2.

635 23 0
                                    

Tiefe, wulstige Narben zeichneten sich auf seinem Gesicht ab.

Ein Lächeln, welches für immer in diesem sonst recht schönen Gesicht bleiben würde.

"Was?! Ich dachte, sie wäre im Keller.", zischte der fremde Mann mit den Narben.

Mein Entführer kratzte sich verunsichert den Hinterkopf, aber seine Stimme war fest.
"Sie musste aufs Klo."

Mit zusammen gekniffenen Augen, betrat das Narbengesicht die Wohnung oder das Haus... ich hatte keine Ahnung wo ich war.

Zwar hatte ich versucht auf dem Weg zum Badezimmer aus den Fenstern zu schauen, aber die Vorhänge waren zugezogen und auf der Toilette gab es erst gar kein Fenster.

"Wir haben ja alles besprochen.... in ungefähr drei bis vier Stunden bin ich wieder hier. Falls etwas sein sollte, ich bin jederzeit erreichbar.", der Mann mit der Maske wirkte nervös.

"Alles gut, Deadshot. Ich werde doch wohl auf ein kleines Mädchen aufpassen können.", sagte der dazugekommene junge Mann grinsend.

Es war ein Grinsen, welches mir Angst einjagte. Er war wirklich viel furchteinflößender als mein Entführer mit seiner komischen Maske.

Deadshot nickte und verschwand schnell durch die Haustür.

"Nun musst du leider wieder in den Keller, Kleine.....", vernahm ich eine Stimme direkt hinter mir.

Erschrocken zuckte ich zusammen, was das Narbengesicht anscheinend lustig fand, denn er brach in schallendes Gelächter aus.

"Doch nicht so ängstlich, Harleen.", betonte er meinen Namen besonders stark.

Überrascht drehte ich mich um und starrte ihm fassungslos in die Augen.

Smaragdgrün...

"Woher?!"

Aber er machte nur eine wegwerfende Handbewegung und schüttelte amüsiert den Kopf.

"Wenn man schon jemanden entführt, Kleine, dann muss man sich doch vorher ein bisschen informieren, oder?!"

"Ich dachte, es wäre Zufall.", geschockt sah ich ihn an.
Er beugte sich zu mir herunter, sodass sein Mund direkt an meinem Ohr war.

"Zufälle gibt es nicht."
Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich bekam eine Gänsehaut.

"Wer bist du?", flüsterte ich leise.
Er entfernte sich wieder von mir und legte den Kopf schief.

"Glaubst du wirklich, dass ich dir darauf antworte?!", wollte er kalt von mir wissen.

"Komm.", knurrte er und schubste mich ich Richtung Kellertreppe.

"Ich will aber nicht!", rief ich störrisch und versuchte mich zu wehren.

Doch er war stärker.

Er packte mich an der Hüfte und schmiss mich unvorsichtig über seine Schulter.

"Bitte! Ich will da nicht wieder rein!", bettelte ich verzweifelt, aber er blieb vollkommen unbeeidruckt und setzte seinen Weg unbeirrt fort.

"Ich will nicht da rein! Nein, ich will nicht!", schrie ich weiter und klopfte ihm gegen den Rücken, welcher so hart wie aus Stein zu sein schien.

Unerwartet blieb das Narbengesicht stehen, setzte mich ab und drückte mich gleich darauf zornig an die Wand.

"Ich weiß ja nicht wie Deadshot es bisher gemacht hat, aber ich werde nicht davor zurückschrecken dich zu verletzten, Kleine.", obwohl er mich bedrohte und sich in seinen Augen die Wut wieder spiegelte, war seine Stimme ruhig und beiläufig, wie als würde er über das Wetter reden.

Mad LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt