Kapitel 11

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PoV Emily

Ich hätte mich schlagen können.
Ich war so feige! Einfach an ihm vorbeizugehen.
Was hatte ich mir dabei gedacht? Wahrscheinlich gar nichts.
Es war mir wie eine gute Idee vorgekommen,ihm zu folgen und dann, dann hatte ich alles verpatzt.
Er muss mich jetzt für so feige halten.
Aber er hatte ja schließlich auch nichts gemacht. Und war einfach von mur weggewichen, als hätte er Angst.
Nachdem ich die Erlaubnis bekommen hatte zu gehen, war ich schnell auf den Flur getreten.
Dort stand er.
Am Ende des Flurs.
Sein Gesicht war leicht gerötet und er sah müde aus. Dennoch war mir ein kleines Seuftzen entflohen und ich hatte mich an der Türklinke festhalten müssen, weil meine Knie weich geworden waren. Er hatte zerstreut gewirkt.
Als wüsste er nicht direkt was er tun sollte. Ich hatte ihn kurz gemustert bevor ich auf ihn zugetreten und anschließen wie ein inkompetentes Kätzchen einen Bogen an ihm vorbei gemacht hatte.
Nachdem ich dann auf Toilette war und zum Unterricht zurück kam, hatte er mich keines Blickes beachtet und war mir aus dem Weg gegangen.
Und ich ihm.
Den Rest des Tages hatte ich dann in die Tonne treten können.
Die Busfahrt war die immer verlaufen, erst textete Fabi mich voll, bevor sie in ihr Handy vertieft war und mich Musik hören ließ.
Zu Hause erwartete mich meine Mutter schon, die ich aber kunstvoll ablenkte und mich dann in mein Zimmer verkrümelte.
Hausaufgaben hatten wir zu morgen nicht auf außer Geo und die hatte ich Timon gegeben. Na super.
Dann hatte ich wenigstens einen Grund mit ihm zu Reden. Ob das nun gut oder schlecht war,darüber ließ sich streiten.
Ich schaltete mein Handy an und ging die Nachrichten durch. Die meisten kamen aus der Familiengruppe.
Meine Großeltern luden gerade zum Weihnachtsbrunch ein. Der in zwei Monaten stattfinden sollte. Es war noch nicht mal Halloween.
Warum musste ich so übermäßig viel Familie haben? Das konnte doch nicht gut für meine Nerven sein.
Ich erschrak als es an der Tür klopfte und meine Mutter ihren Kopf reinsteckte.
"Hey Schatz, ich hab dir was mitgebracht."
Sie zog eine kleine Tube aus dem Wäschekorb. Die Flüssigkeit in ihr war rot und dickflüssig. In einer extra zerkratzten Schrift stand fett 'Kunstblut' drauf.
"Yeah! Wie cool! Danke!"
"Aber"
"Oh nein"
"Du bekommst sie erst, wenn du dein Zimmer gesaugt hast, solange bleibt sie bei mir"
Meine Mom guckte mich siegessicher an und legte mit einem glorreichen Grinsen die Tube wieder in den Korb, während ich sie in meinen Kopf verfluchte.
"Natürlich, Mama"
Sie schloss so Tür wieder und ich macht mich an die Arbeit,meine Sachen vom Boden aufzuheben und auf mein Bett zu schmeißen.
Das war auch eine Art von aufräumen.
Mit Mühe versuchte ein altes T-Shirt von letzter Woche unter meinem Bett hervorzuziehen, doch irgendwie klemmte es. Ich legt mich auf dem Boden und ruderte mit dem Armen, um Platz neben dem Shirt zu schaffen.
Ich kramte gerade ein Häufchen Bonbonpapier hervor,als mir ein Notizbuch ins Auge fiel.
Kurzer Hand langte ich mit einem Arm unter das Bett und zog es bedächtigt hervor. 
Es war leicht und sah aus wie ein komplett normales Büchlein ohne besonderen Wert. Der, wahrscheinlich mal schwarz gewesene, Einband war so verstaubt, dass er fast grau wirkte.
Was war das für ein Buch und wie alt mag es schon sein?
Ich fuhr mit dem Finger unter der Kante des Deckels und öffnete die erste Seite um zu lesen.

Würde sie mich wollen?- Eine Emimon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt