lass mich los

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wo bist du
schreie ich in die nacht
nicht mal ein atemhauch
die leere antwortet
reißt das loch
ein stück größer
meine haut brennt
alles verschwimmt.

ich sinke zusammen
kapituliere jetzt endgültig
du hast meine bestandteile auseinandergeschnitten
eine dunkle graue pfütze übriggelassen
hast mich völlig entmachtet
sag mir endlich was ich tun muss
damit du mir vertraust
hab dich viel zu oft
völlig betrunken
am anderen ende des raumes sitzen sehen.

würd am liebsten mein gedächnis ausräumen
meine hände abschneiden
meine augen verbinden
endlich blind für dich werden
will dich nicht retten müssen
was ein abgefucktes cliché.
ich breche auf den gehsteig
aber du kannst mich nicht sehen
deine augen sind
hinter dem nebel
verschlossen
vielleicht bist du auch schon weg.
du bist immer abwesend
Unsere waage ist jetzt ein windschiefes konstrukt
ich würde dir gerne alles sagen
aber deine reaktion nicht sehen
mit den konsequenzen nicht leben müssen
was sind wir überhaupt noch?
ich will dich fragen
und deine ehrliche antwort hören
ich will, dass du dich endlich regst.

du bist so ewig weit entfernt
komplett ausgehöhlt
ich bilde mir gerne ein
dass unter deinem boden noch mehr liegt
versuche endlich was greifbares zu finden.
umsonst.

umsonst meine gedanken.
umsonst meine sorge.
umsonst mein verstand.
umsonst meine energie.

charakter hat in dieser welt keinen platz
und meine sorgen sind nichtsführend,
keiner sagt mir etwas über dich.

dass du immer alles von mir wusstest
ist dir hoffentlich bewusst.
es ist spät und mir fehlen die worte
es ist schon wieder alles schlimm.
wie lange soll das jetzt noch so gehen,
bin mit dir doch schon überall gewesen.
schau mir endlich in die Augen
flehe ich
decke mich zu
werde ganz still
meine wangen sind jetzt endlich nass.

kunterschwarzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt