Kapitel 13

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PoV Emily

In gekrakelter Schrift waren die ersten Seiten voll gemalt mit 'Do not open' und Verbotsschildern.
Ich hatte ein altes Tagebuch gefunden.
Es gab nicht viele ihrer Art und meistens waren sie auch nicht vollständig. Ich hatte zu wenig Geduld um jeden Tag aufs neue zu schreiben,aber versucht hatte ich es trotzdem immer wieder.
Nachdem ich gekonnt die Warnhinweise ignoriert hatte,es war ja schließlich meins, blätterte ich durch die Seiten, überflog einige kurz und versuchte zu erkennen welche Daten zu was gehörten. Ich war nie so ein ordentlicher Mensch gewesen, denn in Chaos fand ich mich eigentlich zurecht,doch mein Jüngeres-Ich hatte eine besondere Art der Unornung.
Ein System durch das ich irgendwie nicht durchblickte.
Mal hatte ich die Daten mit Absicht vertauscht,drüber gemalt oder einfach durchgestrichen. Bei dem einen war sogar eine Magheaufgabe.
Was war mir mit falsch, ich konnte Mathe nicht mal richtig leiden.
Ich schlug Seite für Seite um und erkannte Herzen mit Buchstaben versehen und durchbohrt von Feilen.
Wenn ich es nicht besser wüsste,würde ich sagen,dass ich eine mörderische Ader hatte.
Und eine Verliebte.
Was ich in den Seiten las, war nicht nur ein klein wenig verstörend, wie konnte man dermaßen verknallt in solche Fischköppe sein, sondern irgendwie auch richtig dumm.
Obwohl dumm vielleicht nicht das richtige Wort war, tollpatschig traf es eher. Das Buch war quasi ein Lockbook für die blauen Flecken, die ich mir auf alle unerdenkliche Weisen zugezogen hatte.

Ich schlug eine Seite relativ in der Mitte auf,das Datum unleserlich,die Schrift grade so enzifferbar.
So weit ich es verfolgen konnte,beschrieb ich lang und breit den Weg zur Schule, wie nervös ich war als ich die Eingangstür betrat, voller Vorfreude und ein bisschen Angst vor der neuen Klasse.
Es ging um meinen ersten Tag in der 7b.

Ich trat durch die Tür in die Pausenhalle. Fabi quatschte mich immer noch von der Seite an und versuchte mir lang und breit zu erklären,wie man am besten die Mathestunden umgehen konnte, ohne dabei sonderlich aufzufallen. Ich hörte ihr nur mit halbem Ohr zu, sie sprach viel wenn der Tag lang war.
Warum nochmal konnte nicht Mona oder Amina mir Stuss erzählen?
Doch Mona würde erst später mit nem anderen Bus kommen und Amina war zu sehr damit beschäftigt sich Sorgen um ihre neuen Mitschüler zu machen.
Ich kannte sowohl Mona, Amina als auch Fabi, schon seit der Grundschule.
Während ich mir Fabi oft Streit hatte, wurden Mona, Amina und ich unzertrennlich. Eigentlich waren wir immer zu viert,doch Vivi blieb nach der vierten Klasse auf der Schule und wir wechselten. Danch kamen Jorid und ab und zu Fabi in unsere Truppe.
Nun wurden wir wieder zerissen.
Amina in die eine, wir in die andere Klasse.

Voller Erfurcht ging ich den Gang entlang in Richtung B-Trackt so mein neuer Klassenraum sein sollte.
Mein Herz schlug immer schneller.
Wie würde die Neuen sein?
Würden sie mich mögen?
Was werden sie von mir denken?
Kannte ich sie vielleicht schon?
Ich steuerte immer weiter auf den Klassenraum zu. Die Tür war nun direkt vor mir.
Was würde mich erwarten?
Mit einem Ruck zog ich sie auf.
Mein Blick fiel in den Raum.
Die Tische standen in normalen, einfachen Reihen zur Tafel. Meine neuen Klassenkameraden waren in den Gruppen der ehemaligen Klassen versammelt.
Ich sah durch den Raum und blieb an den Jungs der a hängen.
Den einen kannte ich vom Sehen her. Wenn ich mich Recht erinnerte war Fabi mal in ihn verknallt.
Doch der Andere,
er sah mich scheinbar faziniert an. Seine Augen verfolgten jeden meiner Schritte. Es brachte mich so aus dem Konzept,dass ich kurzerhand über einen am Boden stehenden Rucksack stolperte. Mit eher weniger gekonnten Griff,stützte ich mich gerade so ab,dass ich mich nicht ganz blamierte, indem ich umfiel.
Vom Schock erfasst, rappelte ich mich perplex auf und guckte,um mich zu vergewissern, dass mich niemand auslachte, einmal durch den Raum.
Doch niemand hatte mich bemerkt. Nicht mal er.
Sein Blick war geradewegs auf seinen Freund gerichtet,doch ich hätte schwören können ihn grinsen zu sehen.
Fabi murmelte nur ein teilnamsloses "Geht's dir gut?" bevor sie sich in die letzte Reihe begab und sich einen Platz aussuchte. Nach einem Zögern schritt ich ihr hinterher und wartete auf die eintreffenden Leute.
Ich war mir sicher,das er mich angestarrt hatte.
Komplett sicher.

Die nächsten Seiten handelten allesamt von Timon, es hatte nur ein paar Einträge gedauert,bis ich seinen Namen herrausfand und ihn zu 'dem komischen Typ mit dem starrenden Augen' machte.
Doch irgendwann verlor er sich wieder, die Begegnung war vergessen.
Er war nur ein Klassenkamerad und würde wahrscheinlich auch nichts anderes sein.
Oder?

Würde sie mich wollen?- Eine Emimon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt