Chapter Thirteen

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Der Tag hatte seine Spuren hinterlassen. Ich war erledigt, gestresst und wieder einmal ziemlich angepisst. Es stand wieder mal ein Termin nach dem anderen an und meine wunderbare und nichtsnutzige Sekretärin hatte sie beinahe alle auf einen Tag gelegt. In diesen Moment war ich wirklich kurz davor sie raus zuschmeißen. 

Als der letzte Auswärtstermin dann endlich vorbei war, lehnte ich mich mit geschlossenen Augen in meinem Auto zurück und versuchte mich wieder zur Ruhe zu bewegen, nur klappte es nicht. Das alles war zu viel für einen Tag gewesen, selbst für mich. Dann kam mir aber dann doch die Idee, wie ich es vielleicht doch noch schaffen könnte, mich nach diesen Höllentag zu entspannen. 

So startete ich den Motor und fuhr los, bis ich nach einer nervigen Fahrt durch den Verkehr an der Universität ankam. Der einzige Mensch, der mir jetzt dazu verhelfen konnte, mich vollkommen zu entspannen, befand sich in dem Gebäude. Es war bescheuert, dass gerade Jake derjenige war und in einigen Punkten missfiel es mir auch. Aber was sollte ich machen, wenn zur Zeit nur Jake dafür sorgen konnte, dass ich in unglaubliche Ekstasen katapultiert wurde. 

Seit einiger Zeit, war er der einzige, der in meinem Kopf herumgeisterte. Die Momente im Bett, die wir erlebt hatten, die Spielchen, einfach alles brachte meine Haut zum kribbeln und jedes mal, wenn ich mir meine Handgelenke ansah - dort wo die Striemen bereits verblassten - juckte es mich, wie verrückt, in den Fingern es noch mal zu tun. 

Ich wurde beinahe schon süchtig danach und am liebsten hätte ich auch tagelang mit ihm im Bett verbracht. Ohne Pause. Einfach nur wir zwei, nackt und von unseren eigenen Gelüsten getrieben. Es war wirklich abgedreht. Und hätte mir jemand damals gesagt, dass ich mit Jake irgendwann im Bett landen würde, hätte ich ihn ausgelacht und dann eine verpasst, für diese dämlichen Behauptungen. Heute aber, sah es vollkommen anders aus. Der Jake von heute, weckte Gelüste in mir, von denen ich nicht einmal gewusst hatte sie zu besitzen.

Vor dem richtigen Gebäude stieg ich aus und konnte gleich die Blicke auf mir spüren, so wie auch beim letzten mal. Ich zupfte an meinem weinroten Kleid herum und sperrte den Wagen ab, ehe ich dann das Gebäude betrat und den richtigen Saal ansteuerte. 

Doch als ich um die Ecke bog, blieb ich abrupt stehen, als ich Jake mit einer jungen und dunkelhaarigen Frau sprechen sah. Sie drückte ihre Bücher an ihre Brust und sah ihn mit einem anhimmelnden Blick an. Eine seiner Studentinnen. Das war nicht zu übersehen.

Auch wenn ich wusste, dass eine Beziehung zwischen Dozent und Student verboten war und Jake vermutlich sowieso nichts von ihr wollte, ließ ich mir auch diesen Spaß nicht entgehen und ging selbstbewusst und mit gestrafften Schulten auf die beiden zu. 

Dieses mal aber bemerkte mich Jake viel schneller, als beim letzten mal und an seinem Blick konnte ich erkennen, dass er ganz genau wusste, was ich nun vorhatte. Ich merkte auch, wie er sich innerlich auf meinen Auftritt vorbereitete und dennoch versuchte er unbeirrt mit seiner Studentin zu sprechen. 

Während sich alle Augen auf mich richteten, steuerte ich Jake zielsicher lächelnd an, ehe ich mich zwischen ihn und seine Studentin drängte und meine Hände um seinen Nacken legte. >>Hallo, Darling<<, begrüßte ich ihn und drückte meine Lippen auf seine, um ihn innig zu küssen. 

Für einen Moment schien er überrumpelt zu sein, doch zu meiner Überraschung legte er seine Hände auf meine Taille und erwiderte den Kuss. Und wie er ihn erwiderte. 

Meine Knie wurden sofort Butterweich, als unsere Zungen aufeinander trafen und ich suchte Halt, indem ich meine Finger in seine weichen Haare schob. Mir war es egal, dass uns alle anderen dabei beobachteten. In diesen Augenblick schien alles verschwunden zu sein. Es war verrückt und ich wusste nicht, woher diese plötzliche Wahrnehmung und dieses Gefühl kam, doch es gefiel mir irgendwie.

Bittersüße Sünde ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt