"Wir gehen", kam es nur von ihm als er vor mir stand.
"Ich will aber noch nicht gehen", schmollte ich während Lillian mit geweiteten Augen Felipe abcheckte.
"Die Rechnung", forderte Felipe dann Owen auf und ignorierte mich.
Autsch, jetzt hatte ich selbst etwas von meiner Medizin getestet.
"Ich zahl schon. Ich habe sie eingeladen", lallte Lillian und nahm gerade ihren Geldbeutel raus.
"Passt schon", lehnte Felipe ab bevor er mich ansah und weitersprach.
"Geht auf mich."
Ich war so betrunken, dass ich nicht mal über Geld mit ihm stritt als er die Rechnung abbezahlte stattdessen fing ich an meine Arme um seine Hüften zu schlingen und ihn zu umarmen.
Mein Kopf lehnte an seinem wunderschönen, leider bedeckten, aber spürbaren Sixpack.
Ich atmete zufrieden aus und schloss meine Augen als er seine Hand auf meinem Rücken platzierte.
"Hab dir ein Taxi nach draußen bestellt", teilte er Lilly mit bevor er sich von mir löste und mich an meiner Hand vom Hocker zog.
"Hier ist noch ihre Jacke", gab Owen von sich und überreichte ihm das alte Stück.
Er zog sie mir schnaubend an während ich ihn wie gestört mit geschlossenen Lippen anlächelte.
Ohne darauf zu achten machte er sie bis nach ganz oben hin zu und zog mich schließlich raus.
"Felipe", lallte ich, nicht in der Lage eine gerade Linie zu laufen.
"Feeeeeeliiiiipppppe", sang ich nun, weil er mich ignorierte aber das brachte auch nichts.
Ohne etwas zu sagen machte er die Autotür auf, platzierte mich auf dem Beifahrersitz und schnallte mich an ehe er die Tür wieder zumachte.
Beleidigt, dass er mir die kalte Schulter zeigte, verschränkte ich meine Arme vor der Brust und fing an zu schmollen.
Ich sah immer mal wieder zu ihm, doch seine Augen waren nur auf die fast leere Straße fixiert.
"Wohin fahren wir?", fragte ich schließlich komplett verwirrt als wir an meinem Apartmentkomplex vorbeifuhren.
Keine Antwort.
Ich seufzte nur auf und sah traurig aus dem Fenster.
Meine Emotionen waren drunter und drüber und der Alkohol in meinem Blut, intensivierte all diese Gefühle so dass mir die Tränen kamen.
Unauffällig wischte ich sie weg und starrte weiter aus dem Fenster.
Auf dem halben Weg wurde mir auf einmal schlecht.
"Felipe!", brachte ich nur raus bevor alles hochkam.
Ich konnte es noch unterdrücken doch fing an wie wild auf seine Schulter zu schlagen damit er rechts ranfuhr.
Leicht geschockt und panisch hielt er am rechten Straßenrand. Ich rannte mit meiner Hand über meinem Mund raus bevor ich anfing mich zu übergeben. Felipe eilte an meine Seite und hielt meine Haare während mir Tränen die Wangen runterrollten und ich mir die Seele aus dem Leib spuckte.
Wow...ich würde nie wieder so viel trinken...
Nachdem ich fertig war, holte er mir eine Wasserflasche aus dem Auto und gab mir einen Minzkaugummi.
Ich spülte meinen Mund aus und trank die halbe Flasche bevor ich den Kaugummi in meinen Mund steckte und tief Luft holte.
"Geht's?", redete Felipe endlich wieder mit mir. Die Besorgnis siebte durch seine Stimme und ich nickte.
Wir stiegen stillschweigend ins Auto und er bemühte sich nicht über 40 km/h zu fahren damit mir nicht schlecht wurde.
Ich lehnte meinen Kopf an das kühle Fenster und schloss meine Augen.
Irgendwann spürte ich wie Felipe seine Hand auf meine legte und beruhigend mit seinem Daumen über meine Knöchel strich.
"Wir sind hier", hörte ich ihn sanft sagen ehe er uns beide abschnallte.
Ich öffnete meine Augen und stieg langsam aus dem Wagen.
Wir waren an seiner Villa.
Er schloss das Auto ab und wir liefen die Stufen zur Tür.
"Pssht", warnte er mich und legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen damit ich das Haus leise betrat, um die Jungs nicht zu wecken.
Ich nickte und wir traten ein.
Nachdem wir unsere Schuhe und Jacken ausgezogen hatten, führte er mich an meiner Hand in sein Zimmer und schloss die Tür.
Nicht wissend was ich tun sollte, stand ich nur peinlich berührt da.
Felipe seufzte auf und nickte dann in die Richtung des Zimmereigenen Bades.Im Badezimmer machte er eine neue Ersatzbürste auf, tat Zahnpasta drauf und etwas Wasser bevor er sie mir überreichte. Dasselbe machte er mit seiner Bürste und wir putzten gemeinsam unsere Zähne.
