Kapitel 20 - Adrien 🐱

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Bei drei schloss ich meine Augen und verwandelte mich zurück. Ich traute mich nicht hinzusehen. Ich hatte so lange darauf gewartet und jetzt war ich ein feiges Hühnchen! Die Minuten verstrichen und auch von Ladybug kam kein Laut. "Ähm Pünktchen? Sag mal hast du deine Augen etwa AUCH geschlossen?" Ein kichern, dass mir wage bekannt vor kam entfuhr ihr. "Ja!"  Plagg der auf meinem Kopf lag, sagte :"oh man das darf doch nicht wahr sein!" Und Tikki sagte lachend: "ihr müsstet euch mal sehen! Zum schreien!" Na super!, dachte ich. " Pünktchen lass uns bei drei die Augen öffnen Ok? Sonst stehen wir morgen noch hier. Eins....zwei...DREI..." Ich öffnete meine Augen und konnte nicht fassen was ich da sah. Himmelblaue Augen, die ich so sehr liebte, sahen mich fassungslos an. "Du? Aber wie kann es sein, dass ich es nicht gemerkt habe?" Vor mir stand mein Mädchen, meine Prinzessin. Marinette war Ladybug? "Ich wusste es auch nicht!" Ich trat einen Schritt vor und nahm ihr Gesicht in meine Hände. "Du warst die ganze Zeit hier bei mir?" Tränen traten in ihre Augen und sie nickte. Leise, so dass ich es kaum verstand, flüsterte sie:" du musst mich jetzt hassen. Ich hab so oft geschwindelt und..und.." Ich beugte mich vor und küsste sie. "Wieso sollte ich dich denn hassen Pünktchen? Ich habe dich doch genauso oft anschwindeln müssen." Ich wischte ihr die Tränen von den Wangen. "Aber wenn ich nicht so starrköpfig gewesen wäre, hätten wir uns einiges ersparen können!", schniefte sie. "Ach das glaube ich nicht. Um ehrlich zu sein, ist es mir so lieber. Denn so siehst Du, dass ich dich schon geliebt habe, bevor ich wusste, dass du Ladybug bist. Denn das tue ich. Ich liebe dich Marinette!" Sie lächelte zögerlich. "Ich liebe dich auch Kätzchen." Plötzlich fiel mir etwas ein. "Hey was ist denn mit deinem Fuß?" Sie sah nach unten. "Naja. Ich habe ihn vorhin heilen müssen. Ich hatte mir vorgenommen, dir ebenfalls morgen zu sagen, dass ich Ladybug bin. Aber das brauche ich ja nun nicht mehr." Ihre Wangen liefen wieder rot an. "Sollen wir nach Hause gehen? Es ist ziemlich frisch hier und naja wie soll ich es sagen?Du trägst noch deinen Pyjama!" Sie sah nochmals an sich herunter. Offenbar fiel ihr jetzt erst auf, dass sie in geblümten Shorts und einem Top auf dem Eifelturm stand. Sie sah mich an und fing an zu lachen. "Du aber auch!" Erschrocken merkte Ich, dass sie recht hatte. Ich trug nur ein weißes Shirt und eine Boxershorts. Plagg und Tikki, die sich ihre Kekse und den Käse aus der Tasche geholt hatten, die ich mitgebracht hatte, kugelten sich vor lachen. "Oh man und ihr wollt die Helden von Paris sein?", Plagg hielt sich schon den Bauch vor lachen. Marinette und ich stimmten in ihr lachen ein und verwandelten uns. Wir könnten ja schlecht im Pyjama nach Hause gehen. Ein pinkes und ein grünes aufleuchten und schon standen wir als Ladybug und Cat Noir auf der Plattform. Ich reichte ihr meine Hand. "Darf ich bitten M'Lady?" Grinsend griff sie danach, zog mich an sich und flüsterte an meinen Lippen:" Wer als erstes zu Hause ist Kitty!" Sie wirbelte herum und sprang vom Eifelturm. Ich sah ihr einen Moment belustigt nach und sprang dann ebenfalls hinunter. Sie schwang ihr Jojo und ich katapultierte mich mit Hilfe meines Stabes auf ein Dach. Ich hatte einen riesen Spaß an dem Rennen. Mit Alya und Marinette an meiner Seite würden wir Hawk Moth besiegen. Ich würde die beiden schützen! Jetzt wo auch Nino von uns wusste, würden wir ein super Team sein. "Wo bleibst du denn Katerchen?" Marinette stand vor mir auf einem Schornstein. Als ich näher kam, schwang sie davon. Lachend sprang ich von Dach zu Dach. Nach wenigen Minuten kamen wir gleichzeitig auf der kleinen Terasse an und verwandelten uns zurück. Schnell gingen wir rein, denn es war wirklich bitter kalt draußen. Plagg und Tikki flogen zum Schreibtisch und fingen schnell an zu essen. Marinette und ich setzten uns auf ihr Bett und erzählen uns, wie wir zu den Miraculous gekommen waren. "Ich glaube wir haben uns ziemlich dumm angestellt.", sagte sie schließlich. "Wie meinst du das?". Sie kicherte wieder. "Naja es war manchmal schon sehr offensichtlich. Anhand der Verletzungen und sowas!" Sie hatte recht! "Oh man du hast recht! Nach dem Kampf von DarkRose hätte ich es schon merken müssen!" Wir brachen erneut in einen Lachanfall aus. Man wir hatten wirklich gar nichts kapiert. Alya würde sicher genauso reagieren wie wir, wenn wir ihr das alles erzählten! Plagg und Tikki kamen zu uns aufs Bett. "Hallo Plagg. Wir hatten noch gar keine Zeit uns kennen zu lernen.!" Marinette kraulte dem Katzenkwarmi den Kopf und er schnurrte genüsslich. Tikki begrüßte mich und setzte sich auf Maris Knie. "Ich glaube wir sollten morgen zu Meister Fu.", sagte Marinette. "Am besten gemeinsam mit Nino und Alya. Es ist wirklich wichtig. Lass sie uns Anrufen, dann muss ich alles nur einmal erzählen." Ich nickte und holte mein schwarzes IPhone. Ich sah auf die Uhr. "Meinst du denn sie sind noch wach?" Marinette nickte."Alya auf jeden Fall! Sie wartet sicher schon auf meinen Anruf!", da könnte sie recht haben. Also wählte ich Alyas Nummer. "Hallo? Adrien?", sie meldete sich aufgeregt. "Ähm hi. Ist Nino bei dir?" Alya sagte er würde schlafen und als ich sagte, sie solle ihn wecken, hörte man kurze Zeit später seine verschlafene Stimme. Marinette nahm mir das Handy ab. "Hallo ihr zwei. Entschuldigt, dass wir so spät noch stören. Wie ihr euch denken könnt, wissen Adrien und ich jetzt wer der Andre ist. Alya unterbricht mich nicht ich erzähle dir morgen alles!", im Hintergrund kicherte Arie. Alya musste wohl sehr empört schauen."heute Nacht bin ich LePaon begegnet und sie hat mir einiges erzählt. Wir müssen gleich morgen zu Meister Fu..." und Marinette erzähle uns alles über die Begegnung mit der mysteriösen Heldin. Als sie ihre Erzählungen beendet hatte, herrschte einige Minuten Stille. Nino ergriff schließlich das Wort. "Ich glaube es war eine gute Entscheidung ihr zu sagen, dass wir ihr nur vertrauen, wenn sie bei Meister Fu war." Da stimmten wir ihm alle zu. Für uns war auch beschlossene Sache, dass wir Nino mitnehmen würden, sollten wir noch einmal nach Ägypten reisen. Er war unglaublich begabt im Umgang mit Technik und konnte uns eine große Hilfe sein. "Ich würde sagen, wir fahren direkt morgen früh zu ihm!", sagte ich zu den anderen. "Das ist denke ich das beste. Was haltet ihr davon, wenn wir uns um 8:30 vor dem kleinen Cafè am Eifelturm treffen ehe wir zum Tempel fahren", schlug Marinette vor. "So können wir beim Frühstück noch etwas besprechen und müssen uns nicht aus der Schule schleichen. Ich möchte Meister Fu nicht so früh überfallen.". Wir stimmten ihr zu und besprachen noch bis drei Uhr früh, was geschehen war und klärten auch Nino auf. Alya hatte ihm nur das nötigste gesagt. Als wir auflegten, waren unsere Kwarmis schon auf unseren Beinen eingeschlafen. Marinette weckte Tikki vorsichtig. "Hast du etwas dagegen, wenn Plagg bei dir schläft? Ich hab noch ein kleines Kissen und ein Deckchen." Tikki sagte es sei kein Problem und flog zu einem Beistelltischchen, auf dem zwei Palmenähnliche Blumen standen. Ich weckte Plagg ebenfalls und folgte Tikki, während Marinette aufstand und in einer kleinen Kiste kramte. Auf dem Tischchen, stand zwischen den Blumen ein kleines Puppenhaus. Ich ging um das Häuschen herum und sah Tikki, wie sie in einem Miniatur Schlafzimmer ihr kleines Bett etwas zur Seite rückte. "Wow du hast es aber gemütlich hier", sagte Plagg und flog von meiner Hand zu Tikki. Die grinste stolz."Marinette hat es für mich gemacht. Ich schlafe zwar manchmal noch auf ihrem Kissen, aber so kann ich mich hier verstecken, wenn sie Besuch hat." Sie führte Plagg herum und Marinette kam mit einem kleinen Kissen und einer selbst genähten Decke zu uns. Sie legte beides neben Tikkis Bett. Plagg sauste auf meine Freundin zu. "Kannst du mir sowas auch machen? Bitte bitte bitte. Ich gebe dir auch was von meinem Käse ab!", das war ja ganz was neues. Plagg teilte niemals. Marinette kraulte ihm das Köpfchen und versprach ihm ebenfalls ein kleines Haus zu machen. Ich hatte ein schlechtes gewissen, denn Plagg wohnte bei mir in einer leer geräumten Sockenschublade und schlief in einer mit Watte gefüllten Schachtel. Eine Decke hatte ich ihm aus einem alten T-Shirt geschnitten. Wir wünschten den beiden eine gute Nacht und gingen ebenfalls ins Bett. Ich kuschelte mich an Marinette und dachte noch ein wenig über den Tag nach, während ich ihren gleichmäßigen Atemzügen lauschte. Was Marinette über LePaon sagte, hatte sich in meinem Kopf eingenistet. Sie war etwa zu der Zeit verschwunden, als auch Maman verschwand. Ich spürte leise Hoffnung in mir aufsteigen. Ich nahm mir vor in Papas Arbeitszimmer die Unterlagen der Detektive noch einmal durchzuschauen. Ich hoffte einen Hinweis darauf zu finden, ob meine Hoffnung gerechtfertigt war. Ich küsste Marinette auf den Kopf und war unglaublich froh, endlich zu wissen wer Ladybug war. Es gefiel mir zwar nicht, dass Marinette sich so in Gefahr brachte, ich wusste aber, dass es keine bessere Ladybug geben konnte. Ich zog sie etwas näher an mich und schlief glücklich ein.

In dem kleinen Cafè von Madame Madelaine war an diesem Morgen nicht viel los. Wie bestellten unser Frühstück und die kleine rundliche Dame machte sich davon in die Küche. "Alter, ich fasse es  einfach nicht, dass du nicht selbst drauf gekommen ist, dass Marinette der kleine Käfer ist!" Nino sah mich an als hätte ich den Verstand verloren. "Ich hab es schon nach einem halben Jahr vermutet!" Ich sah meinen Kumpel an. "Ja reib es mir ruhig noch unter die Nase!" Auch Marinette blieb von seinem Spott nicht verschont. Alya fand das alles, wie ich es vermutet hatte zum schreien komisch. Madame Madelainen brachte uns das Frühstück und lächelte uns freundlich an. "Es ist schön euch jungen Leute hier zu sehen. Ich freue mich immer wenn ihr her kommt." Marinette sah die ältere Dame freundlich an. "Wir sind auch gern hier. Bei ihnen ist es immer schön ruhig und sie machen den besten Caffè" die Dame tätschelte ihr dankbar die Wange und ging davon. "Ich habe gestern noch etwas über unser Gespräch nachgedacht. Ich denke wir sollten nicht vor Weihnachten reisen. Aber kurz danach!", sagte Alya an uns gewandt. "Ich denke du hast recht. Vielleicht könnten wir am 28. Dezember abreisen. Dann blieben uns noch etwa 14 Tage. Wir haben dieses Jahr zum Glück eine Woche länger Ferien, wegen der Renovierung.", gab Marinette zu bedenken. "Das ist eine gute Idee. Wir könnten unseren Eltern sagen, dass wir zusammen in den Urlaub fliegen wollten.", fügte Nino hinzu. "Das stimmt, so müssten wir sie nicht anlügen. Zumindest nicht komplett. Wir könnten ihnen ja ruhig sagen, dass wir nach Ägypten wollen.", sagte ich. Wir überlegten  während des Frühstücks noch hin und her, kamen aber zu dem Entschluss, dass es so am besten wäre. Marinette hatte während der Ferien von Madame Claudine frei bekommen, da diese selbst verreiste.

Nach dem wir aufgegessen hatten, war es bereits zehn Uhr und wir machten uns auf den Weg zum Tempel. Marinette hatte ihre Krücken im Auto gelassen. In der Schule und vor ihren Eltern musste sie natürlich weiterhin vorgeben, ihr Knöchel sei noch immer verletzt. Im Tempel, würde das aber nicht nötig sein.
Meister Fu erwartete uns bereits und begrüßte Nino, als würde er schon immer zu unserem Team gehören. Wir gingen in den großen Raum und ließen uns rund um den Tisch auf dem Boden nieder. "Ich habe euch erwartet. Heute morgen bei Sonnenaufgang, war LePaon bei mir gewesen und hatte mir von eurem Gespräch berichtet." Der Meister wandte sich Marinette zu. "Du hast sehr weiße gehandelt mein Kind. Aber ich kann euch versichern, dass von ihr keine Gefahr ausgeht. Ihr könnt ihr vertrauen", fuhr er an ins alle gewandt fort. " Ich werde euch nicht nach Ägypten begleiten können. Ich werde für euch auf Paris achtgeben. Azibo und LePaon werden euch jedoch zur Seite stehen. Ihr seid ein starkes Team. Habt ihr euch überlegt, wann ihr die Reise antreten möchtet?" Wir nickten und Alya erzählte ihm von unserem Vorhaben. Auch sagte sie ihm, dass Nino uns begleiten würde. Er nickte verstehend. "Das meine lieben habe ich mir schon gedacht. Der Zeitpunkt ist gut gewählt. So haben wir genügend Vorbereitungszeit. Ihr werdet sehr hart trainieren müssen. Aber zu erst..." er stand auf und Wayzz folgte ihm. Wir anderen und unsere Kwarmis sahen uns verwirrt an. Der Hüter kamm zurück und sah Nino ernst an. "Mein Junge, ich beobachte dich schon eine ganze Weile. Du bist Loyal, Mutig und hat ein ebenso reines Herz wie deine Freunde. Dass du dich mit ihnen in dieses Abenteurer stürzen möchtet ist bewundernswert. Deshalb haben Wayzz und ich entschlossen, dir jemanden anzuvertrauen, der in der Vergangenheit wenig Glück mit seinen Trägern hatte." Mit diesen Worten hielt er Nino eine hölzerne kleine Schachtel hin. Nino sah den Hüter ungläubig an. "Sie vertrauen mir wen an?" Wayzz nahm die Schachtel und stellte sie vor Nino ab. "Nun nehmen Sie schon!". Der kleine grüne Kwarmi sah Nino ungeduldig an. Dieser nahm zitternd die Schachtel auf und öffnete sie. In ihr lag ein ledernes schwarzes Armband. Wir starrten den Hüter an. "Leg es dir um Nino.", sagte dieser. Nino nahm das Armband heraus und legte es sich um. Ein kleiner dunkelgrüner Chamäleonkwarmi erschien. Ninos Augen weiteten sich. Das kleine Kwarmi sah sich glücklich um und quiekte vergnügt, als es seine Freunde sah. "Dies ist Tipo. Er ist von nun an dein Kwarmi und wird dich in Chameleon verwandeln." Nino sah den kleinen Kerl noch immer wie versteinert an. " Ich vertraue darauf, dass ihr ein erfolgreiches Team sein werdet. Gemeinsam seid ihr stark genug es mit Hawk Moth aufzunehmen." Das kleine dunkelgrüne Kwarmi färbte sich rot und stellte sich uns verlegen vor. Wir stellten uns ebenfalls vor und Meister Fu ordnete die erste Trainingseinheit als vierköpfiges Team an. Ninos Kwarmi liebte nichts mehr als Schokoladen. Nino atmete erleichtert auf und sagte:" damit kann ich leben. Ich dachte schon du isst auch nur stinkenden Käse", Plagg sah ihn empört an:"mein Käse stinkt nicht!". Wir begannen über sein wütendes Gesicht zu lachen.
Meister Fu schenkte uns allen Tee ein und anschließend würden wir trainieren, wenn wir schon die Schule schwänzten. Ich sah meine Freunde an und war zuversichtlich wie nie. Wir würden es schaffen, die Menschen zu schützen. Gemeinsam bildeten wir ein unschlagbares Team.

Miraculous - Das Vermächtnis des PharaoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt