mich zu denken!" "So ein Quatsch!" protestierte ich und hoffte, dass meine Wangen sich nicht verfärben würden. "Die Welt dreht sich nicht nur um dich, du Snob!" Warum war ich nochmal in ihn verliebt? Weil er so verdammt süß ist. Ist er nicht! Doch. Nein! Oh man. Jetzt stritt ich schon mit mir selbst...

In diesem Augenblick bemerkte ich eine Person am Eingang der Halle. Es war ein Mitarbeiter des Rollers, der gerade dabei war ein Plakat aufzuhängen. Interessiert fuhr ich näher heran und begann zu lesen:

Schreibt euch ein für den nächsten Skatewettbewerb! Es wird entschieden, welches Team am interkontinentalen Wettbewerb für das Jam&Roller antreten darf! Dieses Jahr sind Zweierteams gefragt. Mehr Informationen und Anmeldungen findet ihr bei Nico.

Hinter mir hörte ich ein paar Rollen über das Parkett fahren, die hinter mir zum stehen kamen. Als ich mich umdrehte, hatte Matteo sich hinter mich gestellt, um das Plakat ebenfalls zu lesen. Die Vorstellung von einem jubelnden Publikum während ich Figuren vollführte, faszinierte mich unglaublich.

"Wirst du mitmachen?" wollte Matteo wissen, als er fertig gelesen hatte. Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und rief begeistert: "Machst du Witze?! Ich bin die erste, die sich eintragen wird!" "Nicht so schnell, Lieferfee!" widersprach Matteo mir lachend und zeigte auf das Plakat. "Du kannst dich nicht alleine anmelden, schon vergessen? Du brauchst einen Partner."

Als ich nachdenklich in seine braunen Augen sah, wusste ich es einfach: ich wollte mit ihm auftreten. Bei diesem Gedanken wurde ich jedoch nervös. Wie sollte ich ihn denn am besten fragen? Ob er überhaupt wollte? Verlegen nahm ich eine meiner Locken zwischen die Finger.

"Sag mal, Snob..." begann ich etwas unbeholfen. "...Hättest du nicht Lust, dass wir beide teilnehmen?" Sofort trat wieder sein Snobgrinsen auf. "Ahh, ich wusste doch: Früher oder später kommst du angekrochen, weil du mit mir skaten willst!" Empört rief ich: "So ein Quatsch... aber... du skatest ganz gut. Ich denke, wir könnten echt gewinnen. Also, was sagtst du?"

Einen Moment lang sah es tatsächlich so aus, als wolle er zustimmen, als sein Lächeln plötzlich verschwand. Dunkle Schatten traten in seine Augen, und er wandte sich bedrückt ab. "Ich kann leider nicht..." Diese Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Verwirrt sah ich ihn an. "Wie jetzt? Hast du Angst?" Er schüttelte den Kopf, blieb aber ernst. "Das ist es nicht." "Was dann?!" wollte ich wissen. Statt einer Antwort drehte er sich um und fuhr von der Bahn. Mich ließ er mit einem stechenden Herzen zurück.

Call me your Princess (Lutteo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt