Kalte Zärtlichkeit

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Matos Sicht:

Schon seit Stunden saß ich am Fenster und starrte raus. An Schlaf war nicht zu denken. Black Rock Shooter. Ich konnte mit ihr reden. Konnte ihre Stimme hören. Auch wenn es nur Sekunden gewesen waren. Dieser besorgte Ton mit dem sie mich gefragt hatte, wo ich den wäre, ertönte in meinem Kopf immer wieder. Nun fragte ich mich einmal mehr, wie es meinem anderen ich geht. Dann dieses Mädchen, welches Alexis so sehr ähnlich sah. Wenn das tatsächlich ihr Otherself war, litt sie auch unter etwas. Und ich verwettete mein Märchenbuch dafür, dass es was mit der Narbe an ihren Bein zu tun hatte. Ich fühlte es einfach. Wenn das die Wahrheit wäre, dann bewunderte ich sie noch mehr. Dafür, dass es keiner merken konnte, wie es ihr geht. Nun hatte dieses Mädchen echt mein Interesse geweckt.

'Du bist also Mato. Die um die sich alle in meiner Welt streiten.'

Was hatte Silver damit gemeint? Streiten sich die anderen Otherselfs um mich? Was war denn das Problem? Ich seuftze. Mittlerweile war ich der Stammkunde beim Arzt. Entweder für Beruhigungspillen oder für Schmerzmittel gegen Migräne. Genervt massierte ich meine Schläfe. Warum konnte mein Leben denn nicht ganz einfach sein? Wegen dem schrill klingelnden Wecker, fiel ich fast von der Fensterbank. War es schon wieder soweit? Tatsächlich. Es war 6.30 Uhr. Das darf doch nicht wahr sein. Zügig sprang ich von der Fensterbank und machte den nervtötenden Wecker aus. Mein Blick wanderte zum Spiegel. Völlig faszinert von meinem Spiegelbild, lief ich darauf zu. Es lockte mich. Zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Letztendlich stand ich vor der kalten Scheibe. Das war alles einfach nicht wahr. In Wahrheit ist das alles nur ein Traum, versuchte ich mir einzureden. Doch es half nichts. Ich musterte mein Ich im Spiegelbild als es sich plötzlich auflöste. Gebannt starrte ich darauf. Auf einmal erkannte ich Black Rock Shooter darin.

'Shooter..'

Ich legte meine Hand an den Spiegel. Mein Otherself auf der anderen Seite tat es mir nach. Langsam bekam ich tatsächlich das Gefühl, als würde sie meine Hand berühren. Ein Seuftzer entfuhr mir.

'Warum bist du nicht bei mir Shooter? Ich brauche dich..'

Eine heiße Träne lief mir über die Wangen. Ich brauchte sie jetzt mehr den je. Sie sollte bei mir sein. Und das für immer. Nach der Situation vor drei Jahren, wusste ich was sie für mich war. Sie gab mir Kraft. Mit ihr fühlte ich mich lebendig. Und ohne sie, genau das Gegenteil. Ich beobachtete Black Rock Shooter genau. Sie fing an ihren Mund zu bewegen, doch ich hörte nichts. Nach ein paar Sekunden überrollten mich Echos, von dem was sie gesagt hatte.

'Halte sich an Silver und ihren Otherself. Mit ihrer beider Hilfe, werden wir uns wiedersehen!'

Ihre sonst so kalte Stimmelage hatte sich in eine vergleichsweise sanfte verwandelt. Mit geweiteten Augen stand ich vor den Spiegel und sah ihr einfach nur in die blauen Augen mit den zwei hellen Ringen. Schon damals gingen mir ihre Augen nicht aus dem Kopf. So ausdruckslos, doch gleichzeitig so viel sagend. Ich hätte noch tagelang hinein sehen können, aber irgendwann löste ich mich. Als ich kurz meine Augen schloss um sie dann wieder zu öffnen, war Black Rock Shooter verschwunden. Geschockt ließ sie mich zurück. Vorsichtig und ungläubig löste ich meine Hand. Alles was noch von den letzten paar Minuten übrig blieb, war mein Handabdruck auf dem klaren Glas. Ich konnte das nicht glauben.

'Mato? Meine Güte Kind. Immer wieder verschläftst du! Steh auf!'

Sie schien mich nicht gehört zu haben. Ich öffnete meinen Schrank und zog mir eine frische Uniform an. Die mit dem Pullover als Oberteil gefiel mir am Besten. Glücklicherweise wusste ich bereits, dass es heute kalt werden würde.

'Ich bin schon längst wach Mum!'

rief ich ihr hinterher. Allein nur weil ich Black Rock Shooter gesehen hatte, bekam ich echt gute Laune. Schon echt seltsam. Unter keuchen trug ich meine Tasche in den Flur und verschwand ins Bad. Wie jeden Tag. Zähne putzen, Gesicht waschen und Haare machen. Kurz meine unterschiedlich hohen Zöpfe zurecht ziehen. Und fertig. Meine Morgenroutine war beendet. Ich ging in die Küche und sah schweigend in zwei verwunderte Gesichter. Schnell schnappte ich mir mein Toast und stopfte es mir in den Mund. Danach legte ich mein Bento in meine Tasche. Kurz warf ich beiden einen sanften Blick zu.

'Morgen'

sagte ich mit einem Anflug von einem Lächeln. Beide antworteten mir überrascht. Dann drehte ich mich um und stieg in meine Schuhe. Ich hob meine Tasche auf und schultere sie nochmal, bevor ich die Tür öffnete.

'Bis später'

sagte ich freundlich und verließ das Haus in Richtung Bushaltestelle.




Nächstes Kapitel...Uiuiuiui :3
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Eure Oncester

So viele Farben - BRS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt