Chapter 24

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Mit pochendem Kopf blinzelte ich, damit sich meine Augen öffneten. Was war passiert? Stirnkräuselnd sah ich mich im Raum um, nachdem sich meine Augen erfolgreich geöffnet hatten. In dem Raum war nichts, bis auf ein Tisch, worauf irgendwelche Sachen drauf lagen. Und schon jetzt hatte ich eine schlechte Vorahnung..

Ich wollte mich aufrappeln, als sich etwas an meinen Handgelenken zog. Verwirrt drehte ich meinen Kopf um und erkannte, dass ich an Ketten dran gelegt wurde. Was zum? ,,Ach, du bist wach?", hörte ich plötzlich Dereks Stimme und schreckte hoch. ,,W-was mache ich hier?", fragte ich vorsichtig. Es ist so, als hätte ich einen Filmriss. Der gestriger Abend endete da, als ich die Tropfen in die Getränke tropfte.

,,Du wolltest mich reinlegen, kleines.", antwortete er gelassen und sah auf mich herab. ,,Lass mich frei! Du verdammtes Miststück, wenn ich hier rauskomme kannst du dein blaues Wunder erleben!", schrie ich und zog an den verdammten Ketten, die mir bekannt vorkamen. Solche Ketten hatte ich auch im Krankenhaus vor 5 Jahren bekommen, als mein Vater..nun ja ihr kennt ja die Geschichte.

Plötzlich durchzuckte mich ein brennen an der Wange und ich sah Derek fassungslos an. Hatte er mich gerade geschlagen? Eine Frau? Er mich? Wut und Hass stiegen in mir auf. Was dachte er ist er, dass er mich schlagen durfte? Hallo? Mich! Die Dark Anführerin! Ich glaub, er ist völlig durchgeknallt!

,,Arschloch.", zischte ich und sah ihn hasserfüllt an. Er grinste nur über beide Ohren und ging auf den Tisch zu. Wenn ich mit meiner Vermutung recht hatte, holte er Folter Werkzeuge, damit er mich schön hinrichten konnte, wie ich es immer bei jedem Feind gemacht hatte. Doch Angst würde ich nie zeigen, nicht in 100 Jahren. Zudem hatte ich auch keine Angst.. wieso auch? Na, weil das wehtut?, versuchte Juliet verwirrt zu erklären.

Er drehte sich teuflisch grinsend um und kam mit einer Zange, die meiner ähnelte, zu mir und beugte sich runter. ,,Wie gern ich diese Zange bei dir ausprobieren würde, aber leider macht es jemand anderes. Jemand der dich kennt und du ebenfalls. Komm rein!", sagte er am Ende etwas laut, bevor sich die quietschende Metaltür öffnete und ich mich kein bisschen wunderte.

,,Schön dich wieder zu sehen Lilith.", sagte sie gehässig und grinste böse. Und jetzt? Sollte ich vor Schock sterben oder was? War sowieso kein Geheimnis, dass diese verlogene Schlange mit ihm arbeitete. ,,Kann ich nicht erwidern, Pell.", sagte ich gleichgültig und machte sie sichtlich wütend.

Derek stand inzwischen auf und gab ihr die Zange, die ich bei ihr auch mal benutzt hatte. Außerdem hatte sie sich echt schnell verheilt, wenn man davon ausgeht, dass ich ihr viele Wunden hinzugefügt hatte. ,,Jetzt bist du dran Pell.", meinte er zu Pell gerichtet und grinste sie an. Sie nickte lächelnd und sah dann zu mir. Derek ging zur Tür und wollte durch, als er inne hielt. ,,Viel Spaß..Lilith.", machte er sich darüber lustig und ging lachend weg.

Kranker Psycho.

,,So, da bleiben nur noch 2 oder sogar vielleicht nur einer?", sprach die Hexe und lachte am Ende wie eine irre. Und so eine Rate hatte so einen liebenswerten Sohn? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. ,,Halt die Klappe, es ist kaum zu ertragen, deine hässliche Stimme zu hören.", erläuterte ich kalt und sah sie mit gefühllosen Augen an.

,,Vater würde enttäuscht sein..", murmelte ich, jedoch hörte sie es klipp und klar und sah mich dann wütend an. Was hatte die alte Hexe? ,,hätte er sich mir unterworfen, würden wir hier gar nicht sein!", schrie sie argwöhnisch und wedelte mit den Armen. Verwirrt zog ich meine Augenbraue hoch und musterte ihr Gesicht.

Ein einziges Gefühl beschrieb ihr Gesicht: Traurigkeit.

Aber ob das gespielt war? Konnte ich mir nicht erklären. ,,Aber das ist Vergangenheit.", hörte ich sie wieder sprechen. Sie nahm die Zange und platzierte sie auf mein Arm. Okay, vielleicht hatte ich eben gelogen, als ich gesagt hatte, dass ich keineswegs Angst hätte. Ich hatte verdammt große Angst! Ich war eben auch nur ein Mädchen..

,,Bist du bereit?", grinste sie und übte schon mal drück aus. Ich sah sie an und schüttelte eilig mit dem Kopf und ehe ich mich versah schloss sie die Zange, so dass mein Arm zerquetscht wurde und ich so laut schrie, dass es jeder auf dieser Welt gehört haben musste. Ich glaubte sogar gehört zu haben, dass mein Knochen gebrochen war. Sie entfernte die Zange und ich spürte auch schon das pochen an meinem Arm.

Vorsichtig sah ich zu meinem Arm und erkannte, dass sich mein Knochen verbogen hatte. Angewidert schloss ich meine Augen und betete innerlich, dass Ron mich finden würde. ,,Das reicht fürs erste, ich komme morgen wieder.", offenbarte sie siegessicher und legte die Zange weg. Sie tätschelte noch mal meinen Kopf, wobei ich sie anknurrte und sie sich nur schlapp lachte.

Als sie endlich aus der Tür war und mich in voller Dunkelheit aussetzte, kamen Gefühle hoch, die ich nie wieder fühlen wollte und dachte, sie seien ein für alle mal weg. Aber Gefühle konnte man nicht auf Knopfdruck abstellen, sie waren immer da, ob du es willst oder nicht. Trauer, Verzweiflung und Angst machte sich in mir breit.

Wieso hatte ich ihn von Anfang an nicht umgebracht? Dann wäre ich auch nicht hier..

Unbemerkt flossen mir die Tränen aus den Augen und es war nicht mehr lange, bis ich alleine, im Dunkel, vor mich hin weinte. Schon seit langem hatte ich nicht geweint, aber seit einer Zeit wurde ich doch emotional, was nicht gut ist. Irgendwann wurde ich müde und meine Augen wurden schwer wie Blei.

,,Jace..", hauchte ich noch, bis sich meine Augen endgültig schlossen.

The Great LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt