Kapitel 28

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Luna:

"Das hier? Oder lieber das?" Hilflos sah mich meine beste Freundin an. Sie stand mit zwei verschiedenen Outfits in der Hand vor mir, ihr offener Kleiderschrank hinter ihr und sämtliche Klamotten auf dem Bett ausgebreitet. Kritisch betrachtete ich das Bild, welches sich mir bot.

Es passte beides nicht so richtig. Hoffnungslos sackte sie zusammen. "Ach Mann, das bringt doch nichts. Ich sollte lieber absagen, es wird sowieso alles schiefgehen..." Sofort stand ich auf und zog sie an den Schultern wieder hoch. "Nein Nina, sag sowas nicht! Es wird alles gut werden, vertrau mir einfach. Du darfst dich nur nicht selbst runtermachen, okay?"

Stumm nickte sie. Mit einem aufmunternden Lächeln setzte ich sie auf einen Stuhl und begann ihre Kleidung durchzusehen. "Mal sehen..." murmelte ich und suchte ein paar Klamotten zusammen, die mir relativ gut gefielen. Dann jedoch fiel mir etwas ins Auge. Es war ein hellblaues Sommerkleid mit kleinen weißen Punkten.

Entschlossen griff ich danach und hielt es ihr hin. "Zieh das an." befahl ich und wendete mich ihrer Schmucksammlung zu. Eine schlichte, silberne Kette und einer ihrer Lieblingsringe waren perfekt dafür geeignet. Als sie meinem Befehl zögernd nachkam, blieb mir fast der Mund offenstehen. "Was? Es sieht furchtbar aus, oder?" fragte sie pessimistisch.

"Ganz und gar nicht. Du solltest sehen, wie hübsch du gerade aussiehst!" widersprach ich ehrlich. Mein Kompliment ließ sie lächeln, und als sie dann selbst in den Spiegel sah, lächelte sie noch mehr. Allerdings war sie noch nicht ganz fertig. Die Haare steckte ich ihr mit einer Haarspange etwas zurück und betonte mit etwas Makeup ihre Gesichtszüge.

"Jetzt bist du dran!" grinste sie. Ich verdrehte die Augen. "Ich hab doch gar kein richtiges Date!" "Oh doch! Stell dich nicht so an, ich musste das auch durchmachen. Also: Setzen!" Ihre plötzliche Selbstsicherheit und Strenge ließen mich kichern. Also tat ich, was sie mir befahl und wartete.

Wir entschieden uns für ein weißes, knielanges Kleid mit großen bunten Farbkleksen, der Saum und die Träger waren schwarz umrandet.  Meine vorderen Haare steckte sie leicht zurück und lockte eine herausgefallene Strähne. Dann hantierte sie in meinem Gesicht mit Mascara und Lipgloss herum. Ich musste mich echt anstrengen stillzuhalten.

"Fertig..." meinte Nina irgendwann lächelnd. Neugierig sah ich in den Spiegel. Es war seltsam. Ich sah so anders aus als normalerweise, und trotzdem war ich noch Luna. "Wow..." hauchte ich überrascht. "Weißt du, du könntest mich ja jeden Tag so stylen! Ich wäre die absolute Modequeen an der Schule!" witzelte ich.

Wir mussten beide lachen. "So ein Unsinn! Bestimmt würde Ambar dich eigenhändig umbringen!" widersprach meine beste Freundin grinsend, bevor es klingelte. Sofort verlor sie ihre Gelassenheit. "Ahhh! Das sind sie! Luna, was sollen wir jetzt machen?!" rief sie panisch und umklammerte meinen Arm.

"Die Tür öffnen?" schlug ich vor und versuchte mich aus ihrem Geiff zu befreien. "Ich muss mich verstecken!" wisperte Nina hastig und sah sich um. "Oh nein, das wirst du nicht! Gaston wartet doch auf sein Traummädchen!" Voller Unmut sah sie mich an. "Da ist er hier falsch..." murmelte sie. Es klingelte ein zweites Mal.

Entschlossen sah ich sie an und nahm ihre Hand. "Sag sowas nicht! Hör zu, ich werde die ganze Zeit bei dir sein und dich unterstützen, ja? Wir stehen das zusammen durch!" Kurz sah sie mich noch zögerlich an, dann drückte sie meine Hand und flüsterte: "Wehe, du lässt mich allein."

Zusammen gingen wir zur Tür. Als wir öffneten standen, wie erwartet, Matteo und Gaston davor. Gaston trug ein weißes Hemd, ein Jackett und eine Fliege. Auch, wenn er darin echt gut aussah, musste ich mich beherrschen nicht loszulachen. Er sah mindestens so nervös aus wie Nina. Beide starrten sich sowohl staunend, als auch unbeholfen an, doch ich achtete gar nicht darauf.

Meine Aufmerksamkeit fixierte sich auf Matteo. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Sowohl cool wie elegant. Sein Aufzug war schlicht, und trotzdem konnte ich meine Augen nicht von ihm wenden. Auch er sah mich stumm an. "Du siehst... echt toll aus." brachte er schließlich irgendwann mit einem unsicheren Lächeln raus. Seine Worte lösten ein Kribbeln in meinem Bauch aus.

Verlegen sah ich auf den Boden. "Danke...Du auch..." Erst als ich hochsah bemerkte ich, dass Gaston und Nina schon auf dem Weg zum Wagen waren. Auch Matteo hatte es bemerkt, denn er bot mir wie ein Gentleman lächelnd seinen Arm und meinte: "Wollen wir?"

Ebenfalls lächelnd nahm ich seine Hand und ließ mich von ihm zum Auto führen.

Call me your Princess (Lutteo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt