Ich riss meine Augen auf und blickte in das Gesicht meines Entführers.
"Wo bin ich? Was ist passiert?", panisch und nach Luft schnappend, setzte ich mich auf.
Ich lag in einem warmen Bett, welches sich in dem Raum befand, wo ich ohnmächtig geworden bin.
Alle Erinnerungen an den Vorfall kamen in mir hoch.
Jack drückte mich behutsam zurück in die Kissen und schleckte sich dabei über die Lippen.
Eine Geste, an welche ich mich so langsam gewöhnte.
"Du hast versucht dich mit einem Messer umzubringen, bist allerdings kläglich gescheitert. Und weil du so erbärmlich auf dem Boden lagst, dachte ich mir, helfe ich der Kleinen doch mal.", antwortete er kühl auf meine Fragen.
"Nun, liegst du hier in, wohlgemerkt meinem Bett und verschwendest meine kostbare Zeit.", fügte er hinzu und schaute mir unbekümmert in die Augen.
"Du hättest mich doch auch einfach verbluten lassen können.", erwiderte ich mit rauer Stimme.
Sarkastisch lachte das Narbengesicht auf und warf den Kopf in den Nacken."Was glaubst du, hätte ich mit deiner Leiche tun sollen?! Natürlich wäre mir etwas eingefallen, aber er wäre einfach zu viel Arbeit gewesen. Ganz zu schweigen von dem ganzen Blut, welches ich dann hätte selber weg machen müssen."
Ich blickte irritiert auf den Boden, auf welchem eine riesige Blutlache zu sehen war.
Wie viel Blut ich wohl verloren hatte?
"Jap, richtig gehört Kleine. Du machst sauber. Und zwar jetzt!", befahl er mir und zog die kuschelige Decke von meinem Körper.
Da fiel mir auf, dass ich gar nicht meine Kleidung anhatte.
Stattdessen trug ich ein Hemd, welches mir viel zu groß war, und eine lange, graue Jogginghose, welche ebenfalls ziemlich groß ausfiel.
Meine Wangen färbten sich rosa.
"Ach, ich habe mir erlaubt deine alten Klamotten auszuziehen und sie durch diese umzutauschen. Sowohl weil dein Körpergeruch nicht mehr zu ertragen war, als auch weil sie mit etwas Blut vollgeschmiert waren."
Überrascht schaute ich ihn an, aber er wich meinem Blick aus und warf mir stattdessen einen Lappen auf den Schoß.
"Heut noch.", sagte er nur und verließ mit diesen Worten das Zimmer.
Diesmal ließ er allerdings die Tür offen stehen.
Erschöpft schrubbte ich den mit Blut beschmutzen Boden und die Schnittwunde am Hals, um welchen ein dicker Verband gewickelt war, tat weh.
Außerdem spielte mein Kreislauf nicht ganz mit, denn mir wurde mit der Zeit immer schwindeliger und ich sah wieder schwarze Punkte.
Doch ich beschwerte mich nicht,
schließlich hatte er mir das Leben gerettet.Stöhnend hielt ich in einer Bewegung inne und versuchte mich auf meinen Kreislauf zu konzentrieren. Doch es klappte nicht.
"Was ist los?", wollte das Narbengesicht rufend aus dem Wonzimmer wissen.
"Ach nichts...", murmelte ich und riss mich zusammen.
Keine Schwäche mehr zeigen....
Er kam mit schnellen Schritten in das Schlafzimmer und schaute fragend auf mich herab.
"Sicher?"
Ich nickte und widmete mich wieder dem Boden.
"Du bist ja schon fast fertig. Den Rest kannst du auch noch morgen fertig machen. Es ist ja nicht so, dass wir unter Zeitdruck stehen würden.", meinte er, packte mich am Kragen und zog mich hoch.
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Mad Love
Fanfiction"Atmen! Tief einatmen!", hörte ich eine raue, beruhigende Stimme. Obwohl ich wusste, dass ich das lieber nicht tun sollte, machte ich es dennoch. Ich atmete tief ein und im nächsten Moment wurde mir ganz schwindelig. Meine ganzen Kräfte verließen mi...