Mein Herz für deines

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Matos Sicht:

Langsam wachte ich auf. Das Gefühl von Black Rock Shooters Lippen verblasste auf meinen. Das Kribbeln verschwand. Ich atmete scharf Luft ein, als ich plötzlich Wasser auf meinem Gesicht spürte. Regen? Als ich meine Augen öffnete, blieb mir der Atem weg. Mein Kopf lag immernoch auf Alexis Schoß. Das Wasser auf meiner Stirn war kein Regen gewesen. Es waren ihre heißen Tränen, die ihr Gesicht herunterrannten. Ein leises Schluchzen ihrerseits, bestätigte sie mir das.

"Es gibt nur einen Weg um meinen und deinen Traum zu erfüllen."

brachte sie niedergeschlagen hervor und schniefte leise.

"Nur einen einzigen Weg."

erwähnte sie noch einmal. Ihre warmen Hände streichelten meine Wange. Sie seuftzte leise und schien nicht bemerkt zu haben, dass ich sie sehr besorgt ansah. Vorsichtig und völlig verträumt kam Alexis meinem Gesicht näher. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust. Was machte sie hier? Was sollte das jetzt werden? Doch ich ließ sie immer weiter zu mir runterkommen. Überraschenderweise kam sie nicht meinem Mund nahe, sondern meiner Stirn. Verwundert sah ich zu ihr hoch.

"Ich hab unsere Zeit genossen, Vögelchen. Du bist echt knuffig. Und naja. Vielleicht liebe ich dich ja. Keine Ahnung. Aber alles was ich will ist, dass du glücklich bist. Und Black Rock Shooter macht dich glücklich. Sehr sogar. Also will ich euch euren Traum erfüllen. Ihr sollt glücklich werden. Und wenn nicht, dann zahle ich für nichts den Preis. Also enttäusch mich nicht."

Mein Herz schlug noch hoher. Das wunderte mich ein wenig, da ich eigentlich dachte, dass es nicht noch schneller schlagen könnte. Alexis beugte sich runter und legte ihre weichen, warmen Lippen auf meine Stirn. Die Tränen rannen weiter an ihrem Gesicht herunter. Irgendwie wünschte ich mir in dem Moment, dass sie mich richtig küssen würde. Warum genau weiß ich nicht. Doch was sie sagte, zerreißte mir das Herz. Was zum Teufel nochmal hatte sie vor? Hatte sie vielleicht einen Weg gefunden, mich und Black Rock Shooter zusammenzubringen, wo sie den Preis zahlen müsste? Meine Gedankenwelt spielte verrückt. Warum sollte sie so etwas tun?

"Alexis..was ist los?"

fragte ich leise und meine Aufmerksamkeit galt ihr allein. Überrascht das ich wach war, wischte sie sich die Tränen weg.

"Ach..n..nichts ich..hab mich noch nicht ganz von dem Einfluss deines Verstandes erholt"

lachte sie verlegen. Den gequälten Unterton bekam ich aber sehr wohl mit. Allmählich richtete ich mich auf. Alexis hatte immernoch meine Aufmerksamkeit.

"Du lügst Alexis.."

Sie reagierte darauf mit einem tiefen Atemzug. Nervös strich sie sich die verschwitzen Hände am Rock trocken.

"Ich ähm.."

fing sie an, doch ich unterbrach sie recht schnell. Immerhin hatte sie mir auch versprochen, ihr Problem zu erzählen. Die Situation eben, sprach ich nicht weiter an.

"Erzähl, Alexis. Was ist das Problem was dich beschäftigt?"

Ein Schlucken war von ihrer Seite gut zu hören. Sie schien kurzzeitig überfordert zu sein, bis sie die Augen schloss und sich besinnte.

"Ich denke mal, ohne Silvers Existenz und Besonderheit die du kennengelernt hast, würdest du mir nicht glauben. Seit 13 Jahren.."

Sie stockte kurz und holte tief Luft, vermied aber den Blick zu mir. Die Häuserreihen vor uns waren offensichtlich spannender. Ich wagte kaum zu atmen. Silver war wirklich besonders. Vorallem diese Situation wo sie mich aus dem Nichts gerettet hatte, beweißte dies. Gebannt hörte ich Alexis weiterhin zu.

"Misshandeln meine Eltern mich. Ich werde zum Frustabbau verwendet. Wenn mein Vater ganz schlecht drauf ist, nimmt er den Gürtel um mich zu schlagen. Und diese Narbe..."

Sie hob ihren Rock langsam an. Jeder andere, ob Mädchen oder Junge, hätte jetzt wegsehen müssen. Doch ich beobachtete sie interessiert. Diese ganze Geschichte die hier passiert war, war ohne Zweifel unglaublich. Mir wollte jemand helfen, die deutlich schrecklichere Probleme hatte als ich. Als mein Blick auf die freigelegte tiefe Narbe am Bein fiel, hielt ich die Luft an. Sie war noch viel tiefer, als man zuerst erahnen hätte können.

"Mein Vater war betrunken. Andauernd hat er mit einem Jagdmesser auf dem Tisch eingestochen. Als ich ihn unüberlegt mit einer Aussage provozierte, landete das Messer in meinem Oberschenkel. Blut quoll hervor, es kümmerte aber keinen. Stumm saß ich da und wollte schreien, aber er hielt mir den Mund zu. Gute 5 Minuten, blieb das Messer da drin. Vielleicht kam es mir nur so lang vor, aber es dauerte für meine Verhältnisse viel zu lang..."

erzählte sie und stockte zwischendurch mal, jedoch sah sie mich mittlerweile die ganze Zeit an. Mir blieben die Worte weg.

"Wie grausam....einfach so.."

krächzte ich dann doch hervor und seufzte laut. Warum musste so einer lieben Persönlichkeit, wie sie es war, so etwas passieren. Eindeutig nicht fair. Etwas ließ mich grübeln. Allmählich fand ich meine Stimme wieder und sah zu ihr.

"Alexis? Ist Silver so besonders wegen dir? Hast du sie so machtvoll gemacht? So emotional?"

Das waren die einzigen Fragen die gerade meinen Kopf vernebelten. Ihr Blick wurde weich.

"Alles was ich wollte, war eine Freundin die mich kannte und mich so akzeptierte wie ich war. Silver kam eines Tages zu mir. Und aus einem Tag wurden mehrere. So wuchs sie mir ans Herz. Sie ist wie eine Schwester für mich. Ich glaube, sie würde so gut wie alles tun, damit sich mein Herzenswunsch erfüllt. Das hat sie bewiesen."

Darauf sagte ich einfach nichts. Natürlich. Eine beste Freundin. Warum war ich darauf nicht gekommen?




Es geht aufs Ende zuuuuu^~^
Danke für Lesen, Voten und Kommentieren^~^

Eure Oncester

So viele Farben - BRS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt