1.

871 28 1
                                    

Müde lief ich die leeren Straßen Gothams entlang.

Gleich bin ich da.

Nur noch um diese Ecke abbiegen, dann war ich im sogenannten Reichenviertel.
Dann war ich in Sicherheit.

Ich beschleunigte meine Schritte und vergrub meine Hände noch tiefer in den Jackentaschen meines warmen roten Wintermantels.
Die Temperatur war in den letzten Tagen drastisch gesunken und es hatte sogar schon geschneit. Allerdings war in den meisten Teilen der Stadt der Schnee nicht liegen geblieben.

Es fröstelte mich.
Ich sehnte mich nach einem warmen Bad und einem DVD Abend bei mir Zuhause.

Schwere schnelle Schritte durchbrachen die Stille und ich zuckte ängstlich zusammen.

Zu viele Geschichten hatte ich schon über die dunkle Seite Gothams gehört und die Stadt war schließlich für ihre Kriminalität bekannt. Von harmlosen Taschendieben bis hin zu Entführern, Vergewaltigern und Mördern war alles dabei.

Warum musste ich auch den Weg durch den Park nehmen?

Erschrocken lief ich schneller, traute mich allerdings nicht mich umzudrehen.

Was wenn ich recht habe? Wenn es ein Vergewaltiger oder gar ein Mörder ist, der es auf mich abgesehen hat?

Schon den ganzen Weg hatte ich das Gefühl verfolgt zu werden und anscheinend hatte ich recht.

Vielleicht ist es auch nur ein Jogger...

Dennoch rannte ich so schnell ich konnte und war auch schon in der Straße vor unserem Viertel, doch plötzlich wurde ich an der Taille gepackt und nach hinten gerissen.

Ich wollte schreien, mich wehren, doch stattdessen blieb ich mucksmäuschen still und hielt den Atem an.

Etwas wurde mir vor das Gesicht gepresst. Eine Art Lappen.
"Atmen. Tief einatmen!", hörte ich eine raue beruhigende Stimme.

Obwohl ich wusste, dass ich das lieber nicht tun sollte, machte ich es dennoch.

Ich atmete tief ein und im nächsten Moment wurde mir ganz schwindelig. Meine ganzen Kräfte verließen mich und ich ließ mich in die Arme meines Verfolgers sinken.

"So ist es brav....", vernahm ich ein Murmeln seiner seits und im nächsten Moment wurde alles schwarz.

Stöhnend öffnete ich meine Augen und fand mich in einem dunklen Raum wieder. Es roch modrig.

Wahrscheinlich ein Keller.

Hysterisch sprang ich auf, fiel aber gleich wieder um. Dieses Betäubungsmittel, welches mein Entführer mir vor die Nase gehalten hatte, wirkte immer noch.

Mehr oder weniger.

Tränen bahnten sich den Weg aus meinen Augen und tropften auf den kalten Steinboden.

Warum passiert das mir?

Eine große Tür öffnete sich und Licht gelangte in den finsteren Raum.

"Hier.", sagte ein Mann, welcher im Türrahmen auftauchte, und schmiss mir etwas entgegen.
Ich konnte weder sein Gesicht, noch das etwas was er nach mir geschmissen hatte erkennen.

"Ich brauche Licht.", flüsterte ich unsicher.

"Und ich Geld!", knurrte mein Entführer und knallte die Tür wieder zu. Ich hörte wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte.

Vorsichtig stellte ich mich hin und lief langsam in die Richtung, wo ich die Tür vermutete. Und ich hatte Recht.

Ich tastete nach dem Türknauf, drückte und zog, doch es passierte nichts.

Mad LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt