Kapitel 16

13 5 0
                                    

PoV Timon

Aufstehen,sowas wie Frühstücken, Bus.
Aus dem Bus, Klasse,Langeweile.
Pause, mehr Langeweile, mehr Pause.
Noch mehr Langweile, weniger Pause,bald Schluss.
Genau daraus bestanden meine Tage. Ich durchlebte Routine, alles gleich, immer wieder aufs neue.
Nichts hatte sich geändert.
Betrat ich den Raum, drehte sich ihr Kopf weg und andersrum. Es war verkorkst.
Tag um Tag.
Selten wechselten wir Worte, Emily und ich. Selten sahen wir uns an, und wenn dann nur ausversehen. Mehr war es nicht. Wahrscheinlich würde es auch nie mehr werden. Was war eigentlich mehr?
Mir reichte diese Art von Demütigung schon aus.
Wir waren nichts.
Ich wusste nicht ob wir überhaupt ein Wir waren.
Ich konnte jedes Mal die Spannung förmlich knistern spüren. Mir war nicht wohl dabei. Bei gar nichts von dem was ich machte.
Es könnte ja kaum komischer werden. Unser einziges Problem: wir redeten einfach nicht.
Kein einziges Wort.
Nicht mal annähernd.
Nicht über den Zettel, nicht über den Chat, über gar nichts.
Ich verkroch mich langsam in mich.
Es hatte nichts mehr Sinn, was auch immer es gewesen war, es war kaputt.
Seit diesem verdammten Vorfall.
Meine Mom ließ mich langsam wieder in Ruhe, Lasse vergaß es wohl vollkommen. Fast alle vergaßen es, bis auf Emily und ich. Es war doch eigentlich keine große Sache. Nur überdramatisiert.
Warum war es so?
Warum war es so verdammt schwierig? Vergessen war doch einfach, warum ging es nicht.
Konnten wir uns nicht einfach korben? Kurz und schmerzhaft. Wie sonst auch. Ohne viel Tränen, ohne viel Gefühl.
Ich schüttelte den Kopf.
Ich machte mir zu viel Gedanken. Es war doch gar nicht so schlimm, wie ich es beschrieb. Sie wusste von meinen Gefühlen. Na und? Seis drum.
Ändern würde es sowieso nichts. Wenigstens wusste sie jetzt in etwa, dass ich da war.
Immer anwesend.
Leider.
Die meiste Zeit verbrachten wir nun mal in einem Raum.
Mit vielen anderen Menschen.
Dennoch spürte ich hin und wieder ihren Blick in meinem Rücken.
Wie lange unser gegenseitiges Ignorieren noch laufen würde, keine Ahnung.
Ob es je enden würde. Keine Ahnung.
Nele hatte mich oft versucht zum Reden zu bringen. Doch was wollte sie denn von mir wissen.
Irgendwann gab sie es auf.
Ich wusste nicht ob Lasse sich überhaupt noch die Mühe machte.
Er verbrachte viel Zeit in den hinteren Reihen. Oft neben Emily.
Zu nah, meiner Meinung nach.
Er klebte ja quasi an ihr. Ekelhaft. Wahrscheinlich war es nur der Neid der aus mir sprach. Denn das war ich, Neidisch, Eifersüchtig, wie auch immer man es nennen mochte.
Sie zockten zusammen, redeten miteinander, lachten. Alles, was ich gerne mit ihr machen würde.
Doch ich war nicht Lasse.
Ich war nicht mal mehr ein Freund. Irgendwie traurig.

Pünktlich ,genau mit der Uhr, machte Herr Schmidt Schluss. Das war etwas Neues, Pünktlichkeit war sonst nicht gerade seine Stärke.
Was irgendwie Ironie war. Den einzigen Tag den ich mal abgeholt werde und er machte früher Schluss. Meine Mom hatte heute frei und wollte mich abholen weil sie meinte mich mitnehmen zu müssen,wohin auch immer, ich hatte nicht wirklich zugehört.
Wer hört denn auch schon wirklich zu?

Würde sie mich wollen?- Eine Emimon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt