Mir reichte es!
Zwei Tage waren vergangen, seitdem ich aus Jacks Wohnung abgehauen bin und in der Kälte, ohne Dach über dem Kopf, fast erfroren bin.
Nun, erkältet, fast verhungert und verdurstet, kurz: fast tot, ging ich unglaublich aggressiv in die Richtung in der das Apartment lag.
Jedenfalls glaubte ich das es in jener Richtung lag.
Und ich sollte Recht behalten.Wieder fast einen Tag später, erkannte ich die hässliche Häuser Reihe, wo ich meinen Entführer zurückgelassen hatte.
Selbstbewusst trat ich durch die, aus irgendeinem Grund offene, Eingangstür und latschte triefend nass die Treppen hoch.
Vor der Wohnungstür blieb ich stehen, atmete tief ein und drückte vorsichtig die Klinke hinunter.
Die Tür war nicht abgeschlossen.
So schnell wie es meinem Zustand möglich war, riss ich die Tür auf, zog meine Waffe und blickte mich in der Wohnung um.
"Floyd, Jack, ich bins.", sagte ich mit lauter Stimme, doch nichts rührte sich.
Wachsam lief ich auf das Schlafzimmer zu in welchem Jack lag, als ich weg gerannt war, und hätte fast laut aufgeschrien, als ich dort Floyds toten Körper liegen sah.
Der Mann mit dem roten Anzug, lag mit abgespreizten Armen und Beinen leblos auf dem Boden und als ich den Raum betrat, machte sich ein ekliger Geruch breit.
Modrig und ..... vergammelt?
"Ach du Scheiße!", flüsterte ich erschrocken und wollte mich zu der Leiche bücken, aber ich entschied mich anders, da ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm.
Blitzschnell drehte ich mich zu Jacks Bett, auf welchem nicht wie erwartet er selbst lag, sondern eine junge Frau.
"Ivy!?", schrie ich und es machte sich eine böse Vorahnung in mir breit.
Pamela Isley, war mit Kabelbindern an Händen und Füßen gefesselt und ihr Mund war mit Panzertape zugeklebt.
Mein Blick fiel auf ihre Handgelenke, welche stark zu bluten schienen.
Ich wollte auf sie zu laufen und sie befreien, doch dann blieb ich mucksmäuschen still stehen, nachdem ich jemanden die Wohnung betreten hörte.
Mein Zeigefinger wanderte zu meinen Lippen, um Ivy zu verdeutlichen leise zu sein.
Sie nickte schwach. Was anderes blieb ihr sowieso nicht übrig.
Leise glitt ich hinter die Tür, bereit die Person zu überraschen.
"Ich bin wieder da Pamela.", hörte ich seine gefühllose Stimme.
Verdammt.
Schritte näherten sich und ich musste mich zusammenreißen, mich nicht von diesem Idioten einschüchtern zu lassen.
Er betrat das Zimmer und sofort huschte ich hinter der Tür hervor und hielt ihm den Lauf des Revolvers an den Nacken.
"Ich muss sagen, ich bin positiv überrascht.", unterbrach er die drückende Still und ich hörte ein Stück Stolz aus seiner Stimme heraus.
"Ich habe zwar gesagt ich werde dich finden, aber wenn du es nicht abwarten konntest mich zu sehen, Harley.... dann ist das auch okay."
"Was macht sie hier?", zischte ich gereizt, seine Worte ignorierend.
"Naja, hat sie dich nicht gesehen gehabt!?", stellte er eine retorische Frage und ich konnte wetten, dass er eine Augenbraue hoch zog.
"Woher weißt du das?", flüsterte ich unsicher.
Ein kichern ertönte.
"Nun, Harley, ich habe meine Augen und Ohren überall.", antwortete er zufrieden.
"Und wenn du so freundlich wärst die Waffe runter zunehmen, wäre ich dir sehr verbunden."
"Erst wenn du sie gehen lässt!", sagte ich selbstbewusst und hoffte, dass er meine zitternde Hand nicht bemerkte.
Aber wann hatte ich in letzter Zeit denn Glück?
Denn ohne das ich etwas hätte tun können, hatte der vernarbte Mann sich umgedreht, mir die Pistole aus der Hand geschlagen und mich gegen die Wand gepresst.
"Regel Nummer eins, bedrohe mich nie wieder mit einer Waffe, verstanden?!", knurrte er mich wütend an und ich nickte hastig.
"Gut.", meinte er und ließ mich los.
Erleichtert atmete ich auf, doch im nächsten Moment spürte ich einem stechenden Schmerz in meinem Magen.
Er hatte mich geschlagen.
Erneut.
Schwach sank ich auf meine Knie und beugte mich nach vorne.
"Wenn du das nämlich noch einmal tust, sitzt du null Komma nichts neben deiner kleinen Freundin!"
"Und jetzt stell dich nicht so an!", zischte er genervt und hielt mir seine Hand hin.
Dankbar ergriff ich diese und er zog mich hoch.
Doch kaum stand ich, wurde mir schwindelig und ich drohte erneut umzufallen, als ich eine starke Hand um meine Hüfte spürte.
"Na na na, Kleine. Du solltest dich vielleicht lieber hinsetzten. Dann kannst du mir auch gleich den ein oder anderen Vorschlag liefern, was wir mit ihr machen.", sagte Jack und nickte Ivy zu.
"Lass sie gehen, Jack! Bitte! Sie wird niemandem etwas sagen!", flehte ich meinen Entführer an, der aber nur kalt den Kopf schüttelte.
"Ich genieße es wirklich sehr, wir du mich hier fast auf Knien anflehst, aber......Nein.", entgegnete er mit einem Grinsen im Gesicht.
Mein Blick verfinsterte sich und ich nahm all meinen Mut zusammen und gab ihm eine Ohrfeige.
Sein Kopf flog zur Seite und ein roter Fleck breitete sich auf seiner blassen Haut aus.
"Du wirst ihr nicht ein Haar krümmen! NICHT EIN HAAR!", schrie ich ihn zornig an.
Überrascht rieb er sich die Wange und murmelte leise vor sich hin
"Das habe ich wohl verdient....".Ich dachte ich hatte mich verhört und hielt verdutzt inne.
"Was?", fragte ich fassungslos.
Auch er schien erst jetzt zu realisieren, was er gerade gesagt hatte und seine Augen verengten sich.
"Das machst du nie wieder, du Miststück!", blaffte er mich gereizt an und seine Hand umschloss meinen Hals.
"Töte mich doch!", röchelte ich auffordernd.
"Das ist das was du willst. Aber ich werde dich nicht töten, denn ich brauch dich ja noch. Auch wenn das gerade ziemlich verführerisch ist.", knurrte Jack gefährlich und sein Gesicht kam meinem immer näher.
Als wir keine fünf Zentimeter mehr voneinander entfernt waren, wanderten seine verunstalten Lippen zu meinem rechten Ohr.
"Du musst keine Angst vor mir haben, Harls. Andere schon, aber du nicht.", hauchte er mir in mein Ohr und als seine Lippen jenes berührten, breitete ich eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper aus.
"Und jetzt beruhigen wir uns beide wieder und du erzählst mir von deiner spannenden Erfahrung in der Natur.", fügte er mit einem breiten Grinsen hinzu, welches ich leicht erwiderte.
Einen kurzen Moment vergaß ich den toten Mann und die gefesselte Frau, welche mit uns im Raum waren, und konzentrierte mich ganz auf ihn.
Die ganze Last, welche ich bis gerade eben noch trug fiel ab.
"So ist es gut, Harley. Entspann dich."
Seine Hand streifte meine beruhigend und ein kribbeln durchfuhr sie an der Stelle, wo er mich berührt hatte.
Ich nickte und er ließ mich los.
"So und jetzt müssen wir irgendwas mit unseren zwei Gästen machen.", meinte Jack plötzlich und da war sie wieder, die Anspannung.
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Mad Love
Fanfiction"Atmen! Tief einatmen!", hörte ich eine raue, beruhigende Stimme. Obwohl ich wusste, dass ich das lieber nicht tun sollte, machte ich es dennoch. Ich atmete tief ein und im nächsten Moment wurde mir ganz schwindelig. Meine ganzen Kräfte verließen mi...