Behutsam legte ich meinen Arm um sie. „Ich denke, das wenn du langsam genug sprichst,ich es verstehen werde.",ein kurzes Grinsen zuckte Über mein Gesicht. Und auch Michie grinste kurz,während sie ihren Kopf auf meinen Schulter legte. „Ich komme eigentlich aus einer wohlhabenden Familie. War immer Mutti und Vati ihr kleiner Sonnenschein und dazu noch Einzelkind. Ich hatte nie groß Probleme zu hause,bis mein Vater sein Job verlor. Zu erst verschwieg er es meine Mutter,bis es auffällig wurde, das er mehr Geld ausgibt, als das er verdient. Er war nämlich spielsüchtig geworden,verzockte das Geld nur noch. Aus diesem Grund häuften sich die Konflikte meiner Eltern und ich mitten drin." Sie verstummte einen Augenblick,bevor sie dann weitersprach. „Ich hielt es irgendwann nicht mehr zu Hause aus, sodass ich mit meinem damaligen Freund einem einfachen Straßenmusiker,so blöd es auch klingen mag..",sie lachte leicht,was mich lächeln ließ. „ Ich bin dann also mit ihm zusammen durchgebrannt. Abgehauen aus New York und mit ihm nach Las Vegas gezogen. Aber es hat nicht mehr lange gehalten. Mein ach so toller Freund hat mich geschlagen und misshandelt" ihre Stimme klang,während sie das erzählte unterwürfig und erniedrigt. „Das War auch der Grund,warum ich so unterwürfig heute morgen reagiert habe. Ich habe eben noch immer kleine Komplexe.",gestand sie. „Und trotz das er mir dann gedroht hat,das er mich finden würde,egal wo ich wäre,habe ich es geschafft mich von ihm zu trennen. Verständlicherweise war die Angst, das er mich doch finden würde kurz nach der Trennung mein ständiger Begleiter." Sie machte wieder ein Pause und sah dann zu mir hoch um sich zu vergewissern, ob ich ihr noch zu hörte. Danach setzte sie fort. „Doch ich fing mich wieder,verliebte mich neu. Und wie es so kommen musste war der Typ ein Sänger. Ich habe für ihn immer nur die zweite Geige gespielt. Mit seinem Verhalten mir gegenüber und vor allem durch die Tatsache, das er mit jeder rum machte, die er kriegen konnte, brach er mir das Herz. Schlussendlich bin ich auch aus Vegas weg. Einfach ziellos drauf losgelaufen. Durch trempen hatte ich schnell die Stadt verlassen und irrte dann durch die öde Landschaft, ohne das ich ein genaues Ziel hatte, wo mein Weg hinführen würde. Zufälligerweise,bin ich dann als ich die Hoffnung schon aufgegeben hatte,auf Sparks gestoßen. Betty hat mich aufgenommen." Michie verstummte und machte auch keine Anzeichen weiter sprechen zu wollen. Nun konnte ich mir also denke,woher sie dies Abneigung gegen mich hatte. „ Ist das also der Grund dafür, das du mich nicht ausstehen kannst? Das du alle deine schlechten Erfahrungen auf den Begriff Musiker projizierst?" Michie löste sich von mir und nickte. Um mir trotzdem nahe zu bleiben,stützte sie sich mit der Handfläche rechts neben mir, auf der Seite auf der sie auch saß, ab. Nun verstand ich also. Es hatte gar nichts mit mir zu tun, sondern einfach nur weil ich Sänger war. Damit brachte sie eben alle ihre schlechten Erinnerungen mit in Verbindung. Doch Michie konnte sich nicht richtig halten und rutschte mit ihrer Hand auf dem Gras weg, sodass sie auf mich fiel,bevor ich etwas weiteres sagen konnte. Unsere Blicke trafen sich. Dann lachten wir beide. Es war einer dieser Momente in denen wir uns beide unwohl fühlten. Wobei dieses unwohle Gefühl nur hervorgerufen wurde, da wir uns beiden nicht zu helfen wussten. Doch unser Lachen verebbte so schnell, wie es gekommen war. Stumm sah sie mir einfach in die Augen. Ich hatte mein Arm um sie gelegt und spielte mit den Spitzen ihres Haares. Ihre rechte Hand ruhte auf meiner Brust, während die andere, neben meinem Kopf lag. Fast schüchtern ließ sie ihre Fingerspitzen über meine Wange gleiten. Wieder kochte dies Wärme in mir hoch, die mich vollkommen ausfüllte,jedoch gefiel sie mir. Sie ließ meine Seele schweben,gebettet auf Wolken. Ich vergaß mich in diesem schwerelosen aber schönen Gefühl. Jede Emotion die Michie in mir auslöste,ließ ich bedingungslos zu. Ich wollte mich nicht länger davor versteckten, was wirklich zwischen uns passierte. Für den kurzen Moment, in dem Sie über meine Wange streichelte,schloss ich die Augen. Es ging so schnell vorüber. Leider. Als ich meine Augen wieder öffnete lächelte sie mich an. „Ich kann die Sterne in deinen Augen funkeln sehen." Ihre Aussage verlangte mir ein geschmeicheltes Lächeln ab. „Hat dir jemand eigentlich schon mal gesagt, wie wunderschön du eigentlich bist?" Sie lächelte ebenso. Michie näherte sich meinem Gesicht. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Würde sie das tun, was ich gerade dachte? Nichts wünschte ich mir gerade sehnlicher, als das meine Annahmen bestätigt wurden. Ich wollte ihre rosigen,wundervoll geformten Lippen auf den meinen spüren. Nur wenige Zentimeter trennten unser Lippen von einander,als sie inne hielt und flüsterte: "Eric...Bewege dich nicht." Ich dachte wirklich, das sie mich nun küssen wurde und schloss daher die Augen. Doch die Wärme die von Michie ausging entfernte sich und mir begann irgendwas auf der Stirn zu kribbeln. Neugierig schlug ich die Augen auf. Das Kitzeln, schien sich an der Seite meines Kopfes hinunter zubewegen, als ich dann es auf meiner Schulter sitzen sah. Eine Spinne. Verdammt ich hasste Spinnen! Schockiert zuckte ich, als ich die schwarze Spinne erkannt hatte. Michie hingegen lachte nur, wegen meiner Reaktion und schnipste sie dann weg. Sie war von mir aufgestanden und saß neben mir im Gras. Noch immer lachte sie, als ich mich auch aufrichtete. „Du hast Angst vor Spinnen?",fragte sie ungläubig und breit grinsend. „Ich hasse Spinnen!" Daraufhin lachte sie erneut auf. „Alter, was bist du für ein Kerl?!" „Einer der Spinnen hasst.",antwortete ich ihr. „Außerdem habe ich dir vorhin schon gesagt, das ich in vielen Hinsichten anders bin als jeder andere." „Da hatte ich nicht erwartete, das du so anders bist." Sie beruhigte sie so langsam wieder. Ich kam mir wirklich ziemlich doof. Da hatte Michie jetzt wieder in neuen Grund gefunden, um mich aufzuziehen. Sie stand auf und ich tat es ihr seufzend gleich. „Wir sollten langsam wieder zurück gehen.",schlug sie lächelnd vor. Daraufhin nickte ich nur zustimmend. Michie ergriff meine Hand, womit ich nicht gerechnete hatte,dennoch lehnte ich es nicht ab. Hatten die paar Minuten im Gras eben mir wirklich so das Hirn vernebelt? Schweigend liefen wir zurück bis zu ihrem Haus. „So..da wären wir nun also zum zweiten mal.",grinste ich, als wir hielten."Ja.",war ihre knappe Antwort. Ihr Blick wanderte über den dunklen Asphalt. Sie schien über etwas nach zu denken. „Eric,hör mal.." Als sie dann begann zu sprechen, sah sie mich wieder an und versuchte meine Augen mit ihrem Blick zu treffen. Doch so verzweifelt sie es auch versuchte, sie schaffte es nicht mir in die Augen zu schauen. Ihr Hand lag noch immer in der meinen. So Konnte ich problemlos über ihren Handrücken streicheln. „Ich höre?", grinste ich sie an. Seufzend entzog Michie mir ihre Hand. Sie schien wie auswechselt, was ich gut verstehen konnte. Was sie mir gerade erzählt hatte, war etwas sehr persönliches. Sie hatte mich hinter die Fassade des taffen Mädchens mit dem großen Mundwerk blicken lassen. „E-Es tut mir leid. Du weißt schon. Als wir uns den Tag so heftig gestritten hatten. Ich-ich wollte nicht das das alles passiert." Ihre Stimme war brüchig und zittrig. Ihre grünen Augen begannen zu glänzen. Diese glänzen jedoch war nicht zu vergleichen, mit dem was ich eben auf der Wiese gesehen hatte. Es schmerzte mir selbst. Mein Grinsen war verschwunden. „Ich-ich wollte nicht, das du krank wirst. Auch wollte ich dich nie verletzen." Ihr stiegen die Tränen in die Augen. Ich schloss sie automatisch in die Arme. „ Es war nie meine Absicht, das du mich nun hasst. Aber ich kann dich schon verstehen, wenn du das jetzt tust.", schniefte sie an meiner Schulter. Beruhigend streichelte ich ihr über den Rücken." Tue ich nicht", versicherte ich ihr leise. „Oh Gott, es tut mir alles so unglaublich doll leid Eric!", schluchzte sie. Ihr Augen waren leicht gerötete als sie aufsah."Tust du nicht?" ein schwaches lächeln kam über meine Lippen. Ob ich wollte oder nicht, ich fühlte mir ihr. „Nein. Ich hasse dich nicht." Sie schniefte und rieb sich mit dem Handballen ihre Tränen von der Wange. Etwas unbeholfen und nervös fingert sie sich am Saum ihres Shirts herum. „Also..Wenn du magst..ähm.. ich meine..du darfst.." Michie stotterte sich irgendetwas zurecht, woraufhin ich nur noch breiter lächeln ließ. „Ja?", fragte ich scheinheilig nach, wobei ich ihren Satz schon erraten konnte. Doch Michie schwieg kurz. Sie schien eine erneute Diskussion mit sich selbst auszutragen. Doch dann platzt sie überraschender Weise, mit ihrer eigentlichen Aussage hervor.„Bleibst du die Nacht bei mir?" So schnell wie ihr Blick von ihren Händen zu mir Hoch schnellte, so rasch war er aber auch wieder zu Boden gerichtete. Sanft hob ich mit meinem Zeigefinger ihren Kopf an. „Ja, das ließe sich einreichten." Das Lächeln, was sich auf ihren Lippen bildete, war so wunderschön. Es strahlte. Ich glaubte, das sie ausnahmsweise sie selbst war. Dabei schien sie sich richtig wohl zu fühlen in ihrem Körper, was nicht nur sie zu freuen schien, sondern es freute auch mich. Es musste diese eigenartige Bindung sei schon seid meiner Ankunft bestanden hat. „Dann sehen wir uns gleich." Sie stützte sich ab, in dem sie sich in meinem Händen festhielt, als sie sich auf Zehenspitzen stellte. Behutsam berührten ihre warmen Lippen meine Wange, die sofort zu kribbeln begann. Alles in mir erstarrte, während mein Tastsinn sich nur auf diese eine Stelle fixierte. Ich war in gewisser Hinsicht ganz froh drüber, das es bereist Nacht war. So konnte Michie nicht sehen, ob ich errötete, denn eine gewaltige Hitze erfasste mein Inneres. Mit kleinen Schritten tänzelte Michie die Veranda hinauf und ließ mich stehen. Erst wenige Sekunden später schien ich zurück die Realität zurück zu kehren. Es war unfassbar. Ihre Lippen hatten wirklich meine Wange berührt. Wie in Trance fasste ich an diese Stelle und strich über sie mit meinem Fingerspitzen. Einen tiefen Atemzug nehmend setzte ich mich dann in Bewegung und lief zur Nick. Dabei hoffte ich, das noch niemand schlief. Ich wollte lediglich meine Sache abholen. Vorsichtig klopfte ich. Nick öffnete mir die Tür. Er präsentierte sich mir im Schlabber-Look. Dann hielt er mir die Tür auf, doch ich schüttelte den Kopf. „Nein." „Wie Nein? Wo willst du sonst h-", Nick verstummte plötzlich und grinste nur hämisch. „Du und Michie. Du kannst es nicht leugnen. Da läuft was. Das rieche ich!" Er deutete verschwörerisch mit dem Zeigefinger auf mich, währen dich mir nur unbeholfen durch mein Haar fuhr und nervös lachte. „Hör zu, ich kann dir nicht auch mehr sagen, als ich selbst weiß. Da ist was ja. Aber Ob da nun wirklich was läuft, das wage ich noch zu bezweifeln. Ich möchte bei Michie nicht voreilige Entschlüsse ziehen. Sonst bin ich selbst nur wieder enttäuscht. Aber du hast schon recht, wenn du behauptest, ich mag sie." Nick verschränkte triumphierend die Arme vor der Brust. „Ich wusste es. Also schläfst du ab jetzt wieder bei Betty?" Ich nickte. „Ja." Nick brauchte nicht unbedingt zu wissen, das ich meine Nacht bei Michie verbrachte. Er wusste genaugenommen so schon viel zu viel. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, lief Nick die Treppe rauf und holte meine Sachen Er drückte mir die Plastiktüte in die Hand bevor wir uns verabschiedeten. Im schwachen Schein der Laterne lief ich zurück zu Bettys Haus und klopfte an diesem erneut vorsichtig. Ein mir bereits bekanntes Bild bot sich: Michie mit einer Wirrwarr von Dutt und der Zahnbürste in Mund. Zudem schon in Schlafsachen. Sie grinste. „Diesmal wiederholt sich das nicht." Ein kleinen Schritt bei Seite tretend ließ sich mich herein. Ich legte meine Tüte ab und zog Schuhe aus. „Lass uns nach oben gehen.", murmelte sie und schrubbte eifrig weiter mit der Zahnbürste über ihre Zähne. Sie tapste vor mir die Treppenstufen hoch. Ich folgte ihr. Oben angekommen lief sie direkt auf das Bad zu und spuckte ins Waschbecken. „Wenn du willst.", sie machte ein Geste die mir den Raum präsentierte. „Kannst du dich frisch machen. Ich bin gleich weg.", lächelte sie kurz und spuckte erneut ins Waschbecken. „Hm. Mich würde deine Anwesenheit beim Duschen auch nicht stören.", grinste ich sie an. Auf Michie ihrem Gesicht zeichnete sich Überraschung ab. „Schamgefühl besitzt du aber auch nicht,was?" Sie zog eine Braue hoch und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Wieso Schamgefühl?", grinste ich scheinheilig. „Ich würde nur gerne mit dir Duschen gehen." Michie ihre Überraschung wechselte zu einem schockierten Gesichtsausdruck. „Das war ein Spaß, okay?", sagte ich schnell beschwichtigend. „Hast du ein Glück, das ich dich halbwegs leiden kann." Halbwegs? Dafür hatte sie aber vorhin ganz schön viel mit mir gekuschelt. Und wenn sie mich nur halbwegs leiden konnte, warum hatte sie mich dann gebeten, bei ihr zu schlafen? Konnte Michie sich nicht einmal klar und deutlich ausdrücken? Ich wollte doch nur wissen, woran ich bei ihr war. „Aber nein, ich mache das dann morgen früh." ich ging auf ihre ursprüngliche Aussage ein. „Gut..ähm." Etwas nervös zupfte sie an dem Saum ihres Schlafshirts herum. „Kommst du dann?" Sie stand bereits im Türrahmen. „Oder willst du dich erst hier umziehen?" Ich antwortet nicht auf ihre Frage und zog bereits mein Shirt aus. Michie schaut mich aus großen jadegrünen Augen an. Ich begriff nicht wirklich, weswegen sie mich so anstarrte. Es hätte nur noch gefehlt, das ihr Mund offen stand. „Michie?" Ich machte eine Handbewegung, um zu testen ob sie noch in der realen Welt verweilte. „Hallo?" ich schaute an mir herunter. Vielleicht saß die Spinne noch auf meinem Oberkörper, doch ich entdeckte nichts außergewöhnliches. Daraufhin schaute ich Michie wieder an, die sich gesammelt hatte. „Du-Du schläfst in Unterwäsche?" Etwas verwirrt blickte ich drein. Was war daran so ungewöhnlich? „Ja.", sagte ich knapp, während ich meinen Gürtel öffnet. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Michie mit roten Wangen und glasigen Augen das Bad verließ.
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Lost - nicht Gesucht aber Gefunden
Genç KurguNeuer Kontinent. Erster Auftritt in einem neuen Land. Alleine schon die Fakten sind eigentlich genug Grund zur Sorge für Eric Saade, einen aufsteigenden schwedischen Künstler. Doch schon bei der Ankunft in New York, der Location für den ersten Auftr...