Ich fühlte mich viel besser als zuvor und nicht mehr ganz so betrunken, obwohl ich noch Probleme beim Stehen und gerade laufen hatte. Aber wenigstens konnte ich nun klarer denken.
Fertig, spülten wir unsere Münder aus.
"Fertig?", hakte er nach und sah mich dabei abwartend an.
"Ich muss mich noch abschminken...", teilte ich ihm leise und etwas beschämt mit.
"Hast du vielleicht Taschentücher und eine Gesichtscreme?", fragte ich unbehaglich nach. Nickend, öffnete er einen kleinen Schrank und nahm die besagten Sachen raus.
Gerade als ich sie ihm abnehmen wollte, schüttelte er seinen Kopf.
"Ich mach schon", sprach er ehe er mich, ohne große Mühe, auf die Waschmaschine hob und anfing sanft die Creme auf meinem Gesicht aufzutragen und es mit den Tempos wegzuwischen, sodass all das Make-up verschwand.
"Tut mir leid wegen gestern", kam es plötzlich über meine Lippen.
Felipe blickte mir in die Augen bevor er aufseufzte.
"Es gibt nichts was dir leidtun muss", antwortete er und schmiss als er fertig war die nun orange-bräunlichen Taschentücher weg.
"Also alles wieder gut? Oder sind wir noch angepisst aufeinander?", fragte ich unsicher, weshalb mich Felipe wieder ansah.
"Alles wieder gut", kam es mit einem leichten Lächeln von ihm als er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und mir wieder von der Waschmaschine runterhalf.
Zurück im Zimmer, saß ich auf dem Bett während er mir ein zu großes Shirt und eine riesige Jogginghose aus dem Schrank holte und sich dann selbst ein Shirt rausnahm. Er warf das Zeug aufs Bett und ich machte mich daran mein Shirt auszuziehen.
"Fuck", nuschelte ich in den Stoff als der Kragen nicht über meinen Kopf gehen wollte und mein ganzes Gesicht vom Shirt bedeckt wurde.
Ich hörte Felipe lachen und seine Schritte näherkommen. Sanft half er mir das Shirt auszuziehen ohne dabei meine Haare halb auszureißen.
Schmunzelnd nahm er sein Shirt in die Hand, welches er mir rausgeholt hatte und zog es mir an.
Hitze schoss mir in die Wangen und ich wandte meinen Blick auf das Bettlaken.
Holy Macaroni...
Er strich mir die nach vorne gefallenen Haare hinters Ohr und machte etwas, was mich in dem Moment komplett überraschte.
Er gab mir einen Kuss auf die Wange.
Mit geweiteten Augen sah ich schockiert in sein grinsendes Gesicht.
"Die Jeans kannst du ja wohl selbst ausziehen oder?", fragte er amüsiert.
Ich nickte nur und schluckte schwer.
Konnte er mir nicht auch noch dabei helfen?
Gott, shut your thirsty ass Lorena!
Ich vergrub sofort die nicht für PG-13 geeigneten Gedanken ganz weit hinten in eine Schublade meines Gehirnes und machte mich daran mich umzuziehen während er selbst in das Shirt wechselte und sich seine Hose auszog.
Wieder schluckte ich schwer als mir ganz warm wurde und ein komisches Ziehen sich in meiner Bauchgegend ausbreitete.
"Leg dich rein. Ich mache das Licht aus", forderte er mich auf, was ich dann auch tat.
Der Zoo in meinem Bauch spielte verrückt und aus irgendeinem Grund wurde ich nervös.
Er schaltete das Licht ab und fand ohne Probleme in sein Bett.
Meine Atmung wurde flacher als ich die Wärme seines Körpers spürte.
Ich lag mit geöffneten Augen da und starrte in die Dunkelheit.
"Darf ich dich halten?", kam es plötzlich leise von Felipe, was mich kurz aus der Fassung brachte.
Ich nickte obwohl er es nicht sah und kuschelte mich an seine Seite.
Er atmete zufrieden aus, legte seine Arme um mich und zog mich enger an sich.
"Gute Nacht", hauchte er in die Stille.
"Nacht", zwang ich mich zu sagen, wobei mein Herz eine Milliarde Mal schneller schlug.Hab das Kapitel um 04.00 Uhr in der früh geschrieben also verurteilt mich nicht falls es nicht ganz so gut ist :D
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Brave.
Teen Fiction♧Prequel zu der Monteiro-Reihe.♧ Felipe Monteiro ist der älteste von vier Brüdern. Als sein Vater kaltblütig ermordet wurde, blieb Felipe, der zu dem Zeitpunkt noch 17 war, nichts anderes übrig als die Vater-rolle für Alec, Caleb und Xavier zu übern...