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"Wieso hast du ihn umgebracht?", entfuhr es mir wütend, während Jack sich an Floyds Leiche zuschaffen machte.

Er hielt mitten in der Bewegung inne und blickte mich genervt an.

"Regel Nummer zwei: Nerve oder reize mich in keiner Weise!", knurrte er und ich wollte gerade den Mund aufmachen, um ihm zu widersprechen, doch als ich seinen warnenden Blick sah, klappte ich ihn wieder zu.

"Und jetzt wo du nichts zu tun hast und nur dumm rum stehst, kannst du ja deinen süßen Hintern hier hin bewegen und mit anpacken. Er sieht nämlich leichter aus als er ist.", befahl Jack mir indirekt, während er Floyd unter den Armen hoch hob.

"Wohin willst du ihn bringen?", fragte ich, bevor ich den kalten Leichnam angeekelt anfasste.

"Ersteinmal in mein Auto, dann
fahre ich ihn irgendwohin, wo man ihn nicht findet. Und wenn doch, juckt es sowieso keinen.", der junge Mann mit den Narben zuckte gleichgültig mit den Schultern.

Ich nickte langsam und warf einen letzten Blick auf meine gefesselte Freundin, welcher das Entsetzen deutlich anzusehen war, bevor wir zu dritt den Raum verließen.

"Keine Angst, Pamela. Wir kommen gleich wieder.", sagte Jack mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen.

Sofort bekam er von mir einen vernichtenden Blick zugeworfen, den er aber gekonnt ignorierte.

"Was ist wenn uns jemand mit ihm sieht?", wollte ich neugierig wissen.

"Dann haben wir noch eine Leiche.", antwortete er mir knapp, mir lief ein Schauer über den Rücken und ich sendete schnell ein Gebet zum Himmel, dass uns ja niemand entdeckte.

Unten am Wagen angekommen, öffnete er den Kofferraum und wir hievten zusammen den toten Körper hinein.

"Stinkt das nicht dein ganzes Auto voll?", fragte ich ihn. Mir war durchaus bewusst, dass das ziemlich unpassend war, dennoch konnte ich mir die Frage nicht verkneifen.

Ich sah, wie Jacks Mundwinkel anfingen zu zucken und er legte den Kopf schief.

"Glaub mir Kleine, das ist unser kleinstes Problem."

"Was willst du mit Ivy machen?", fragte ich erschöpft, als wir die Treppen erneut hoch liefen.

"Nun, das weiß ich selber noch nicht so genau.", erwiderte er, doch ich wusste das er log. Er wusste ganz genau, was er mit ihr machen würde, aber er wollte es mir nicht sagen.

Es war bestimmt nichts gutes.

"Aha."

"Und du, Harley, solltest dich vielleicht mal duschen und etwas schlafen. Dein ganzes Gesicht ist voller Blut. Außerdem stinkst du.", meinte er mit gerümpfter Nase.

"Ja, das sollte ich.", stimmte ich ihm seufzend zu.

Schweigen.

"D-darf ich mich wenigstens kurz mit ihr unterhalten?", frage ich den Mann neben mir vorsichtig.

Er wusste sofort von wem die Rede war.

"Von mir aus.", räumte er mit finsterem Blick ein.

"Aber keine faulen Tricks, Harley. Sonst ist sowohl sie tot als auch alle anderen die du liebst.", fügte er drohend hinzu und ich nickte hastig, denn ich wusste, dass er seine Drohung durchaus umsetzten würde.
Wahrscheinlich sogar erfolgreich.

Wieder in der Wohnung, ging ich sofort zu meiner Freundin und riss ich das Panzertape von den roten, vollen Lippen.

Sie stöhnte kurz schmerzerfüllt auf, beruhigte sich aber schnell.

Mad LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt