s c h n e e

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keine worte
atemwölkchen vor meinen lippen
leere
schnee
ich schaue um mich herum
es liegt schnee.
keine bäume
keine fläche
weiß weiß weiß
nichts
um mich herum
bloß der druck hinter meinen augen
die kalte luft streift meine nassen wangen
meine umgebung schreit mir das leben entgegen
durch die glaswand
kann ich es sehen
aber ich schweige
unfähig zu reagieren
ich schnee sitzend
sehe ich meine blauen finger
nach den eiskristallen greifen
kühl so kalt
so stechend kalt
ich sehe an mir herunter
ich trage ein t-shirt
bloß ein t-shirt
ich kann beinahe hindurchsehen.
kalt.
aber meine welt
ist aus glas
ist wie festgefroren
wie geschmolzen
ich verstumme.
lasse andere reden
schaue meinem leben beim leben zu
meiner welt sich beim drehen zu
und in mir schneits
so betäubt
so kalt
so verfroren
ganz weiß
wie meine unfähigkeit
die dinge
die passieren
die passieren
die garnicht wirklich passieren können
die passierten
als ich für eine sekunde
wegschaute
die dinge zu greifen
ich greife in den schnee
lasse nicht mehr los
wühle und wühle
ich finde den boden nicht
lieber alle hände voll
als eine hand frei
sag mir
wo kann ich diese welt einschlagen?
wo kann ich sie zum einsturz bringen
den ursprung finden
die bedeutung herausfinden
die zukunft sehen
lass mich die zukunft sehen.
schnee.
überall bloß schnee.

kunterschwarzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt