Chapter 30

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Verzweifelt versuchte ich Derek zu beruhigen, aber er war nicht mehr er selbst. Seine Augen glühten und seine Hand war kurz davor mein Hals, wie Chips, zu zerbröseln. ,,H-Hör auf..!", brachte ich erstickend hervor. Sein Kiefer spannte sich dermaßen an, wie sein ganzer Körper. Ich glaub, ich werde hier, auf dem kalten Boden, sterben. Es war schön mit euch. Niedergeschlagen schloss ich meine Augen, um mich zu meinem Schicksal hinzugeben, als der Druck an meinem Hals urplötzlich verschwand.

Hustend öffnete ich meine Augen und rieb mein Hals, was spätestens in paar Stunden blaue oder rote Flecken haben wird. Shit, tat das weh. Noch immer hustete ich und fragte mich, wo Derek war. Mit verengten Augen sah ich auf und konnte meinen Augen nicht glauben. Das war doch jetzt ein Traum oder? Es konnte nur ein Traum sein! Meine Augen füllten sich mit Tränen, die auch sofort raussprangen und den Weg zu meiner Wange fanden.

Zitternd rappelte ich mich auf und tapste mit einem Fuß nach dem anderem zu ihm. Ich musste ihn berühren. Er war nicht real und das musste ich doch beweisen. Er sah mich erleichtert an. Ich hingegen sah wahrscheinlich ängstlich aus. Mit zitternder Hand fasste ich ihn an den Arm und schrie auf, als ich ihn auch spürte. Es war also doch kein Traum. Er war hier. Sie waren hier.

Mit Glück überfüllt sprang ich ohne Vorwarnung auf ihn und quiekte vor Freude auf. Ich war gerettet! Hallo!? Ich war gerettet! Oh mein gott. Das konnte niemals wahr sein. ,,Träume ich?!", fragte ich ungläubig und fasste ihn überall an. Okay, nicht überall, aber fast. Er lachte auf und nahm mich in den Arm. Ich schlang meine Arme ebenfalls um ihn und drückte mich noch enger an ihn. Wieso fühlte ich mich in diesem Moment so geborgen? Und über diese komischen Stromschläge, die von Jaces Berührungen kamen, wollte ich erst recht nicht reden.

,,Nein. Ich bin hier, bei dir.", sagte er beruhigend und küsste meinen Kopf.
Plötzlich schoss mein Kopf in die Höhe und ich sah Jace besorgt an. ,,Wo..wo ist deine Wunde?! Geht's dir gut?! Tut etwas weh? Soll i-",,Es ist alles gut. Keine Sorge.", unterbrach er mich und lächelte mich warm an. Ich seufzte.
Lächelnd presste ich mich enger an seine Brust und konnte so verweilen, würde uns kein räuspern stören. Genervt ließ ich Jace los und wandte mich dem Verursacher zu.

,,Ron!", quietschte ich, sprang auf und rannte auf ihn los. Er nahm mich, genauso wie Jace, in die Arme und drehte mich in der Luft herum. Lachend legte ich meinen Kopf in seine Halsmulde und roch seinen Aftershave, der mich immer wieder beruhigte. Wie sehr ich sie alle doch vermisst hatte. ,,Kleines.", begrüßte er mich ebenfalls und küsste mich an die Wange.

Strahlend betrachtete ich ihn und fühlte mich so, als hätten wir uns etliche Jahre nicht mehr gesehen. Jemand räusperte sich wieder und ich sah nach links. Dort stand er. Elias. Der der mich als Schlampe abgestempelt hatte, aber trotzdem um mich sorgte. Der mit mir durch dick und dünn gegangen war und trotzdem alles mitmachte. Der der alles für mich war und es auch immer bleiben wird. Denn Familie konnte man nicht ändern. Sie war es einfach.

Ich löste mich von Ron und ging mit langsamen Schritten auf Elias zu, der den Blick gesenkt hielt. Vor ihm bleib ich stehen und wartete darauf, dass er aufschaute. Als er dies tat, schlang ich meine Arme um ihn und drückte mich ganz, ganz, ganz feste an ihn. ,,Elias..", hauchte ich und verlor eine Träne. Auch wenn wir uns stritten, wir gehörten einfach zusammen. Wir waren wortwörtlich Geschwister, die nicht ohne den einen konnte und das sollte auch so bleiben.

,,Es..tut mir leid..", entschuldigte er sich und umarmte mich fester, wobei er sein Kopf in meine Haare steckte. Lächelnd nickte ich in die Umarmung und war froh, dass es wieder zwischen uns in Ordnung war. Solange Streit zu haben war in längerer Zeit nicht erwachsen, geschweige denn akzeptable.

Als wir uns lösten stellte ich mich neben ihn hin und stellte fest, dass Derek nicht mehr hier war. Stirnkräuselnd sah ich den Boden an, auf dem ich noch eben auf den Rücken lag und von Derek erwürgt wurde. Ron bemerkte wohl meinen Blick und antwortete meine nicht gestellte Frage. ,,Ella und Rick haben ihn weggebracht.", nickend sah ich wieder zu den drei Idioten, die mir unheimlich wichtig waren. ,,Habt ihr Pell gefunden?", fragte ich dann und sah, wie etwas in Rons Augen aufblitzte, konnte es aber nicht zuordnen.

Alle drei verneinten es mit einem Kopfschütteln. Okay, Pell wo warst du? Sie ist womöglich vorher abgehaut, als sie bemerkte, dass die Jungs kamen. Sie war besser, als ich sie erwartet hätte. Erst jetzt bemerkte ich, dass mein ganzes Rudel hier war und das Haus gründlich inspizierte. ,,Hey Ron. Hier habe ich Ketten, die blutverschmiert sind.", kam einer aus dem Rudel und hielt die Ketten vor unserer Nase hoch.

Sofort kamen mir die Erinnerungen zurück. Als ich noch im Keller war und zu Tode gefoltert wurde. Das meine Handgelenk geblutet hatten, bemerkte ich gar nicht erst. Ich fing an zu zittern und das sah Jace von der Seite. ,,Bring es weg!", maulte er den Jungen Wolf an, der es auch komischerweise sofort tat. Seit wann hörte mein Rudel auf ein Shadowmitglied? Jace nahm mich in die Arme und streichelte über mein Rücken, während er mir beruhigende Sachen zu flüsterte.

Als ich mich wieder beruhigt hatte stellte ich mich vor die Tür hin. Ron links von mir, Jace rechts und Elias unter mir. Praktisch wurde ich von Elias getragen. In dieser Stellung gingen wir plaudernd raus. Ich komme mein altes Haus.

The Great LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt