Du, hier?

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XII

Kurze Anmerkung vorab:
Ich bin gerade  von little_fangxrl darauf hingewiesen worden, dass der Oneshot anfangs große Ähnlichkeit mit dem Oneshot 'wieder vereint' aus der Kostory Oneshot Sammlung  von Kleine_Rebellin1997 hat. Hab es mir nochmal durchgelesen und dem muss ich zustimmen.
Ich kenne ihre Oneshot Sammlung und mag sie auch echt gerne. Also kann gut sein, dass ich mich Unterbewusst inspirieren lassen habe. Es war wirklich keine Absicht und mir wäre es selbst wahrscheinlich nicht mal aufgefallen, aber trotzdem finde ich, sollte ich mal darauf hinweisen, auch wenn ich es selbst beim Schreiben nicht mal bemerkt habe.  Sollte sie etwas dagegen haben, nehme ich den Oneshot natürlich offline. :3
Und solltet ihr sie noch nicht kennen, schaut unbedingt mal vorbei! Ich finde sie schreibt echt gut

P.o.V. Kostas:

Verdammt! Das darf doch nicht wahr sein. Ich hatte es ihm versprochen! Ich hatte ihm immer versprochen nie hier zu landen. Mit dem ganzen zeug aufzuhören und irgendwann ein normales Leben zu haben.
"Scheiße!" fluchte ich leise und trat gegen das Bettgestell, ehe ich mich auf die harte Matratze fallen lies
Ich hatte alles zerstört. Stumm wischte ich die Tränen weg und fuhr mir über's Gesicht. Diese dummen Drogen. Aber anders hielt ich die Schmerzen nicht aus. Seelische, sowie körperliche.
"Weis. Abendessen." brummte mein vorläufiger Zellengenosse plötzlich und riss mich damit aus den Gedanken.  Ich stand wieder vom Bett auf, um ihm in die Küche zu folgen. Stumm stellte ich mich an und musterte dabei kurz die anderen Männer. Alle trugen die gleichen braunen Shirts mit einem grauen Sweatshirt darunter. Braune Hose, schwarze Schuhe. Fertig. Und ganz ehrlich. Alle sahen so aus, als würde ich keinen Kontakt mit ihnen haben wollen. Niemals.
Hier war allgemein nur eine einzige Person, zu der ich Kontakt haben wollte. Aber er würde mich hassen. Weil ich doch hier gelandet war. Und außerdem ist es nicht mal sicher, dass er hier ist. Vielleicht ist er in einem ganz anderen Teil des Gefängnis. Und selbst wenn er wirklich hier war, würde er mich sicher verachten. Hatte ich ja auch nicht anders verdient.
Traurig musterte ich weiter die ganzen Männer, die gerade Essen austeilten, als ich ihn bei den Männern sah. Oh Gott, er war doch hier. Oh nein, nein, nein. Das darf nicht sein! Warum? Es würde doch eh nur Streit geben.
Trotzdem musterte ich ihn unsicher. Ich konnte nicht anders. Er zog meinen Blick wie magisch an. Aber.. wie sehr hatte er sich bitte verändert?! Tattoos zierten sein Gesicht, seine Haare waren teils rot gefärbt und er hatte mehrere Piercings. Das einzigste was noch gleich war, war das Muster in seiner Augenbraue.
Erschrocken bemerkte Ich, dass er auch mich ansah und wendete sofort den Blick zu Boden. Ich wollte ihm nicht begegnen, ihn nicht sehen. Ich wusste, dass es besser wäre kein Kontakt zu haben.
Und doch sehnte ich mich nach ihm. Ich wollte ihn endlich wieder bei mir haben; wollte, dass er mich hält, damit ich nicht falle und mich auffängt wenn es doch passiert.
Erschrocken zuckte ich zusammen, als er plötzlich vor mir stand und mich kalt musterte.
"Kostas." flüsterte er leise, aber mit so viel Verachtung in der Stimme, dass mir Tränen in die Augen traten.  Er spuckte meinen Namen aus, als wäre es das ekelhafteste, dass er jemals in den Mund genommen hatte. Ich war nicht mehr sein Koschti oder sein Babyboii. Und ich würde es wahrscheinlich nie wieder sein.
Das war so klar.. Er hasst mich. Ich hatte ihm versprochen ein normales Leben zu führen. Und jetzt? Jetzt bin ich hier im Gefängnis. Und er stand vor mir. Die Person, die ich am meisten liebte und vor der ich gerade auch am meisten Angst hatte.
Stumm sah ich ihn an und versuchte mich zu beruhigen; schlang die Arme um meinen Körper.
Und um ehrlich zu sein, hatte ich mit allem gerechnet, jedes Szenario die letzten Tage öfters in meinem Kopf durchgespielt, nur nicht damit.
Schmerz durchfuhr mich und leise schrie ich auf. Weniger durch den Schmerz, sondern mehr durch das Wissen, dass Mik mich gerade wirklich geschlagen hatte. Zum ersten mal. Und er schien es noch nicht mal zu bereuen. Seine Augen waren immer noch so kalt wie davor.
"Warum..?" flüsterte ich und versuchte unauffällig irgendwie meine Tränen zu stoppen, auch wenn ich genau wusste warum. Ich hatte es nicht anders verdient.
Grob packte er mein Handgelenk und zog mich in die Küche, wo sonst niemand war. Nur wir beide.
"Mik?" murmelte ich so leise wie möglich und ignorierte die Kälte, die immer noch in seinem Blick lag. Zumindest versuchte ich es. In Wirklichkeit brach mein Herz gerade in hundert kleine Stücke.
"Nein! Kein Mik! Spar dir das. Was machst du hier?! Du hast versprochen auf dich aufzupassen und keine Scheiße mehr zu bauen!" zischte er und drückte mich ruckartig an den Schultern gegen die Wand, sodass mein Kopf gegen die kalte Wand schlug.
Leise wimmerte ich und sah ihm in die Augen. Die Augen, die mich früher so verzaubert haben und mir jetzt nur noch Angst machten. Trotzdem sah ich nicht weg. Egal, wie viel Angst ich hatte, irgendwo ganz tief in mir liebte ich diesen Mann. Mehr als alles andere auf dieser Welt.
"Glaubst du es ist leicht da draußen ohne dich?!“, zischte ich, “Ich hab doch versucht ein normales Leben zu führen, aber es geht nicht. Ohne dich geht gar nichts! Ich brauche dich an meiner Seite. Ich kann das alleine nicht.. Ich hätte mit dir kommen sollen.."
"Hättest du nicht! Verdammt, Ich wollte dich hier vor beschützen." Fauchte er und sah mir endlich richtig in die Augen. Ohne diese Kälte.
"Du.. du bist doch mein kleiner Babyboii.." flüsterte er, was ich gekonnt ignorierte.
"Wovor willst du mich hier drin beschützen, was mir draußen nicht schon widerfahren ist. Prügeleien? Vergewaltigung? Prostitution? Mobbing? Hab ich alles schon hinter mir." Murmelte ich und versuchte mich etwas zu lösen. Mir egal, dass er mich 'Babyboii' genannt hat. Das war niemals Ernst gemeint. Er hatte mich doch eben noch geschlagen.
"Ich weis es doch selbst nicht! Man, Kostas. Ich liebe dich, du Dummkopf! Dir sollte es gut gehen."
Tränen traten in seine Augen und er löste seinen Griff und lies mich los, um mehrere Schritte zurück zu gehen. Er meinte es Ernst.
"Warte.. Prostitution? Wann? Wer hat dir das angetan?!"
Geschockt sah er mich plötzlich an, was mich leise lachen lies.
"Erst jetzt gecheckt? Unsere Schulden mussten irgendwie abbezahlt werden. Sie meinten, ich besorge das Geld so oder sie nehmen einfach deine Sachen. Verkaufen deine Zeichnungen und dein Grafiktablett. Und das wollte ich nicht."
Leise seufzte ich und schloss kurz die Augen, um mir über's Gesicht zu fahren. Die ganzen Bilder tauchten wieder vor meinem Inneren Auge auf. Die ganzen komischen Fetische und Kinks, die ich mitgemacht hatte, nur um irgendwie an Geld zu kommen.
Erschrocken öffnete ich die Augen, um die Bilder loszuwerden und zuckte kurz zusammen, als ich plötzlich spürte, wie er mich in den Arm nahm.
Sanft zog er mich an sich und legte beide Hände in meinen Nacken, um sich an mich zu kuscheln.
"Das hättest du nicht tun müssen.. Nicht für mich. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Ich liebe dich doch.." flüsterte er und vergrub sein Gesicht an meinem Hals, während ich beide Arme um seine Hüfte legte und ihn nah an mich drückte. Ein Kribbeln breitete sich in mir aus und ich konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken.
Ist doch egal, was gerade noch war. Ich liebe diesen Mann und ich brauche ihn!
"Ich liebe dich auch, Mik. Diese Monate ohne dich waren die schlimmsten in meinem Leben." flüsterte ich und lies mich mit ihm auf den kalten Boden der Gefängnis Küche sinken.
Lächelnd löste ich mich etwas und sah ihm einfach in die Augen. Sie waren so wunderschön. Genauso wie früher. Alles an ihm war wunderschön. Und die Tattoos und die gefärbten Haare machten ihn nur noch heißer.

**

Unsicher folgte ich dem Beamten,  zerbiss mir fast die unterlippe. Ich war in einen der Schlafsäle eingeteilt worden. Bedeutet ich musste mir mit jemand die “Zelle“ teilen. Und wenn ich diese Person nicht mag, hatte ich halt Pech.
“Das ist dein Bett und dort vorne hast du einen kleinen Schrank.“ meinte der Beamte nur kurz und lies mich stehen. Immernoch unsicher musterte ich die beiden Betten und setzte mich auf das freie, um den kleinen Raum zu betrachten.
Kahle Beton Wände, ein kleines Fenster, zwei betten, zwei kleine tische und winzige schränke.
Schwach lächelte ich und begann meinen Schrank einzuräumen, als mich plötzlich jemand umarmte.
Erschrocken wollte ich aufschreien, hörte aber sofort die vertraute Stimme meines Freundes und lächelte, als er meinen Nacken küsste.
Immer noch lächelnd drehte ich mich in seinen Armen und verschränkte beide in seinem Nacken, um ihn anzusehen und schließlich meine Lippen auf seine zu drücken.
“Roeder! Weis! Keine körperliche Nähe unter Gefangenen! Das wisst ihr doch.“
Grinsend löste Mik sich und sah zu dem Beamten, der leicht lächelte.
Noah war wirklich nett und setzte zwar die Regeln durch, aber behandelte uns immer noch wie Menschen.
“Und was wenn ich aber Kostas nicht los lassen will? Immerhin ist er schon ziemlich heiß, findest du nicht?“ flüsterte Mik und legte den Kopf in den Nacken, um ihm in die Augen zu sehen. Leise lachte dieser nur und schüttelte den Kopf
“Du weist, dass es verboten ist und ich dich verwarnen müsste, oder?“
“Jaja ist schon gut. In zehn Minuten in den Duschen?“ nuschelte mein Freund. Leicht lachte ich und nickte dann.
Grinsend hauchte er mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand nach einer kleiner überspitzten  Verbeugung gegenüber Noah aus dem Raum, wobei ich ihm schmunzelnd nachsah.
Er hatte schon einen an der Klatsche. Aber trotzdem liebe ich ihn. Er war immerhin mein Freund. Mein Mik^^

Ende xD. Ich mag das Kapitel irgendwie

1497 Wörter // 26. Oktober

Kostory Oneshot BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt