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Meinen Tag ließ ich Revue passieren. Doch Michie ihre Jadegrünen Augen, hatten sich in mein Gedächtnis gebrannt. Was verbag sich wohl hinter dieser Fassade eines taffen Mädchens? Während ich, Situation für Situation analysierte,trafen wir wieder in Sparks ein. Die Straßen waren zwar beleuchtet, aber die Beleuchtung belebte die einzige Straße von Sparks auch nicht. Sie wirkte wie leer gefegt. Fast wie eine Geisterstadt,sah sie aus. Nick hielt an. '' Kannst ja schon aussteigen..'',bot er mir an. Mit diesen Worten riss er mich aus den Gedanken. Ich nickte, schnappte mir meine Sachen und stieg aus. Vorher bedankte ich mich. SPatzierend begab ich mich den Pfad zu Betty ihrem Haus entlang. Vorsichtig klopfte ich und Betty machte voller Sorge auf. Sie fiel mir gleich um den Hals. '' Da bist du ja Junge. Ich habe gedacht, ihr wollte nicht wiederkommen.'' Bei ihrem schnellem Sprechen überschlugen sich fast die Wörter . '' Alles Gut Betty.'',lächelte ich und tätschelte ihr den Rücken. Über diesen hinweg, konnte ich Michie ihre Augen verdrehen sehen. '' Mensch Betty, ich denke er weiß sehr wohl, was richtig ist und was er tut. Ich meine schließlich ist er alt genug.'' Sie putzte sich grade die Zähne. Was ich aber nicht verstand war, warum hier. Oben war das Bad. Aber vermutlich,war sie auch so jemand, der beim Zähneputzen durch die Gegend lief. Ich weiß nicht, ob es daran lag, das sie meinen flehenden Gesichtsausdruck sah,das Betty mich doch loslassen sollte, oder sie es einfach wiederlich fand, das Betty sich um mich Sorgte. Um jemanden Abtrünnigen mich, in Michie ihrem Augen. Zumindest gab sie mir das Gefühl,so etwas aus ihrer Sicht zu sein. Doch nur um meinem Gedanken zu beruhigen,die sich schon wieder überschlugen, nahm ich an,das sie ausnahmsweise mal nett sein wollte. Michie ihrer Aussage hatte gefruchtet. Betty ließ mich los. '' Nachdem du jetzt ja da bist, kann ich beruhigt schlafen gehen.'' Betty zog sich die Treppe hinauf um sich fertig zu machen und ließ mich so mit Michie alleine. '' Danke.'', lächelte ich sie an. ''Pf.'' Sie kehrte mir den Rücken zu und lief in die Küche. Ich folgte ihr. Die Tüte mit meinen Sachen ließ ich auf der Kommode im Flur liegen. Zuvor schlüpfte ich aus den Schuhen. Sie spuckte gerade in die Spüle,als ich in die Küche trat. ''Was hast du eigentlich gegen mich?'' Sie hielt kurz inne. Dabei stand sie über die Spüle gebeugt da. Ihre Haare waren zu einem wüsten Dutt zusammen gebunden. Sie schnaufte,als sie sich dann zu mir umdrehte. '' Was ich gegen dich habe? Pfefferspray, Küchenmesser, irgendwelche Haushaltsmittel mit denen ich dich vergiften könnte...oh und wenn ich Ramon ganz lieb frage bekomme ich bestimmt auch mal sein Revolver.'' Sie grinste mich sarkastisch an. Ich kam etwas näher auf sie zu, während ich sprach. '' Was habe ich denn für einen Fehler begangen, das du mich so abgrundtief hassen tust?'' '' Du wurdest Geboren!'' Ich rang mit den Worten. '' Was hast du für ein Problem?'',raunte ich sie angesäuert an. '' Du und die Tatsache das du hier bist.'',antwortete sie mir eiskalt.''Als ob ich darum gebeten hätte hier zu sein!'' '' Schön! Warum verpisst du dich nicht einfach dahin wo du herkommst!?'' '' Würde ich wenn ich könnte.'' Das sie mich so angriff brachte mich selbst in rage. '' Ooh Und wie du das kannst!!'' Sie stapfte an mir vorbei. Ich ihr hinterher. Keine Ahnung was sie vor hatte. Sie schnappte die Tüte mit den Sachen, öffnete die Tür und warf sie raus. Dann setzte sie mich vor die Tür. '' Sag mal spinnst du? Was soll der scheiß?!'' '' Du wolltest gehen,wenn du könntest, hast du selber gesagt.'', grinste sie fies.'' Das meinte ich nicht!'' ''Tja! Pech für dich!'' '' Du kannst mich doch nicht. Einfach in der Wüste aussetzen!?'' ''Du siehst doch das ich das kann.'' ''Das ist Mord.'' '' Bye Eric,war ´ne schöne Zeit.'' Sie warf mir meine Schuhe ebenso raus. Einer davon traf mich an der Schulter, der andere am Bein. Es tat nicht sonderlich weh,brachte mich allerdings auch dazu die paar Treppenstufen von der Veranda zu stolpern. '' MICHIE!!!'',schrie ich verzweifelt. Doch sie schloss gnadenlos die Tür. Ich konnte es nicht glauben. Sie hatte mich tatsächlich vor die Tür gesetzt und mein Todesurteil somit unterzeichnet. Ich griff mir in die Haare und hielt einige Minuten daran fest, da ich nicht glauben wollte, was so eben passiert war. Was sollte ich jetzt tun? Wo sollte ich bleiben? An wen sollte ich mich jetzt wenden? Und wie ging es jetzt mit mir weiter? Fragen über Fragen türmten sich in meinem Kopf. Doch irgendwas in mir konnte Michie dafür nicht hassen. Ich war sauer auf sie und das maßlos, aber ich konnte sie nicht dafür hassen. Innerlich fiel alles in mir Zusammen. Ich zog meine Schuhe an und sammelte meine Sachen auf die quer über die Straße verteilt waren. Das war eigentlich nur eine Gestern um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Leider misslang das gründlich. Wie weit es wohl von ihr nach Scarris war, zu Fuß? Ich könnte dort vielleicht in einem der kaputten Häuser unterschlupf finden. Doch diesen Gedanken verwarf ich wieder. Das würde mein Ego nicht mit machen. So tief bin ich noch nicht gefallen. Aber hier wie ein nicht gewünschtes Paket rumstehen, brachte nichts. Normalerweise,würde ich mir jetzt ein Hotelzimmer nehmen. Doch stattdessen stand ich verloren mitten in Sparks. '' Ich hätte den Tag nicht vor dem Abend loben sollen.'',seufzte ich. Meine einzige Überlebenschance bestand darin, in der Nähe von Sparks zu bleiben. Immerhin, konnte ich mich tagsüber ja mit Nick abgeben. Wenigstens was positives. Mit einer plastiktüte mit Klamotten lief ich in Richtung Ortsausgang. Meine Stimmung war alles andere als heiter und froh. Eher trostlos und niedergeschlagen. Ich lief und lief einfach. Dabei wusste ich nicht einmal,ob es nicht sogar die Richtung war, aus der ich vor ein paar Tagen gekommen war.

Lost - nicht Gesucht aber GefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt