13|Das geht einfach nicht!

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Ich strecke die Hand aus und eine weiße Schneeflocke fällt auf meine Hand, bevor sie durch meine Körperwärme schmilzt. Fasziniert beobachte ich, wie immer mehr Schneeflocken auf den, bereits mit Schnee bedeckten, Boden fallen. Plötzlich trifft mich etwas kaltes an der rechten Schulter. Geschockt drehe ich mich um und sehe Lauren lachen. Bevor sie reagieren kann, habe ich eine Hand voll Schnee in meiner Hand zu einer Kugel geformt und in ihre Richtung geworfen. Die Kugel trifft sie mitten im Gesicht. Sie streicht den Schnee aus ihrem Gesicht und macht dann, mit einem bedrohlichen Gesichtsausdruck, einige Schritte auf mich zu. Lachend weiche ich zurück, aber ich bin nicht schnell genug und sie wirft sich auf mich. Lachend fallen wir in den kalten Schnee und sie kitzelt mich. "Stoooop! Lauren!" Ich versuche ernst zu sein, was aber alles andere als leicht ist. "Sag, dass es dir leid tut!" Flüstert sie mir bedrohlich zu. "Es tut mir leid!" Bringe ich mühsam heraus. Langsam hört sie auf, bleibt aber auf meiner Hüfte sitzen. Sie beugt sich zu meinem Gesicht und küsst vorsichtig meine Lippen. Ich ziehe sie näher an mich und vertiefe den Kuss. Wir schrecken auseinander als wir das knirschen von Schuhen im Schnee hören. Ich drehe meinen Kopf in die Richtung aus der das Knirschen kommt. Mae steht lachend an einen Baum gelehnt und beobachtet uns. Ihr Bauch ist jetzt schon viel größer als er vor ein paar Monaten war.

Ich drücke Lauren von mir und mache mich auf den Weg zu Mae. Auf dem Weg klopfe ich mir den Schnee von der Jacke und umarme sie, als ich bei ihr ankomme. "Hey, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen." Wirft sie mir vor und auch mir wird schmerzhaft bewusst, dass unser letztes Treffen schon einige Wochen her ist. Vorsichtig lege ich meine Hand auf ihren Bauch. "Wow, im wievielten Monat bist du jetzt?" Ich blicke in ihre ehrlichen blauen Augen, welche vor Freude glitzern. "Im 5ten Monat." "Wie geht es Wanda? Sie geht mir aus dem Weg." Sie legt eine Hand auf meine Schulter. "Sie liebt dich, Annabell. Und das war nicht ihre Entscheidung." Bevor ich antworten kann, drängt sich Lauren zwischen uns. "Hallo Mae. Kommst du Annabell?" Sie zieht mich am Arm und ich kann mich nur noch schnell von Mae verabschieden.

"Was sollte das?" Gifte ich sie an und reiße mich von ihr los. "Annabell, es tut mir leid. Ich bin nur immer so schnell eifersüchtig. Ich weiß, dass Mae deine beste Freundin ist, aber dann auch noch Wanda, die in dich verliebt ist." Ich nehme sie in den Arm, doch etwas lässt mich stuzen. "Ich habe dir nie gesagt, dass Wanda Gefühle für mich hat, oder es zu mindestens denkt." Ich mache eine Schritt zurück. "Weißt du, warum Wanda nicht mehr mit mir redet?" "Nein, ähm, ja. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich von dir fern halten soll." Sie senkt den Kopf, Aber ich drücke ihn wieder hoch. "Lauren." Knurre ich. Sichtlich überrascht öffnet sie ihren Mund und schließt ihn wieder. Nach ein paar weiteren Versuchen bringt sie endlich wieder ein paar Worte zustande. "Es tut mir so leid Annabell." Tränen fließen über ihre Wange, aber darauf achte ich garnicht. "Warum? Sie ist meine Schülerin, sie ist keine Gefahr für dich." Verständnislos sehe ich in ihre Augen. "Du warst auch mal meine Schülerin, Annabell." Schreit sie verzweifelt, aber ich drehe mich um und lasse sie stehen.

"Wanda! Wanda mach auf!" Ich drücke immer wieder auf die Klingel über der ihr Nachname steht. Als ich ein weiteres mal ansetzen will um sie auf mich aufmerksam zu machen, öffnet sie mir die Tür. Ihre Augen sind gerötet und sie trägt einen Schlafanzug. Auch ihre Haare sind nicht gemacht und stehen in alle Richtungen ab. "Darf ich reinkommen?" Wortlos geht sie einen Schritt zur Seite und ich betrete das Haus. "Ich muss mit dir reden." Sie deutet auf eine offene Tür und ich gehe voran. Hinter der Tür verbirgt sich das Wohnzimmer, welches modern, in schwarz und grau, gehalten ist. Ich setze mich auf die Couch und als Wanda sich auf die Couch gegenüber setzen will, ziehe ich sie zu mir. "Frau Foster hat es mir gesagt." Durchbreche ich die Stille. "Es tut mir so leid, dass du das durchmachen musstest." Sie fängt an zu schluchtzen und ich nehme sie in den Arm. "Ich hatte solche Angst." Gibt sie schließlich zu und ich nehme ihr Gesicht in meine Hände. "Shhhh. Bitte hör auf zu weinen." Versuche ich sie zu beruhigen. Mit dem was als nächstes passiert habe ich nicht gerechnet. Wanda drückt ihre Lippen auf meine und ich verkrampfe mich sofort. Doch irgendwie fühlt sich das alles so gut an und ich lasse mich auf den Kuss ein. Meine Gedanken werden immer lauter und lauter, so das ich sie nicht mehr ignorieren kann. Du betrügst Lauren. Sie ist deine Schülerin. Ich rücke ein Stück von Wanda weg und unterbreche so diesen wundervollen Kuss. Hör auf so zu denken Annabell! "Wanda ich bin deine Lehrerin und außerdem bin ich in einer glücklichen Beziehung." Eine Träne fließt über meine Wange und als ich zu Wanda sehe, hält diese erfolgreich die Tränen zurück. "Warum weinen sie, wenn sie glücklich sind?" Ihre Frage trifft mich, denn die Antwort darauf macht mir Angst. "Weil es ein schöner Kuss war." Gebe ich ehrlich zu und schaue auf meine Hände, die verschränkt auf meinen Beinen liegen. Wanda drückt mein Kinn nach oben und will mich ein weiteres mal Küssen, doch ich stehe auf. "Wanda es geht einfach nicht!" Mit diesen Worten verlasse ich ihr Haus, aber blicke immer wieder zurück.

"Wir haben uns geküsst." "Wer?" "Wanda und ich." Geschockt sieht Mae mich an. "Ihr habt was?!" Sie ist entsetzt und ihre Stimme wird immer lauter. "Pst Mae, nicht so laut!" Versuche ich sie zu beruhigen. "Warum küsst du einfach meine kleine Nichte? Sie ist deine Schülerin!" Nicht nur Mae macht mir diese Vorwürfe, sie kreisen schon den ganzen Tag in meinem Kopf umher. "Ich wollte das nicht Mae. Als sie mich dann ein weiteres Mal küssen wollte bin ich aufgestanden und gegangen." "Wie war es?" Fragt sie immer noch ziemlich sauer, aber deutlich ruhiger als zuvor. "Es war wunderschön." Antworte ich leicht verträumt, was auch Mae auffällt. "Besser als bei Lauren?" Ich kann nur nicken. "Auch wenn ich das nicht gutheiße freue ich mich für sie, aber das darf sich nicht wiederholen und keiner darf davon erfahren." Sie legt eine Hand auf meine und ich lege meine andere auf ihre. "Ich weiß, Mae." "Was empfindest du für sie?" Jetzt sehe ich Mae erschrocken an. "Sie ist meine Schülerin, so wie du es bereits gesagt hast, und ich darf nichts für sie empfinden." Versuche ich Mae und auch mich zu überzeugen. Denn mir geht dieser wundervolle Kuss immer noch durch den Kopf und ich weiß, dass Lauren niemals davon erfahren darf.

Es ist der 26 Dezember. Weihnachten hatte ich mit meiner Familie verbracht und am ersten Weihnachtstag hatte ich etwas mit Lauren unternommen. Doch heute sitze ich alleine in meiner kleinen Wohnung. Lauren ist bei ihrer Familie, aber ich wollte nicht mitkommen. Gerade als ich mir das Essen vom Vortag aufwärmen will, klingelt es an der Tür. Verwundert öffne ich die Tür. Davor steht Wanda, welche ich herein bitte. Sie hängt ihre Jacke an die Tür und stellt ihre Boots neben die Tür. "Möchtest du etwas trinken?" Sie schüttelt einfach nur den Kopf. "Was machst du hier? Ich gehe ja mal davon aus, dass Mae dir meine Adresse gesagt hat." "Ja, hat sie. Und ich bin hier, weil..., weil ich... . Ach man!" Plötzlich steht sie auf und drückt mich gegen die Wand. Sie ist etwas kleiner als ich und stellt sich deshalb auf die Zehenspitzen. "Wanda, bitte tu das nicht." Flüstere ich leise, aber sie weiß genau so gut wie ich, dass wir es beide wollen. Sie überbrückt den letzten Abstand zwischen uns und küsst mich verlangend. Ihr Kuss ist stürmisch und fordernd, sie ist noch so jung. Meine Gedanken setzen fast komplett aus, alles dreht sich nur um sie. Und hier stehe ich nun, von meiner jungen Schülerin geküsst und an die Wand gedrückt. Es gibt kein entkommen. Wir lösen uns von einander um Luft zuholen und diesen Moment nutze ich aus um sie hochzuheben. Sie schlingt ihre Beine um meinen Körper und erneut entflammt ein verlangender Kuss zwischen uns. Ich trage sie zum Sofa, um sie darauf abzulegen und mich über sie zu legen. Ihre Hände liegen auf meiner Hüfte und meine Hände liegen neben ihrem Brustkorb. Langsam lässt sie ihre Hände zu meinem Po wandern und drückt plötzlich zu, was mir einen lauten Seufzer entlockt. Ich umfasse mit meinen Händen ihre Brüste, was sie stöhnen lässt. Sie zieht meinen Pullover, unter dem ich keinen BH trage, hoch und legt meine Brüste frei. Ich intensivieren den Druck auf ihren Brüsten und angetrieben davon umklammert sie mich immer mehr, bis ich sie unterbreche. "Lass uns nichts tun, was wir später bereuen." Sie nickt verständnisvoll. Und in diesem Moment werden mir einige Sachen klar.

Ich habe Lauren betrogen.
Ich habe meine Schülerin geküsst.
Ich habe es genossen.
Ich habe ein Gesetz gebrochen.

Und was für mich am schlimmsten ist. Wenn ich nicht aufgehört hätte, hätte ich mit ihr geschlafen.

Annabell (GirlxGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt