Liebe - Hass - Freundschaft

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Matos Sicht:

Die zwei Stunden zogen sich wie Kaugummi dahin. Gefühlte alle 5 Minuten sah ich zur Uhr. Um dann zu erkennen, dass gerade erst eine vergangen war. In meinen Stuhl zurückgelehnt, musterte ich die anderen. Yuu, Yomi und Kagari warfen immer mal wieder seltsame Blicke zu mir. Ich amüsierte mich darüber. Nichts konnte meine gute Laune zerstören. Es fühlte sich an, als könnte ich alles. Alles verändern. Alles machen, was ich will.

"Übersetzt folgenden englischen Satz ins Japanische."

forderte uns unsere Lehrerin auf. Ich verdrehte nur die Augen und fing an, die geschriebenen Sätze auf der Tafel abzuschreiben und zu übersetzen. Das zog sich dann, bis Wirtschaft anfing. Ich hörte förmlich wie die Uhr tickte. Irgendwie hatte ich Angst. Ein unbehagliches Gefühl, machte sich in meiner Bauchgegend breit. Vielleicht war es auch Hunger, aber es glich eher dem Gefühl der Vorahnung. Und es war nicht schön. Ganz und gar nicht.

"Dann los..raus mit euch"

meinte unser Lehrer und winkte uns hinaus. Sofort sprang ich auf, schnappte mir meine Tasche und stürmte raus. Meine Augen suchten die Schüler um mich herum ab. Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Arm.

"Du bist jetzt mein Schutzschild."

hauchte mir eine freche Stimme zu. Ich brauchte mich nichtmal umdrehen um zu wissen, wer sich hinter mir versteckte. Der Engel. Alexis.

"Na gut..auf gehts zum Dach"

hauchte ich ebenso frech grinsend und wir beide kämpften uns durch die Schülermassen, die aus den Klassen stürmten. Zumindest war ich ein Oberschüler, also kamen uns nicht die kleinen Kinder in den Weg. Nach gefühlten zehn Minuten standen wir vor der Stahltür. Mit einem Quietschen drückte Alexis sie auf und das warme Licht der Abendsonne blendete uns für einen Moment. Es war schon fast romantisch. Von hier oben konnte man die Dächer der Häuser sehen und die Schatten schmiegten sich perfekt an die Landschaft an. Alexis ging zum Rand und setze sich mit einem Seuftzen hin. Dieses Bild war echt malerisch. Alexis Haare leuchteten noch intensiver als sonst. Es jagte mir einen Schauer über den Rücken. Wiedermal konnte ich die letzten Tage nicht glauben.

"Bist du festgewachsen Kuroi? Komm her"

grummelte das Mädchen quängelnd, welches sich mittlerweile hingelegt hatte. Mit sanften Schritten ging ich zu ihr rüber und setzte mich nah an sie. Einige Minuten verharrten wir so. Irgendwie fühlte es sich langsam wie ein Abschied an.

"Alexis?"

unterbrach ich die recht angenehme Stille. Die Angesprochene öffnete die Augen und warf mir einen lieben Blick zu.

"Ich brauche dich. Es..in den letzten Tagen bist du mir so ans Herz gewachsen, als würden wir uns Jahre kennen. Egal was passiert, ich will dich nicht verlieren."

brach es aus mir heraus. Alexis richtete sich auf und legte einen Arm um mich.

"Mir geht es auch so. Keine Sorge. Ich gehe nicht weg."

In ihren Augen lag ein seltsamer Ausdruck der mich schmunzeln ließ. Es vergingen ein paar Momente, bis sie wegschaute.

"Ich bringe dich zu Black Rock Shooter."

meinte sie sanft und streichelte über meinen Arm. Ich zwinkerte mehrmals und kuschelte mich an sie.

"Okay"

Genau in dem Moment drückte sie mich runter und hockte sich über mich. Mein Herz begann zu rasen. Mal wieder. Alexis zog mich etwas zu ihr hoch und drückte mich fest. Nun war der Augenblick perfekt. Es war wohl ein Abschied.

So viele Farben - BRS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt