Kapitel 37

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POV TAEHYUNG

Ich lachte leise.
"Du brauchst dich doch nicht schamen, Chimchim! Ich hab längst alles gesehen, was du hast!"
Dann hob ich den nackten Jimin vorsichtig hoch und trug ihn in unser Badezimmer. Dort war es schon warm und als ich ihn behutsam in die Badewanne legte, tanzten Schaumblasen durch die Luft.
"Mmhhh...Wärme" murmelte Chimchim zufrieden und ließ sich tiefer in das Badewasser sinken. Ich schmunzelte, als draußen eine Tür knallte.
"Bin gleich wieder da!" schmunzelte ich und ging auf den kurzen Flur.

Hope rannte gerade die Treppe herunter, also folgte ich ihm nach drausen.
Dort starrte er mit den Händen in den Taschen auf zum grauen Frühlingshimmel.
"Was ist los?" fragte ich und stellte mich zu ihm.
"Suga" grummelte er und schloss die gelben Augen.
"Ahhh...und was hat er gemacht?"
"Keine Ahnung".
"Verstehe ich nicht...Wieso bist du dann wütend?" fragte ich wirklich ahnungslos.
"WEIL...SUGA HALT!" motzte er. Anscheinend war er durcheinander.
"Hey, ich weiß, wir mögen uns vielleicht nicht sonderlich, aber du kannst mir alles sagen was du willst" Ich sah ihn diplomatisch an.
"Vergiss es, Dongsaeng" murrte er und presste die Lippen aufeinander. Ich schmunzelte und ging zurück ins Haus. In der Tür blieb ich stehen.
"Du bist sowas von verknallt!" rief ich ihm zu und grinste breit. Er gab nur einen genervten Schrei von sich.

In unserem Zimmer war Jimin in der Badewanne kurz vorm Einschlafen.
"Hey, komm raus!" Ich zog ihn aus dem Wasser, "Du wirst sonst nur unterkühlt!"
"Nyaaaa!" stöhnte Jimin und ließ sich mit halb geschlossenen Augen von mir abtrocknen.
"Wie kann man nur so cute sein?" fragte ich ihn und stellte ihn auf, Jimin lächelte leicht. Ich führte ihn zurück in unser Zimmer und zog ihn an. Mein Chimchim legte sich auf sein Bett und döste sofort weg. Ich lachte leise auf und wendete mich unserem Schreibtisch zu. Dort lag mein Zeichenzeug.
Ich lächelte und rückte mir einen Stuhl so zurecht, dass ich den schlafenden Jimin perfekt abbilden konnte. Seine weichen Haare, seine kleinen Hände, seine prallen Lippen...
wie gesagt: perfekt!
Ich war gerade dabei, seine Augen auf das Papier zu bringen, als es leise klopfte. Also legte ich meinen Block weg und schlich zur Tür.

Dort sah ich in Jungkook's Gesicht. Er sah mich ernst an.
"Können wir kurz reden?" fragte er leise.
"Muss das jetzt sein?" fragte ich genervt und sah zurück in unser Zimmer. Dort schlief Jimin seelenruhig.
"Ja, bitte!" Er sah mich gequält an.
"Gut" brummte ich und schloss leise die Tür.
"Also, Suga und ich müssen weiterziehen. Wir waren zwar gerne hier..."
"WAS? Du weißt schon, dass Yoongi krank ist und noch hier bleiben muss. Wenn du ihn jetzt schon mit raus nimmst, wird er nie richtig gesund!" sagte ich ungläubig und starrte ihn mir großen Augen an.
"Ja, aber..."
"Nichts aber! Ihr bleibt schön hier!"
"Aber Hyung, ich muss meine Familie suchen!"

Ich runzelte verwundert die Stirn. 1.: hatte er mich Hyung genannt, was er noch nie gemacht hatte und 2.: War sein Rudel nicht tot?
"Hallo! Erde an Taehyung!" Jungkook wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht, "Wir. Müssen. Weiter!" rief er.
"Aniyo" sagte ich eiskalt und setzte ein emotionsloses Gesicht auf. Er sah mich irritiert an. "Du und Yoongi bleiben bis er wieder vollkommen gesund ist. Danach könnt ihr von mir aus in die ewigen Jagdgründe verschwinden". Ich drehte mich um und wollte wieder in unser Zimmer zu Jimin gehen, hätte ich nicht durch das Fenster eine Person im Wald gesehen.

Jungkook folgte meinem Blick und sah mich an. Auf mein stilles Komando gingen wir nach draußen, wo Jungkook tief einatmtet.
"Jäger" raunte er ernst und ließ seine hellgelben Augen aufblitzen. Auch meine leuchteten blau auf, was Jungkook kurz ablenkte. Schließlich hatte er mich noch nie als Wolf gesehen. Ein knackender Ast lenkte ihn wieder ab, geduckt schlich er zu den ersten Bäumen. Ich folgte ihm und erkannte auch Minho's Geruch. Ich rümpfte die Nase: er war vermischt mit einer gehörigen Fahne.
Er schlich hier irgendwo um unsere Lichtung herum und...führte bestimmt nichts gutes im Schilde!

Jungkook zog die Oberlippen zu einem tiefen Knurren hoch, als er den Schatten zwischen den Bäumen erkannte. Seine gelben Augen waren hier im Halbdunkel des Waldes gut zu erkennen und die Person erfasste unsere Gestalten schneller als wir wollten. Grinsend trat Minho aus dem Schatten, in der Hand eine Kette, an deren Ende die messerscharfen Zähne einer Wolfsfalle blitzten...

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Gomawo für alle Reads!😄
Bb ~wolvscalligraph

Into the Trees {VMIN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt