Reena

08-Ein Abend im Zirkel

Der Morgen ist total verregnet.

Als Reena um 7 Uhr aufwacht und das Bad besuchen muss, hör sie die Regentropfen an die Schlafzimmerfenster prasseln.

Was für ein Mistwetter, denkt sie.

Sie fröstelt etwas, was aber weniger an ihrer Nacktheit liegt, denn es ist warm im ganzen Haus, es ist einfach der Blick in die kalte, verregnete Dunkelheit, die dieses Gefühl in ihr auslöst.

Noch etwas verschlafen, tapst sie zurück ins Schlafzimmer und kriecht langsam zurück ins Bett. Die angenehme Wärme von Anitas Körper, lässt sie wohlig grinsen. Am liebsten würde sie das täglich haben.

Schlafen kann sie jedoch nicht mehr so richtig, sie döst nur etwas. Ab und an bewegt sich Anita neben ihr, stöhnt im Schlaf dreht sich zur Seite und Reena schaut ihr zu.

Manchmal muss sie grinsen bei den Geräuschen, die ihre Liebste im Schlaf von sich gibt.

Unter der Decke betrachtet sie Anitas Körper, wie schön er doch ist, denkt sie.

Gegen 8 aber kann Reena nicht mehr und steht leise auf.

Sie geht nach unten, trinkt ein Glas Wasser und schaut, in eine Wolldecke gehüllt, in die Dämmerung.

Ihre Gedanken kreisen um die letzten Tage, als sie so an dem großen Wohnzimmerfenster steht.

Was war in den paar Tagen nur alles mit ihr geschehen. Sie hat sich in eine Frau verliebt, diese hat sie mit der Welt der Sado/Maso Spiele bekannt gemacht, sie mehrfach gewürgt, stranguliert, geschlagen, geliebt und es hat ihr so unendlich gut gefallen. Nebenbei hat sie ihr Berufsleben verändert, zum Positiven.

Reenas Leben hat sich tiefgreifend verändert. Sie ist auf einem neuen Weg, einem, der ihr, wenn alles gut läuft, eine schöne Zukunft bescheren kann. Mit Anita an ihrer Seite, das wünscht sie sich von ganzem Herzen.

„Guten Morgen meine Süße.", hört Reena Anitas Stimme und spürt deren Arme um ihren Körper. Sie hat sie gar nicht kommen gehört.

„Guten Morgen meine Schöne.", sagt Reena und dreht sich zu Anita um. Sie küßt ihre Liebste zärtlich und schmiegt sie an sie.

„Alles OK?", fragt Anita.

„Ja, alles Bestens.".

„Du warst ganz woanders. Wo warst du?".

„Ich habe nur geträumt. Nichts weiter. Geträumt und genossen.".

„Genossen?".

„Meine neues Leben.", sagt Reena mit leuchtenden Augen.

„Das freut mich, ich sehe es gerne, wenn du glücklich bist. Das macht mich glücklich.", flüstert Anita ihr ins Ohr.

Einige Minuten stehen beide einfach so da. Reena hat Anita ihren Rücken wieder zugedreht und genießt es in deren Armen zu sein. Gemeinsam blicken sie in die langsam heller werdende Dämmerung.

„Frühstück?", fragt Anita leise.

Reena nickt und sagt:

„Ja, gerne."

„Dann lass uns aufdecken.".

„Nein. Das ist meinen Aufgabe.", sagt Reena und hält Anita fest.

„OK. Dann hole ich aber die Brötchen. Wir haben einen kleinen Bäcker an der Ecke.".

„Das nächste Mal, mache ich das auch.".

„OK, das nächste Mal.", Anita grinst schon wieder so geheimnisvoll.