Kapitel 2 -Alya 📱

693 21 1
                                    

Mit entsetzen im Gesicht schaute Marinette mich an."A..al..alya...wa....du..hier...Ladybug....was?" In ihrer typischen Art wedelte sie mit dem armen wild durch die Luft und stotterte herum. "Deine Mutter hat mich reingelassen. Nach Ladybugs und Cat Noirs Kampf wollte ich dir das neuste Video zeigen und naja offensichtlich weißt du besser als ich was bei diesem Kampf geschehen ist...." mit dem Smartphone in der Hand ging ich ein paar Schritte auf sie zu. Plötzlich sah sie sehr traurig aus und ließ den Kopf hängen. Ich musterte sie aufmerksam, Sie schien starke Schmerzen zu haben, vorsichtig schob ich meine Hand unter ihr Kinn und brachte sie dazu mich an zusehen:"komm wir gehen rein. Wir können später reden...." Ich legte ihren Arm um meine Schultern und führte sie nach drinnen. Langsam ließ ich sie auf ihr Bett sinken. "Alya....Tikki sie braucht Kekse. In meiner Schublade...." schlaff deutete sie auf ihren Schreibtisch. Wer war denn Tikki? Bevor ich fragen konnte schwebte ein kleines Wesen auf mich zu. Moment mal das sah ja aus wie die Puppe die Chloe Prinz Ali gegeben hatte. Ich hielt meine Hand hoch und das Wesen ließ sich darauf nieder. Es war rot und hatte einen schwarzen Punkt auf ihrem Köpfchen. Winzige Flügelchen ragten aus ihrem Rücken. "Hallo ich bin Tikki. Marinetts Kwarmi. Ich verleihe ihr ihre Kräfte" zaghaft lächelte Tikki mich an. Ich trug sie zum Schreibtisch und reichte ihr ein paar Kekse. Marinett saß zusammen gesunken auf ihrem Bett und wirkte mit einem mal zerbrechlich wie Glas. "Lass mich dir helfen....du gehörst ins Bett. Wenn du möchtest kann ich bei dir bleiben heute. Meine Eltern sind mit meinen Geschwistern übers Wochenende verreist." Dankbar und mit glasigen Augen sah sie mich an. Gemeinsam gingen wir ins Badezimmer. Ich ließ ihr ein Bad ein und half ihr in die Badewanne. Sie war schon so lange meine beste Freundin, dass uns voreinander nichts mehr peinlich war. Als sie endlich im Wasser saß nahm ich mir einen schwamm und begann vorsichtig ihren Rücken zu waschen. Bestürzt sah ich unzählige Blutergüsse und Schrammen. Nicht nur der Rücken war so entstellt, aber dich den Aufprall an der Hauswand war er am stärksten verletzt worden. Ich bis mir auf die Unterlippe um nicht wütend zu zischen. Nach einiger Zeit war sie sauber und ich half ihr in einen kuscheligen Schlafanzug mit Katzenohren. "Nun siehst du aus wie Cat Noir, nur in Pink" versuchte ich sie aufzumuntern und tatsächlich schlich sich ein leises Lächeln auf ihre Lippen. Marinett kuschelte sich ins Bett und war nach wenigen Augenblicken eingeschlafen. So leise wie möglich stand ich auf und nahm meinen Laptop aus meiner Tasche, trug ihn zum Schreibtisch und setzte mich. Meinen Laptop hatte ich mit vielen Aufklebern von Ladybug verziert. Wer hätte gedacht dass meine beste Freundin tatsächlich Ladybug ist? Ich hatte es schon eine ganze Weile vermutet, leider aber keine Beweise gehabt. Marinett war so tollpatschig, schüchtern und kam immer zu spät. Ladybug dagegen war mutig, immer zur Stelle wenn sie gebraucht wurde und sprach den Leuten Mut zu. Jetzt wo ich wusste dass sie meine Heldin war, bewunderte ich sie nur noch mehr. Wenn ich aber daran dachte was dieses zierliche, liebe Mädchen heute und die letzten Jahre hatte einstecken müssen, wurde mir schwer ums Herz. Es muss schwer sein die Heldin einer ganzen Stadt zu sein und mit niemandem darüber reden zu können. Ich dachte an all die Interviews die sie mir gegeben hatte, an all die Male die sie mich gerettet hatte und lächelte vor mich hin. Sie war wirklich etwas besonderes. Ich schaute zu ihr herüber und betrachtete sie stolz. Ich würde ihr in Zukunft helfen so gut ich nur konnte. Entschlossen öffnete ich meinen Laptop und schloss mein Smartphone an. Tikki kam aus einer Ecke des Zimmer auf mich zugeflogen. "Alya bitte veröffentliche nicht wer Ladybug wirklich ist. Ich bitte dich." Schnell schüttelte ich meinen Kopf:" aber Tikki was denkst du denn? Natürlich wollte ich immer enthüllen wer Ladybug ist aber ich hätte es niemals veröffentlich. Ihre Geheimeidentität ist das einzige was sie vor Hawk Moth schützt. Niemals würde ich sie verraten!" Tikki quiekte glücklich und drückte meinen Hals. Dann setzte sie sich auf meinen Laptop und schaute zu wie ich das Video von heute bearbeitete und einen Beitrag dazu schrieb. Nach einer halben Ewigkeit war ich fertig und mehr als zufrieden. Während des Tippens kam mir ein Gedanke. "Tikki meinst du es würde Marinett helfen wenn ich in Zukunft mehr für sie da wäre? Ich meine ich bin ja sowieso bei fast jedem ihrer Kämpfe dabei, vielleicht wäre es mir möglich zu helfen. Oft muss sie Zivilisten retten oder aus der Gefahrenzone bringen. Vielleicht könnte ich das tun?" Tikki schien nachzudenken. "Ich glaube das wäre eine tolle Idee aber wie willst du das machen ohne dich selbst in Gefahr zu bringen?" Dafür hatte ich schon eine Idee. "Ich könnte eine App entwickeln, die bei jedem Kampf eine Warnung sendet, welchen Bereich man meiden sollte. Vielleicht könnte ich auch etwas für Ladybug Cat Noir entwickeln. Noch immer erfahren sie hauptsächlich durch die Nachrichten von den Angriffen. Vielleicht könnte ich etwas entwickeln dass der Polizei und der Bevölkerung von Paris ermöglicht die beiden im Notfall zu erreichen. Natürlich nur im Falle eines Akuma auftauchens. Was meinst du Tikki?" Der kleine Kwarmi hatte mich mit leuchtenden Augen angesehen und nickte begeistert. Also beschlossen wir uns gleich an die Arbeit zu machen. Wir planten und zeichneten und besprachen all unsere Ideen. Irgendwann gähnte Tikki herzhaft und ihr vielen die Augen zu. Damit sie nicht fliegen musste, trug ich sie zu der Zimmerecke aus der sie zuvor gekommen war. Auf einem kleinen Beistelltisch Standen zwei wunderschöne Palmenähnliche Blumen und dazwischen befand sich ein kleines Puppenhaus. Ich erkannte sofort dass Marinett es gemacht haben musste. Tikki schwebte müde von meiner Hand und landete auf dem Tischchen. Auch wenn sie unglaublich müde war, wollte sie mir ihr Häuschen unbedingt zeigen. Vorsichtig trat ich um den Tisch herum. Marinette hatte kleine Vorhänge im Ladybugdesign genäht und in die Fenster gehangen. Das Häuschen bestand aus 3 kleinen Räumen. Einem Schlafzimmer, was in dem größten Raum untergebracht war, eine kleine Küche mit Tisch und einem Regal voller Kekse sowie einem kleinen Badezimmer. "Marinette hat dies für mich gemacht. Sie hat alle Möbel angemalt und alle Kissen und decken für mich genäht. Sie wollte dass ich ein eigenes kleines Haus habe und nicht immer in der Schublade schlafen muss." Tikki schien wirklich stolz auf ihr heim zu sein, Sie gähnte noch einmal und schlüpfte in ihr Bett. "Morgen beantworte ich dir alle Fragen so gut ich kann. Versprochen...." kam es leise von ihr. Ich streichelte ihr noch einmal vorsichtig über den Kopf und ging hinaus auf den kleinen Balkon. Es war schon spät, aber ich konnte einfach nicht schlafen. Zu erfahren wer hinter der Maske steckte hatte mir einen unglaublichen Schub an Energie verpasst. Ich lehnte mich an das Geländer und schaute hinaus in die Nacht. Paris lag still und friedlich unter mir. Dank Cat Noir und Ladybug konnten die Menschen hier ruhig schlafen ohne sich zu fürchten. Viele von ihnen waren schon akumatisiert worden, man konnte es nicht verhindern. Anscheinend wurden die Akumas von Hawk Moth ausgesendet wenn du starke negative Gefühle aufkamen und das konnte man schließlich nicht verhindern. Ich selbst war schon 2 mal akumatisiert worden. Einmal war ich Lady Wifi gewesen und ein andern mal war ich zu Technique geworden. Beide Male hatte ich mich fürchterlich über dieses Biest Chloe geärgert. Was ich getan hatte als ich akumatisiert war wusste ich nicht und insgeheim war ich sehr froh darüber. Ich war wirklich erleichtert , zu wissen dass Marinette all das nicht allein bekämpfen musste. Cat Noir war immer an ihrer Seite und hatte ihr so manches mal das Leben gerettet. Mir war aufgefallen dass Ladybug seine flirtereien nicht mehr so wehement ablehnte wie noch vor drei Jahren. Ob sie in ihm mehr zu sehen begann als ihren Partner? Ich hoffte es sehr. Sie war schon so lange in Adrien verliebt, es wäre schön wenn sie jemanden fänd der ihre Liebe erwiedert. Nun Adrien schien schon seit einer Weile mehr in Marinette zu sehen aber anscheinend war we zu schüchtern etwas zu sagen. Ich muss etwas nachhelfen denke ich. Aber wem? Cat Noir oder Adrien? Wer war Cat Noir? Ich hatte auch hier eine starke Vermutung aber es wäre ein zu großer Zufall wenn ich zwei mal richtig liegen würde oder? So in meine Überlegungen versunken stand ich noch eine ganze Weile da und sah der Stadt beim schlafen zu. Als es bereits dämmerte ging ich zurück in Marinetts Zimmer und setzte mich zurück an meinen Laptop. Ich hatte eine mege zu verdauen und zu planen, da war an Schlaf nicht mehr zu denken.
Ein Seufzen ließ mich von meinen Notizen aufblicken. Marinette setzte sich verschlafen auf und blickte sich suchend um. "Guten Morgen Dornröschen" sagte ich neckend und winkte ihr zu. "Alya hast du denn gar nicht geschlafen?" Ich schüttelte den Kopf und begann ihr von meinen Ideen zu erzählen."....moment....immer langsam..... Ich mache mich kurz frisch und hole uns etwas zu essen und einen Kaffee und dann kannst du mir alles ganz in Ruhe erzählen Ok?" Sie tapste ins Bad und verschwand anschließend nach unten. Tikki war mittlerweile zu mir an den Tisch gekommen und knabberte an einem Choco-Cookie. "Du Tikki? Isst du denn nur Kekse? Ist das nicht ungesund?" Mitten in der Bewegung hielt sie inne und so schaute sie mich mit offenem Mund an. "Also naja jedes Kwarmi hat ein lieblingsessen. Bei mir sind es Kekse. Durch die Verhandlungen verbrauchen wir eine Menge Energie und sobald wir uns zurück verwandelt haben müssen wir etwas essen. Unser Lieblingsessen hilft uns wieder Energie zu bekommen. Ich könnte auch einen Apfel Essen aber dieser würde mir nicht so viel Energie geben wie dieser Choco-Cookie zum Beispiel...." mit diesen Worten biss sie in den Keks und gab ein zufriedenes Seufzen von sich. Kopfschüttelnd und grinsend wandte ich mich wieder meinen Notizen zu.
Eine dampfende Tasse Milchkaffee wurde wurde mir unter die Nase gehalten. Marinett grinste mich an und gemeinsam frühstückten wir. Dabei erzählten sie und Tikki mir alles. Wie Marinett zu Ladybug wurde, wie die Verwandlung funktionierte und auch von Hawk Moth. Plötzlich fiel mir etwas ein. " sag mal verschwinden nicht alle Schäden nachdem du dein miraculous eingesetzt hast? Wieso sind dann diese Verletzungen zurück geblieben?" Marinette blickte in ihren Kaffee." Du hast recht. Normalerweise verschwindet alles. Aber seit etwa einem Monat bleiben meine Verletzungen. Sie sind oft etwas geheilt aber nie ganz weg. Der Anzug schützte mich immer vor allen Verletzungen und blauen Flecken. Aber seit die Akumas immer stärker und bösartiger werden, können sie uns auch richtig verletzen. Wir wissen nicht wieso und auch wenn ich in letzter Zeit so einiges abbekommen habe hindert mich nichts daran weiterhin Paris zu schützen" entschlossen sah sie mich an. Und da war wieder dieses fubkeln in ihren himmelblauen Augen, dass mir schon damals bei Ladybug aufgefallen war. Ich drückte sie an mich. "Jetzt bist du ja nicht mehr allein.... Ich werde dir helfen wie ich kann.... Tikki und ich hatten da schon ein paar Idee.. ..also pass auf....." den ganzen Tag planten und redeten wir. Am Abend wollte sie wenigstens einmal auf Patroullie gehen und schauen ob sie Cat Noir finden konnte. Ich beschloss bei ihr zu warten und das Wochenende bei ihr zu bleiben. Marinette stand auf und rief Tikki zu sich. "TIKKI VERWANDLE MICH!" zum ersten mal sah ich ihre Verwandlung in Ladybug. Es war unglaublich anzusehen. Wo gerade noch schwarze Ohrstecker zu sehen waren, zeigten sich jetzt die typischen Marienkäferstecker. Ein kleiner Schwarm Marienkäfer flog um Marinette herum und hüllte sie in ihren Gepunkteten roten Anzug und ihre Maske. Ein letzter Schwarm flog um ihre Hüfte und wurde zu ihrem Jojo. "Wow das war ja unglaublich!!!" Verlegen grinsend löste die das Jojo von ihrer Hüfte und warf es in die Luft wo es sich ein Paar Häuser weiter um einen Schornstein wickelte. "Bis nachher Alya. Essen steht in der Küche und Wasser findest du im Schrank neben der Spüle..." Sie stieg auf das Geländer und schwang sich durch die Luft. Ich sah ihr noch eine Weile hinterher, wie sie Richtung Eifelturm schwang.

Miraculous - Das Vermächtnis des PharaoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt