wie du vor mir stehst
mit einem glänzen in den augen
an dem ich alles ablesen
kann
ich hoffe, das man meinen augen nichts ansieht.
du hast mir meine jacke gegeben und gefragt
ob wir kurz hinausgehen können.
du hast mir gesagt
wie sehr es dich verletzt hat
dass ich dir nicht mehr geschrieben habe
hast mir die schuld
an deinen gefühlen gegeben
und während du sprichst
kann ich bloß auf die dunkle straße vor mir starren
und nicht glauben,
dass du diese dinge sagst.
es sind die richtigen worte
aus dem falschen mund
die perfekte szene
mit den falschen darstellern.
du bist perfekt
und ich bin ein auslaufender wassertank.
ich rinne auf die nasse straße
dir vor die füße
ich möchte brechen
mit mir
und auch mit dir
aber ich will uns doch nicht aufgeben
es war doch noch alles ok
bis es so groß wurde
so real
zu echt.
es ist zu viel
zu schnell
ich bin zu skeptisch
und nicht einmal dafür kannst du mich tadeln
weil du sagst, dass genau das mich ausmacht,
es mache mich besonders,
aber ich fühle nichts
außer fremde
in meinem eigenen körper
nähe zu dem dunkel vor mir
und distanz zu dir.
ich hoffe, dass du mich nicht küsst
bitte bleib da, wo du bist
oder ich breche zusammen
ich breche auseinander
ich will dich nicht zerbrechen
ich gehe unter.ich wollte immer in die form passen
in der mich jeder sehen wollte
und jetzt kommst du
und redest über meine undefinierbare masse
als sei sie toll
oder erstrebenswert.ich will dich nicht vergeuden
du bist das beste
was mir bis jetzt passiert ist
aber es fühlt sich falsch an
du fühlst dich falsch an
wir fühlen uns nicht richtig an.
und du meinst
du würdest mich kennen
du hättest schon viele leute kennengelernt
aber mich aus der ferne schon __ gesehen.
ich versuche den worte in meinem nebelbehangenen kopf eine bedeutung zu geben
ihnen einen sinn zuzusprechen.
aber sie finden ihren weg nicht,
sie haben sich im gewirr meines kopfes
verirrt.ich glaube dir nicht.
und in dem moment
bin ich erschlagen davon
dass du reifer bist
als die anderen
deine ernsthaftigkeit
fällt mir entgegen
ich merke, dass nichts
davon belanglos ist.wie kann ich nur halb so nett
nur halb so gut
so unbefriedigend aufrichtig sein
ich bin so beschämend unperfekt
wie ich dir und mir versuche
auf die sprünge zu helfen
zum verzweifeln versuche
den regen von uns wegzuhalten.
ich habe mir gewünscht,
nie da zu stehen
wo du stehst.
aber du verstehst nicht
wenn ich dir sage, was ich denke.
ich denke auch nicht, dass ich alles sage, was ich denke.
ich benutze auch viel zu einfache worte
zu viele harmlose phrasen
um viel zu unehrlich
dir zu sagen
dass wir es versuchen werden.
weil ich glaube
dass ich mich nur nicht traue
dass mir vielleicht der mut fehlt,
aber andererseits
sollte das doch das zeichen sein.kein wort eines anderen
kommt gegen meinen kopf an
ich bin festgefahren
in meinem eigenen blickwinkel
alles fühlt sich eng an
und ich strampel
ich trete
ich ringe um atem
ich reiße mir dich vom leib.
ich schaue an mir herunter
ich stehe noch immer
mit meinen beiden beiden auf der straße
du stehst vor mir.
und als ich den blick abwende
und wieder zur tür schaue
streichst du mein haar zur seite
beugst dich vor
und küsst meine wange
und etwas in mir klirrt
und schwingt
ich bin wie festgefroren
du hältst mir die tür auf
deshalb
muss ich mich bewegen.
dabei will ich doch für immer hier stehen bleiben
und geradeaus schauen
und atmen
und diesen stickigen raum
die erwartungsvollen blicke
auf weichen ledersofas
die gehobenen gläser
hinter mir lassen.
ich fühle mich seltsam hingezogen
zu dem dunkel
vielleicht hat das licht in sich zu viele schreckliche dinge passieren lassen.ich komme nicht raus
aus meinem eigenen kopf
du lächelst wieder
denn ich habe dir gesagt
dass alles gut sei
wir haben die rollen getauscht
jetzt male ich mir das gesicht auf
ich blinzele und atme tief ein
und du hast wieder hoffnung.
und ich setze mich wieder auf den boden
am anderen ende des raums
auf meinen platz
und sehe aus dem augenwinkel
wie du mit deinen freunden
eigentlich mit unseren freunden
mit deinen freunden redest.
und ich konzentriere mich auf den becher in meiner verkrampften hand
und auf das laufende gespräch vor mir
kann dich nicht ignorieren
es geht nicht
du bist von allem zu viel
und für mich ein stück zu wenig
ich sehe dein lächeln vor mir
ich schließe die augen
und das in mir
zerbricht.
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