Erster Geburtstag

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V

P.o.V Kostas

Eine eigene kleine Wohnung in London. Eigentlich unser Traum. Ein schöner Traum nicht wahr?
Einziges Problem: Mik war weg. Für immer. Heißt ich saß jetzt alleine in London fest. Mit Ivy und unserem Sohn. Aber dann kam dieser eine Abend. Dieser eine Abend an dem ich Mik verloren hatte.

*Flashback*

Lächelnd lehnte ich mich an Mik, Tommy in meinen Armen. Wir saßen zu dritt auf einer Steinmauer auf der Themse und beobachteten die Uhr am Big Bang.
" Und drei.. zwei.. eins.. Happy Birthday mein Prinz." lächelnd küsste Mik meine Wange und strich dann Tommy durch die Haare.
"Alles gute zum Geburtstag, mein Kleiner. Ein Jahr bist du jetzt schon alt."
Während Mik und ich absolut strahlend da saßen und es nicht fassen konnten, dass wir es wirklich schon ein Jahr geschafft hatten, schlief Tommy glücklich in meinen Armen und bekam von seinem Geburtstag noch gar nichts mit.
Ich kuschelt mich an Mik und er legte einen Arm um mich.
"Dennis?"
Lächelnd gab ich nur einen zustimmende laut von mir, so faul wie ich gerade war. Aber in Miks Armen war es einfach zu schön, um sich zu bewegen. Und mit Tommy im Arm war es perfekt. Zu perfekt um wahr zu sein.
"Siehst du die Sterne?" flüsterte Mik, was mich nun doch die Augen öffnen lies. "Wunderschön, nicht?"
"Wunderschön!" bestätigte ich lächelnd und betrachtete den Himmel. Normalerweise sah man kaum etwas vom Himmel, aber es war zurzeit Strom Ausfall und fast alles war dunkel. Außer der Mond und die Sterne. Deswegen waren wir auch draußen. Tommy hatten die Kerzen ganz verrückt gemach und das plötzlich alles so dunkel war, gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hatte nur geschrien und weder Mik noch ich hatten ihn beruhigen können.
Lächelnd sah Mik wieder an den Himmel.
"Holst du mir einen runter?" fragte mich Mik trocken und sah mich lächelnd an.
Lachend schlug ich ihm gegen die Brust und begann mich zu beschweren:
"Du hast die ganze Stimmung zerstört! Es war gerade so schön!"
"Hey! Ich meinte ob du mir eine Stern runterholst." verteidigte er sich lachend und hielt meine Hand fest, damit ich ihn nicht schlagen konnte, weil ich mit der andere Tommy halten musste. Auch, wenn er in so einem tragetuch war, hielt ich ihn trotzdem immer nochmal fest. Einfach aus Angst, er könnte runterfallen.
Schmollend sah ich Mik an.
"Is' klar. Du denkst doch auch nur an das eine!"
Noch während wir beide uns von unseren Lachanfall erholten, spürte ich plötzlich, wie mir jemand den Mund zu hielt und etwas kaltes an meinen Kopf drückte.
"Hände hoch und langsam aufstehen! Wenn ihr schreit schießen wir!"
Angst macht sich in mir breit. Nein, das darf nicht sein. Nicht heute. Allgemein nicht!
Zitternd stand ich auf,hielt mit einer Hand immer noch die von Mik und mit der anderen Tommy.
"Habt ihr Handys oder ähnliches dabei?"
Eingeschüchtert schüttelte ich den kopf.
"Nein. Nur Babynahrung und bisschen Geld." flüsterte ich mit brüchiger Stimme und klammerte mich an Mik's Hand.
Warum muss ausgerechnet uns sowas passieren? Wir wollten doch nur zusammen in London glücklich werden.
Mik wurde nach vorne und somit von mir weg geschubst, um das Geld aus dem Rucksack zu holen und es Ihnen zu geben, während.. wer auch immer da vor mir stand mir und somit auch Tommy gefährlich nahe kam.
"Lass sie in Ruhe!"
Erschrocken sah ich zu Mik. Seine Stimme klang so entschlossen, das selbst der Typ neben mir kurz verwundert schien. Was machte er da bitte?!
"Mik! Halt den Mund!"
Sofort zogen zwei männer Mik wieder vom Boden hoch und vom Rucksack weg, um ihn festzuhalten und drückten ihm eine Pistole gegen den Kopf.
"Kostas. Ich liebe dich also lauf! Bring euch in Sicherheit. Bitte."
Kurz war ich verunsichert.
Ich konnte ihn doch nicht allein lassen. Ich brauche Mik doch. Und Tommy braucht ihn auch. Apropos Tommy. Mittlerweile war der kleine auch wach. Aber bis jetzt hatte er nicht wie sonst auch geschrien, sondern sah mich einfach nur mit großen Augen an. Wie konnte er in dieser Situation bloß so ruhig sein? Fröhlich brabbelte er vor sich hin und betrachtete Mik. "dada"
"Dennis. Verdammt Renn!"
Anscheinend hatte der Typ es jetzt erst kapiert und hielt mich fest.
"oh nein. Nicht mit mir." Er legt seinen Arm um meinen hals und drückte mich an seine Brust. Fuck!
Mit großen augen sah mich Tommy an und griff nach den Fingern von diesem arschloch. Lächelnd begann er mit diesen kurz herum zu spielen, was er sich sich gefallen lies. Wahrscheinlich weil Tommy noch so kein ist. Aber vielleicht sollte ich erwähnen, dass der kleine gerade seine ersten Zähne bekommt, denn immerhin begann er kurz darauf an seinen Finger rumzukauen und biss einmal fest hinein.
Erschrocken schrie der typ auf und lies mich fluchend los, als ich ihm kurz darauf auch noch in die Eier trat und los rannte. Nie in meinem Leben rannte ich so schnell. Eng drückte ich Tommy an mich und rannte einfach. Noch nie verspürte ich so viel Adrenalin in meinem Körper.
Hinter mir lachte Mik. Wahrscheinlich hatte er gesehen, dass Tommy ihn gebissen hatte, was auch mich lächeln lies.
"Leg dich nicht mit meinem Sohn an!"
Noch während er lachte, hörte ich einen Knall und kurz darauf einen schrei. Nein.. Das.. Das war Mik.
Einer der Angreifer begann plötzlich wahrscheinlich​ den der geschossen hatte anzuschreien, was ich aber nicht mehr ganz mit bekam.
Ich rannte in die nächste Polizei station, die zum Glück so nah gewesen war und brach schon kurz darauf zusammen.
Schluchzend saß ich am Boden, Tommy schrie. Stimmengewir war von allen seiten zu hören, aber das war mir egal. Sie hatten gerade auf Mik geschossen! Meinen Mik!
In viel zu schnellem und total schlechtem Englisch begann ich dem Polizisten zu erklären was passiert war, der auch schon kurz darauf mit mehreren Kollegen raus rannte und in Richtung der Verbrecher.
Eine andere Polizisten blieb bei mir und half mir erstmal mich hinzusetzten und Tommy aus dem Tragetuch zu befreien.
Unter tränen begann ich leise zu singen. Mik sang jeden Abend für ihn. Meist 'Deja Vu' und jedes mal beruhigte sich der kleine. Zwar schien er diesmal leicht verwirrt, dass ich sang und nicht Mik, aber schon bald war er eingeschlafen.

*Flashback Ende*

Schluchzend saß ich am Boden neben Ivy und weinte in ihr Fell. Tommy war in seinem Zimmer und schlief. Und ganz ehrlich, müsste ich nicht auf die beiden aufpassen, wäre ich schon lange weg von dieser Welt

~58 Jahre später~

Lächelnd sah ich zu Tommy hoch und hielt seine Hand. Endlich war es soweit. Endlich konnte ich weg von dieser Welt.
"Grüß Papa von mir.." flüsterte Tommy und strich mir durch die Haare.
"Mach ich.. Versprochen."
All die Jahre war ich alleine geblieben. Hatte nur auf den Tag gehofft, an dem ich wieder zu Mik konnte. Und heute war es endlich so weit..
“Wir warten auf dich. Irgendwann feiern wir deinen Geburtstag wieder zusammen. Versprochen."
Lächelnd lies ich meine Hand sinken und schloss die Augen.
"

Vergiss uns nicht." flüsterte Tommy und Tränen bildeten sich in seinen Augen
"Werd ich nicht. Wir passen immer auf dich und deine Familie auf."
Ein letztes Mal zog ich ihn zu mir und küsste seine Stirn, wie ich es früher immer getan hatte und schloss dann für immer die Augen. Endlich
Ich hörte noch ein leises Piepsen, was wahrscheinlich meinen Herzstillstand verdeutlichen sollte und keine zwei Sekunden später befand ich mich.. Im Himmel? Keine Ahnung. Irgendsowas halt
Lächelnd sah ich mich um, als plötzlich jemand seine Arme von hinten um mich legte und mich an sich zog.
"Hey Babyboi. Auch endlich mal da?"
Strahlend drehte ich mich um und betrachtete Mik, der mich sanft hoch hob. An seiner Schläfe war ein kleines Einschussloch, aber trotzdem war er noch genauso schön wie früher. Wenn nicht sogar schöner. Lächelnd küsste ich ihn kurz, ehe wir uns zusammen auf eine Wolke niederließen und Tommy beobachteten. Er legte einen Arm um mich, während ich einfach seine Nähe genoss und mich an ihn kuschelte. Niemand hatte all die Jahre diese Lücke ersetzten können, die er zurück gelassen hatte. Und ich wollte auch nicht, dass ihn jemand ersetzt. Aber jetzt hatte ich ihn wieder. Für immer^^

Stellt euch den Himmel einfach so'n bisschen wie bei Brandner Kaspar vor, wenn ihr den Film kennt

1357 Wörter // 21. September

Kostory Oneshot BuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt